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4. Verlust der Weiblichkeit, Unterwerfung oder Vermännlichung der Frau, Verweiblichung des Mannes, Rollenverwirrung in der Beziehung
ОглавлениеDie Weiblichkeit stärkt die Sexualität der Frau, sie strahlt sie aus und lässt die Lust in der Luft tanzen.
„Ohne Weiblichkeit keine erfüllte Sexualität bei der Frau“, sagte uns unser Vater. „Eine echte emanzipierte Frau, ist eine Frau, die voll zu ihrer Weiblichkeit steht und nicht eine Frau, die sich Männereigenschaften aneignet. Eine starke Frau ist eine Frau, die ihre eigene Sexualität kontrolliert“, fügte er hinzu.
Der Verlust der Weiblichkeit wirkt sich in vielen Weisen negativ auf die Sexualität der Frau selbst und auch auf die des Mannes aus. Eine Frau, die sich ständig Männereigenschaften aneignen will, wird sehr bald Schwierigkeiten mit ihrer Sexualität haben; sei es, dass sie sich selbst so unter Druck setzt, dass sie sich nicht mehr fallen lassen kann (zu viel Kontrolle), dass sie die weiblichen Dinge an sich selbst hasst, einen lieblose Umgang mit dem eigenen Körper pflegt, auf den Mann nicht mehr sexuell attraktiv wirkt oder auch, dass sie durch Vermännlichung den Trieb des Mannes als Jäger gelähmt hat.
Frauen hingegen, die ihre Sexualität sehr männerabhängig angepasst haben und unterwürfig sind, sind vielleicht gute Ehefrauen, erwecken aber langfristig bei den Männern keine sexuelle Erregung mehr.
Ein Grund, warum die Lust am Sex verschwindet, ist, dass viele Frauen ihre Weiblichkeit verlieren oder sie ablehnen. Dazu gehört auch, nicht zu den Aspekten zu stehen, die eine Frau ausmachen: Ihr Körper als Gesamtschöpfung. Die Gesellschaft definiert die moderne Frau als Leistungsfrau. Sie soll leisten wie der Mann, obwohl sie eigentlich schon doppelt so viel leistet wie er. Das führt dazu, dass immer mehr Frauen keine positive Selbstwertschätzung für ihr Frausein und ihre weiblichen Qualitäten und Eigenschaften haben.
Viele Frauen haben sich dieser Männer-Gesellschaft angepasst, ohne es zu merken, anstatt eine Alternative anzubieten, wie es in Afrika üblich ist. Sie erwerben männliche Werte und Qualifikationen. Sie glauben, dass sie erst dann, wenn sie die Männereigenschaften übernommen haben, starke Frauen sind und respektiert werden. Sie wollen wie Männer handeln, reden, stehen, gehen, sich anziehen, aussehen, die gleiche Mimik haben usw.
Sie sehen sich erst dann als emanzipiert, wenn
sie wie Männer sind und sich wie sie verhalten. D
abei zerstören sie das, was eine Frau zu
einer starken, selbstbewussten und
erotischen Frau macht: Die Weiblichkeit.
Damit die Frau ihre Weiblichkeit ablehnt, wurde Weiblichkeit mit Kochen, Kinder zeugen, Haushalt, Putzen, Übergewicht, Unterwerfung usw. verbunden. Selbstverständlich hat die Weiblichkeit, von der ich hier spreche, damit nichts zu tun. Die Weiblichkeit hat damit zu tun, dass eine Frau sich als Frau definieren kann und als Frau respektiert wird, ohne das tun zu müssen, was die Männer tun. Das andere ist die Emanzipation.
Hat eine Frau ihre Weiblichkeit verloren, ist sie nun nur eine Frau im Dienste der Männer, dann hat das Folgen: Frustration, Depression, Selbsthass bzw. mangelnde Selbstliebe, Lustlosigkeit, Hass gegen sich selbst, ständige Unzufriedenheit, Gefühl von Leere abends allein nach dem täglichen Kampf, Verkrampfungen, Fassadenstärke und innere Unsicherheit, Schlaflosigkeit usw. Viele beruflich erfolgreiche Frauen sind leer, ausgebrannt einsam und unglücklich. Sie haben am wenigsten Sex und werden von Männern kaum angemacht.
Ich sprach im Rahmen meines Coachings mit vielen Frauen. Die Gespräche zeigten eine deutliche Tendenz, die sich durch meine Umfragen bestätigt.
Die Frauen, die mit ihrer Sexualität am glücklichsten sind, sind Frauen, die zu ihrem Körper stehen.
Es sind Frauen, die in Einklang sind mit all dem, was Frauen zu Frauen macht - egal ob sie dick, dünn, klein, groß, schön oder weniger schön, beruflich erfolgreich oder nicht, einfache Angestellte oder Führungskräfte sind. Frauen, die sich darüber beklagen, von Männern nicht gemocht zu werden, nicht geliebt zu werden, nicht sexuell begehrt zu sein, sind die sogenannten harten Frauen. Schon ihre Ausstrahlung schreckt Männer ab. Ihre harten Gesichtslinien (die bei Männern sexy wirken) und der männliche Gang sind so unerotisch, dass man überhaupt keine Lust spürt, etwas Intimes mit ihnen anzufangen. In den Augen der Männer sind sie Männer. Welcher Mann, der nicht homosexuell ist, will mit einem anderen Mann schlafen?
