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TraderQuadrant: Investor

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Meine mäßige TradingPerformance als „Spieler“ motivierte mich darüber nachzudenken ob es nicht sinnvoller ist, sogenannte „Value-Aktien“ zu kaufen und längere Zeit zu halten. Die magere Rendite am Jahresende rechtfertige nicht den Aufwand des ständigen Kaufs und Verkaufs von meinen „Lieblingsaktien“. Die Trading-Gebühren, Kapitalsteuern und Abgaben nagten zusätzlich stark an der TradingPerformance. Außerdem hatte ich nur wenig Zeit für mein „Trading-Hobby“. Die Familie, der Job und die kostbare Freizeit standen im Vordergrund.

Die Frage war, wie finde ich aussichtsreiche Value-Aktien oder soll ich doch lieber in einen Investmentfond investieren. Zuerst einmal musste ich Kriterien aufstellen was ich unter aussichtsreichen Value-Aktien verstand und welches Ziel ich erreichen wollte. Ähnlich wie im Projektmanagement wurde die Aufgabe strukturiert: Ausgangsanalyse -> Zieldefinition -> Erstellung eines Projektplans. Ich durchlief die Entwicklung vom Amateur – über den Spieler zum Investor. Die Ausgangsanalyse ergab, dass ich mit den vielen Trades nur eine magere TradingPerformance erreichte. Der Ertrag und der Aufwand standen in keiner guten Relation. Welche neuen Ziele wollte ich als Investor erreichen? Zu Hilfe kam mir ein ausgezeichnetes Buch von dem legendären Value-Investor Benjamin Graham mit dem Titel: „INTELLIGENT INVESTIEREN“. (Siehe Bibliographie) Mein Ziel als Investor war es, das freie Kapital nach den Value-Kriterien in ausgewählte Aktien zu investieren. Die Aktien sollten solange gehalten werden, wie es die Value-Kriterien erlaubten. Hatten die Value-Kriterien für die Aktie keine Gültigkeit mehr, dann sollten sie verkauft werden. Das Zeitfenster zwischen Kauf und Verkauf wurde also einzig und allein durch die Value-Kriterien bestimmt. Ich entwickelte einen maßgeschneiderten „Investmentplan“ mit den Tools und Methoden des Projektmanagements. Der Investmentplan war die Grundlage meiner Investmententscheidungen. Die TradingPerformance entwickelte sich langsam und stetig in den positiven Bereich. Meine wichtigsten Value-Kriterien, es gab noch einige mehr, waren das KBV, das KGV und das KUV.

KBV = Kurs-Buchwert-Verhältnis, KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis, KUV = Kurs-Umsatz-Verhältnis pro Aktie

Ein maßgeschneiderter Investmentplan allein garantiert noch keine positive TradingPerformance. Der Investor sucht nach unterbewerteten Aktien. Die Frage aller Fragen ist, ob die unterbewertete Aktie auch wirklich unterbewertet ist oder nicht. Value Investment basiert hauptsächlich auf der Fundamentalanalyse. Die historischen Daten für die Fundamentalanalyse bekommt der Investor leicht und kostenlos über das Internet. Aber wie sieht die Zukunft des Unternehmens aus und wie werden sich die Fundamentaldaten in der Zukunft entwickeln? Das ist und bleibt die Kunst der Value-Vorhersage. Value-Investoren handeln oft antizyklisch, schwimmen sozusagen mit ihren Investments gegen den Strom. Die Prognose (Erwartungshaltung) stützt sich auf die Vermutung, dass der Markt irgendwann die Unterbewertung der Aktie erkennt und den Unterschied wieder ausgleicht. Das kann allerdings sehr lange dauern und bis dahin gibt es auch so manche Durststrecke (Buchverluste) auszuhalten. Zeigen die zukünftigen Fundamentaldaten, dass die Aktie in Wahrheit gar nicht unterbewertet ist, eventuell sogar überbewertet, dann fällt wahrscheinlich der Kurs weit unter den Einstandskurs. Die Value-Prognose war dann falsch. Die Erwartungshaltung des Value-Investors wird nicht erfüllt und er generiert nach langer Wartezeit, wenn er verkauft, einen Verlust. Der kluge Investor steckt sein Kapital nicht in ein einziges Wertpapier. Er betreibt eine optimierte Diversifikation seiner Investments und reduziert dadurch das Verlustrisiko. Die Rendite des Investors hängt von gezahlten Dividenden, Kapitalzahlungen und dem Veräußerungsgewinnen (Trading-Gewinn) ab. Die Trading-Gebühren und Kosten sind in Summe bei weitem nicht so hoch, da nur wenige „Trades“ ausgeführt werden. Auf Investmentgewinne und Dividenden entfallen (in Deutschland) Kapitalertragssteuern und Abgaben.

Ein Investmentplan auf Basis der Value-Kriterien ist also keine Garantie auf zukünftige Gewinne! Genau wie der TradingPlan ist die Entwicklung eines maßgeschneiderten Investmentplans ein Projekt. Die Entwicklung meines maßgeschneiderten Investmentplans basiert auf den Tools und Methoden des professionellen Projektmanagements. In dem Projekthandbuch mit dem Titel „InvestmentProjekt“ wird dieser Sachverhalt ausführlich dargestellt. Damit ein Investor Job-System-Unabhängig ist, bedarf es eines recht hohen Kapitalbedarfs. Bei einer jährlichen Netto-Dividenden-Rendite von 3% (das Investment bleibt unangetastet, die Brutto-Dividende entspricht dann ca. 4,5%) benötigt der Investor für netto 40.000€ Rendite ein Investmentkapital von ca. 1,3 Millionen Euro. Ein recht hoher Kapitaleinsatz!

Investor-Eigenschaften:

- Ausgeprägte Achtsamkeit, Geduld und Disziplin

- Sehr gute Kenntnisse der Fundamentalanalyse

- Sehr gute Kenntnisse der Value-Kriterien

- Generiert eine positive Investmentrendite

- Hält sich strikt an seinen Investmentplan

- Investment-Regeln werden eingehalten

- Antizyklisches Handeln

- Kursrauschen wird ignoriert

- Analyse und Bewertung von Geschäftsberichten

- Hoher Kapitaleinsatz erforderlich

- Überschaubarer Zeitaufwand für das Trading

- Job-Systemabhängigkeit bei geringem Kapital

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