Читать книгу In der Polygamie lebt's sich besser! - Max Nang - Страница 11
Eifersucht, Kontrolle und Freiheitsentzug
ОглавлениеEifersucht wegen Sex ist wie eine Krankheit. Wir können viele Gefühle in den Menschen kontrollieren. Mit der Eifersucht aber scheint es viel schwieriger zu sein. Eifersucht macht krank, Eifersucht deprimiert, Eifersucht macht einsam, Eifersucht ist eine scharfe Waffe gegen die Lust. Manche Männer übertreiben und werden sogar eifersüchtig auf einfache Dildos. Unglaublich, dass sie dieses tote, künstliche Ding als Konkurrenten betrachten, was auch zeigt, wie irrational die Eifersucht ist.
Eifersucht auf Sex ist nicht so normal, wie man es uns zu verstehen geben will.
Eifersucht entsteht oft in einer Beziehung, wo es gerade Stress, Zweifel, Unzufriedenheit, Egoismus gibt oder da, wo der eine einen Minderwertigkeitskomplex hat. Das heißt dort, wo der eine glaubt, nicht richtig geliebt und geschätzt zu werden.
Genau wie bei Männern ist Eifersucht bei Frauen eine destruktive Krankheit. Eifersucht kann bei Frauen explosiver sein als bei Männern, sie reagieren schneller und aggressiver. Eifersucht bei Frauen führt zu tiefer Verletzung, weil Frauen das Fremdgehen der Männer als eine persönliche Niederlage betrachten. Sie beziehen diese Tat auf sich selbst: „Was habe ich falsch gemacht? Bin ich nicht mehr hübsch genug für ihn? Genüge ich ihm nicht? Ist er nicht zufrieden mit mir im Bett? Was hat die andere, was ich nicht habe?...“ Vieles hat immer mit „ich, ich, ich“ zu tun – das macht eine eifersüchtige Frau gefährlich!
Im Gegensatz zu Männern, die bei Eifersucht eher der Partnerin gegenüber laut werden oder sie gar verlassen, aber nicht immer direkt gegen den Liebhaber vorgehen, sind Frauen anders. Sie wollen sich nicht einfach nur trennen. Da sie sich persönlich verletzt und angegriffen fühlen, wollen sie Rache und zwar sowohl am Partner, als auch an seiner Liebhaberin!
In meinem Coaching habe ich festgestellt, dass die sex-eifersüchtigsten Menschen diejenigen sind, die kaum Sex miteinander haben oder ihn nicht richtig genießen oder Menschen, bei denen die Beziehung schon lange nicht mehr in Ordnung ist.
Eine Erklärung dafür ist die Angst, dass der andere woanders mehr genießt, so dass er sich verliebt und weggeht. Wir kommen später wieder auf diesen Punkt Sex und Liebe zurück.
Ich habe auch festgestellt, dass Männer, die sehr selbstbewusst sind und sich sicher sind, dass sie ihre Partnerinnen sexuell gut befriedigen, toleranter waren als die Männer, die in unserem Sprachgebrauch „Schlappschwanz“ genannt werden. Es war auch umgekehrt festzustellen, dass Frauen mit zufriedener und aktiver Sexualität viel toleranter und weniger eifersüchtig sind als diejenigen, die nicht so befriedigt sind.
Allgemein kann ich sagen, Männer und Frauen mit befriedigender Sexualität und Menschen, die selbstbewusst und selbstsicher sind, können eher tolerieren, dass der Partner mal mit einem anderen Sex hat.
Frauen und Männer, die mit sich selbst Probleme haben, ängstlich, wenig selbstbewusst oder sexuell unbefriedigt sind, können es nur schwer ertragen, dass der Partner mit einem „Fremden“ Sex hat. Das hat nichts mit gesellschaftlichem Niveau, Bildung oder finanziellem Stand zu tun.
In der ursprünglichen und richtigen afrikanischen Kultur („richtig“ als Gegenteil zur „falschen“ Kultur, die entstanden ist nach der militärischen, wirtschaftlichen und kulturellen Besetzung Afrikas durch Europäer) hat man Eifersucht auf Sex als eine Teufelsbesessenheit und als Primitivität betrachtet. Es war ein Zeichen der Stärke und Größe, wenn der Mann wusste, dass seine Frauen Liebhaber haben.
Dass Frauen auch ein Recht auf Liebhaber haben, ist eine sehr alte afrikanische Erkenntnis, schon seit der Zeit vor Jesus Christus bis heute.
Wie könnte einer, der sich Mann nennt, eifersüchtig sein?!
Mein Vater, der mir vieles über die Sexualität und Liebe beigebracht hat, erzählte mir, dass es normal war, bevor die Europäer nach Afrika kamen, dass Frauen mit anderen Männern und Männer mit anderen Frauen sexuelle Kontakte hatten.
Das war der Grund, warum ein Mann nie unangekündigt nach Hause kam. Es war üblich, dass er sich ein paar Meter vor dem Haus bemerkbar machte. Auf meine Frage, warum er das tat, antwortete er: „Er wollte so dem Liebhaber seiner Frau, falls einer da ist, die Zeit geben, zu verschwinden.“
Eine zufriedene Gesellschaft hat eine zufriedene Sexualität, diese Gesellschaft lebt friedlich mit sich selbst und mit anderen. Während in Europa Sex mit einer Frau etwas Schmutziges war, war in Afrika Sex mit einer Frau etwas Besonderes. Eine Frau zu befriedigen war im ursprünglichen Afrika eine Pflicht des Mannes. Die Lust der Frauen stand im Zentrum des Geschehens; erst die Frau, dann der Mann. Mit der kolonialen Besetzung Afrikas verschwanden viele solcher Bräuche. Die Europäer brachten das Patriarchat.
