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2.2.6 Bipolare Störungen

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Bipolare Störungen bezeichnen eine Störung der seelischen Gestimmtheit, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sich im Langzeitverlauf depressive Stimmungslagen mit Phasen einer »krankhaften Überdrehtheit« abwechseln (Leitlinie (LL) Bipolare Störungen). Bipolare Störungen sind mit einer Lebenszeitprävalenz von ca. 3 % nicht selten. Patienten mit bipolaren Störungen weisen eine hohe Komorbidität auf. Besonders häufig sind Angststörungen, Substanzmissbrauch und Störungen der Impulskontrolle (Essstörungen, bestimmte Persönlichkeitsstörungen, ADHS). Die Komorbiditäten können für Verlauf und Prognose bipolarer Störungen von entscheidender Bedeutung sein. Wie bei anderen komplexen Störungen auch, treten die ersten Symptome bei den meisten Patienten bereits im jungen Erwachsenenalter auf. Ich kann mich an mehrere depersonalisierte Patienten erinnern, die später im Verlauf eine bipolare Störung entwickelten, weshalb ich in dieser Auflage auch erstmals auf dieses Störungsbild eingehen möchte.

Die typischen Symptome einer bipolaren Störung sind 4–7 Tage andauernde manische Phasen, die durch eine gehobene Stimmung, Antriebssteigerung, Rededrang, vermindertes Schlafbedürfnis, Größenideen, Enthemmtheit, übertriebene Geldausgaben, Gedankenrasen und übertriebenem Optimismus gekennzeichnet sind. Die Symptome sind so schwerwiegend, dass sie die berufliche und soziale Funktionsfähigkeit massiv beeinträchtigen. Manchmal kann es auch zu einem psychotischen Realitätsverlust mit Größenwahn kommen. Leichtere Manien werden als Hypomanien bezeichnet. Dabei ist das Stimmungshoch zwar problematisch, aber nicht so stark ausgeprägt, dass es zu massiven sozialen und beruflichen Schwierigkeiten kommt.

Für die Behandlung ist eine Kombination aus Medikation und Psychotherapie sinnvoll. Schwere Manien müssen in der Regel zumindest kurzfristig stationär psychiatrisch behandelt werden. Die Psychopharmakotherapie besteht aus Stimmungsstabilisierern wie Lithium oder Antikonvulsiva (z. B. Lamotrigin). Für die Langzeitbehandlung sollten ein Psychotherapeut und ein Psychiater zusammenarbeiten.

Depersonalisation und Derealisation

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