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21. Gemäldegalerie

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Oktober 2017 ... Einfach nur entspannen und den sonnigen Nachmittag genießen. Die Burg von Bad Bentheim steht einladend und beruhigend auf dem Sandsteinfelsen. Die Fachwerkbauten beeindrucken seit Jahrhunderten auf die gleiche schöne Weise. Die schmalen und steilen Gassen sind bis zu 800 Jahre alt. Die Stadtmauern fehlen. Seit ein paar Jahren befindet sich in einer schönen alten Jugendstilvilla mit glänzendem rotem Anstrich eine beeindruckende Gemäldegalerie wirklich bekannter holländischer Meister aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Der helle Eingang überrascht mit einer geschriebenen Weisheit und einem modernen Einlasssystem. Das Eintrittsgeld ist sehr gering, aber belästigt doch schon, da hier wertvolle Gemälde einladen und um den Kunstverständigen buhlen. Der Begriff des Geldes stört hier wirklich. Der traurige Pfennigtopf für Spenden ist noch furchtbarer. Hier muss eine Spendendose der Frommen Schwestern zu Malta und Jerusalem hin, damit biblische Wohltätigkeit und göttliche Großzügigkeit einkehrt. Egal, es gibt hier Gemälde und Zerstreuung und eine lange Reise in die Vergangenheit. Jedes Gemälde ist ein eigenes Fenster in eine alte in Büchern beschriebene unbekannte Welt. Dunkle Wälder, grüne Weiden, alte Architektur, natürliche Straßen und farbenfroher Kleider. Wecke Interesse an den Gemälden und an seinen Geschichten in den Herzen deiner Touristen! Berühre ihren Verstand mit dem Geist des Künstlers und den Interpretationen. Der Maler, sein Leben und seine besuchten Schulen sind interessant, doch wenn der Sturm im Bilde ist, dann willst du dich an diesem Wirken berauschen, wenn das Meer gemalt wurde, dann sind die frische Brise und die Wellen interessant. Den holländischen Farben, den sanften Formen und ja, an dem Verlangen des Gemäldes an seinem Betrachter ist freiem Lauf zu geben. Zerlege das Gemälde in seine Einzelteile und setze es mit deinen Worten für den Interessierten wieder zusammen. Der wissende Kurator muss durch die ausgezeichnete Sammlung führen, künstlerisch wertvolle Unterhaltung bieten und zur Geschichtsforschung der Gemälde beitragen. Der interessierte Tourist muss ausgiebig unterhalten werden. Er soll doch nach dem Rundgang sein Geld für die gute Stiftung spenden. Ich verstehe nicht, warum man nicht selbst darauf kommt? Man sieht doch die Touristen vor den Bildern rätseln und der netten Aufsicht wissensgierige Fragen stellen. Warum lese ich von Museen, wenn doch das Gemälde die Kunst ist? Es ist schon problematisch, wenn man auf das Urteil fremder Leute angewiesen ist und Museen den Wert des Gemäldes unter sich ausmachen, aber das muss nicht unbedingt hier und jetzt sein. Bewerte doch die Gemälde mit deinen Worten. Fällt es dir so schwer, ein eigenes Urteil ohne bezahlten Kurator auszusprechen? Wie kann man behaupten, 60 Jahre Erfahrung im Gemäldehandel zu haben, wenn man selbst nichts einschätzen kann? Ach ja, ihr seid ein weit gereister Kunstgenießer. Das wusste ich nicht. Das tut mir leid.


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