Besonders in festen Partnerschaften zeigen sich immer mehr die Zeichen der Vermännlichung der Frau. Für viele Frauen ist es selbstverständlich und erstrebenswert, dass sie nun die Hosen anhaben: Zuhause entscheidet nur noch die Frau. Sie ist die Chefin, die Erzieherin, sie organisiert allein das Alltagsleben, trifft allein Entscheidungen für zwei und der Mann hat oft nur auszuführen und zu zahlen. Diese Art nimmt dem Mann das, was ihn sexuell aggressiv macht und erregt und er wird ein Löwe ohne Zähne, ohne Krallen. Da ist es doch kein Wunder, wenn er sich zurückzieht und keine Lust hat, Sex mit ihr zu haben.
Je mehr eine Frau in der Partnerschaft die
dominante Rolle einnimmt, umso mehr wird der
Mann emotional abhängig wie ein kleiner Junge und
umso mehr verliert sie den Zugang zu ihrer
Weiblichkeit und ihrer weiblichen Seite. Sie wirkt
trocken und hart und sexuell unattraktiv.
In Afrika hat man zwei Systeme in einem: Das der Frauen und das der Männer. In Europa hat man nur ein System: Das der Männer und die Frauen können sich nur darin entwickeln. Als ich nach Europa kam, erwartete ich, Frauen zu sehen, die viel stärker und selbstbewusster waren als die Frauen in Afrika. Von ihrer Emanzipation haben wir doch überall gehört. Leider fand ich hier Frauen, die viel schwächer und weniger selbstbewusst waren als die Frauen in Afrika. Ich fand hier Frauen, die sehr an Männern hängen; die sich selbst, ihre Interessen, ihre Lust für den Mann aufgeben, die oft wenig Feminines haben, die sich für ihren Körper und ihr Aussehen schämen und die so viel an ihren Körpern zu meckern haben.
Eine Frau, die sich ständig Männereigenschaften aneignen will, wird sehr bald Schwierigkeiten mit ihrer Sexualität bekommen. Dieser ständige Kampf der Frau dafür, dass der Mann sie akzeptiert, tötet ihre Lust am Sex und auch die Lust anderer Menschen auf sie.
Die Frauen müssen aufpassen, dass die Emanzipation nicht zu ihrer Vermännlichung degradiert wird, wie es gerade geschieht. Die Vermännlichung der Frau bringt negative Folgen mit sich, nämlich die sexuelle Unterwerfung und die Banalisierung der Frau, ihres Körpers und ihrer sexuellen Eigenschaften: Viele Menschen glauben, dass der Mann derjenige sein muss, der das Sexleben bestimmt. Die Frau lässt ihn im Bett dirigieren, sie äußert ihre Wünsche nicht und passt sich seinen Wünschen komplett an. Sie zwingt sich, daran zu glauben, dass sogar 2-Minuten-Sex schön ist, nur weil der Mann es so will und sie völlig auf seine Bedürfnisse fixiert ist! Mit dieser Selbstlüge tötet sie auf Dauer ihre eigene Lust. Und das in Zeiten der Emanzipation! Der Frau wird weisgemacht, sexuell emanzipiert zu sein, sei gleichbedeutend damit, eine „Hure“ zu sein!
Wenn sie sexuell frei und emanzipiert ist und ihre
Lüste lebt, dann wird sie auch im 21. Jahrhundert
noch als billig und ordinär abgestempelt!
Viele Frauen passen sich an und unterdrücken das Ausleben ihrer Fantasien und ihrer Lust, um nicht als „Hure“ zu gelten. Dabei bleibt aber ihre eigene Sexualität völlig auf der Strecke! Wenn nun die Frau keine Lust mehr hat, da sie ihre Wünsche nicht äußert und auslebt, verweigert sie früher oder später den Geschlechtsakt und die Sexualität in der Beziehung stirbt!
Das Verrückte daran ist, dass Männer eigentlich auf Dauer gar keine Lust auf Sex mit ihrer reinen „Jungfrau Maria“ haben. Die immer nur brave Frau zieht sexuell nicht an. Das heißt also, dass das Verhalten der Frau, sich den sexuellen Wünschen ihres Partners komplett zu unterwerfen, ihn langfristig abtörnt! Der Sex ist ihm zu langweilig, die Fantasien werden unterdrückt und entweder entscheidet man sich dann, ein sexloses - also geschwisterliches - Leben zu führen oder sich zu trennen. Der Besuch von Prostituierten oder Callgirls hat hauptsächlich damit zu tun, dass der Sex mit der eigenen Frau nicht mehr erfüllt. Ein Grund dafür ist der Verlust der Weiblichkeit.
Ein sichtbares Zeichen für den Verlust der Weiblichkeit ist die Art der Selbstbefriedigung
Wie sich die Frauen heute selbstbefriedigen, diese männliche angepasste Masturbationsart, die den lieblosen Umgang mit ihrem eigenen Körper zeigt, ist ein Zeichen des Weiblichkeitsverlusts und von Vermännlichung. Die Frauen haben eine von den Männern bekannte gefühlsarme und sogar gefühllose Art zu masturbieren übernommen. Alles technisch, weniger Gefühl. Es geht nur noch darum, zielgerichtet - sei es mit Finger, mit Vibrator oder sonst was - einen schnellen klitoralen Orgasmus zu erlangen, schnell Druck ablassen, schnell Glücksgefühle zu erzielen. Sich intensiv berühren, sich massieren, Zeit nehmen, vaginal zu genießen, diesen Ganzkörperorgasmus kennen nur noch die wenigen Frauen, die ihre Weiblichkeit kennen, zu sich stehen und Vertrauen in ihren Körper haben. Das führt dazu, dass vermännlichte Frauen noch weiter von einer erfüllenden weiblichen Sexualität entfernt sind, was sie frustriert und stresst und langfristig dazu führen kann, dass sie sich vom Sex und auch vom Partner distanzieren und wenig Libido haben.
Mit der Stärkung der Weiblichkeit entsteht für die Gesellschaft eine Alternative zur Männerherrschaft und zur Männersexualität.