Dass Eifersucht auf Sex eine Degradierung ist, belege ich auch mit einer Geschichte, die ich in einem Archiv gelesen habe. Die Geschichte ist wahr. Es ist eine Reiseerzählung eines Arabers durch Afrika:
Vor langer Zeit, vor Jesus Christus, reiste ein Araber durch Afrika. Unterwegs lernte er einen noblen, reichen Mann kennen. Gemäß den Regeln der afrikanischen Höflichkeit und Gastfreundschaft lud der Afrikaner ihn ein, sich bei ihm zu erholen, bevor er am nächsten Tag weiterzog. Dieses Angebot nahm der Araber dankend an und sie saßen im Hof des Adligen unter einem Baum.
Der Araber fragte ihn: „Lebst du alleine? Ich sehe keine Frau.“ Der Adlige antwortete ihm: „Doch, ich bin verheiratet. Meine Frau ist im Haus mit ihrem Liebhaber.“ Der Araber dachte, er hätte es falsch verstanden, der adlige Mann jedoch bestätigte seine Aussage: „Ja, meine Frau ist in ihrem Haus mit ihrem Liebhaber.“
Der Araber fragte ihn: „Wie kannst du so etwas tolerieren? Wie kannst du tolerieren, dass deine Frau mit deinem Wissen fremdgeht? Bist du nicht eifersüchtig?“
Der Mann lachte und fragte: „Wo kommst du denn her? Gibt es irgendwo auf dieser Welt noch Männer, Menschen, die Probleme damit haben, dass sich einer vergnügt?“ Der Adlige sagte weiter: „Ich habe dich geschätzt, aber wenn du jetzt eifersüchtig bist, nur weil eine Frau Spaß hat, dann hat sich das Kind in dir nicht weiterentwickelt. Ich liebe meine Frau, sie liebt mich, aber sie darf ihren Spaß haben. Ich gönne ihr das von ganzem Herzen.“ Der Araber stand auf, außer sich und sagte: „Bei uns kann so etwas nicht passieren! Das hier ist wirklich eine primitive Kultur. In so einem Haus werde ich nicht die Nacht verbringen.“
Er drehte sich um und ging fort, ohne sich zu verabschieden. Der noble Mann blieb ganz gelassen und ruhig und mit sich selbst in Frieden.
Diese Geschichte hat den Araber, den Historiker, sehr beschäftigt und geschmerzt, schreibt er. Es war doch natürlich, dass eine Frau nur den Ehemann befriedigen darf. Frauen, die mit „Fremden“ Sex hatten, wurden in seiner Kultur gesteinigt. Aber irgendwann später hat er das, was er primitiv genannt hatte, selber als eine hohe Stufe der entwickelten Zivilisation betrachtet.
Zusammengefasst würde ich sagen:
Eifersucht verursacht Streit, Stress, Frustration und weitere negative Gefühle. Diese wirken sich negativ auf unsere Lust aus.
Über Eifersucht wurde schon viel erzählt, im Namen der Eifersucht wurden Dramen geschrieben. Fürchterliche Szenen sind im Namen der Eifersucht entstanden. Wegen Eifersucht wurden schon und werden Ehen und Partnerschaften schmerzvoll beendet. Eifersucht ist auch einer der größten Lustkiller! Wenn du als Mann deine Partnerin ständig kontrollieren willst und ihr keine Freiheiten gibst, dann wird sie das enorm unter Druck setzen, was ihre Lust töten kann. Vertrauensbrüche, wie heimlich ihr Handy zu checken, ihre Briefe zu öffnen oder auch, sie gezielt zu verfolgen und sogar andere Menschen für Detektivarbeit zu engagieren, werden deine Partnerin nur von dir entfernen und ihre Lust auf dich wird ganz verschwinden. Eifersucht hat nichts mit Liebe zu tun, wie dir immer gesagt wird! Eifersucht hat mit einem Komplex und mit Neid zu tun: Neid, dass es deiner Partnerin woanders besser gehen könnte als bei dir. Eifersucht hat mit Ängsten zu tun, dass du deine Partnerin verlieren könntest. Eifersucht hat auch damit zu tun, dass du dir nicht zutraust, deine Partnerin voll befriedigen zu können! Eifersucht zeigt, dass du deiner Partnerin den Spaß außerhalb der Beziehung nicht gönnst.
Es gibt sogar Menschen, die eifersüchtig auf die Ex-Beziehungen des anderen und seine Erfahrungen in der Vergangenheit sind, obwohl diese Kapitel schon längst abgeschlossen sind. Auch sie leiden unter mangelndem Selbstbewusstsein, dem anderen nie genügen zu können und den anderen niemals wirklich befriedigen und ausfüllen zu können.
Eifersucht ist ein Besitzanspruchsgefühl wie bei einem Kind mit seiner Mutter. Es ist ein Zeichen der Selbstunsicherheit.
Männer, die Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Sexualität haben, sind oft eifersüchtig. Das heißt also, du als Mann musst an deiner Potenz arbeiten. Was dir wehtut und was schmerzt, ist die Vorstellung, dass deine Partnerin gerade Sex mit einem anderen Mann hat und diesen in vollen Zügen genießt. Anstatt sich für sie und mit ihr zu freuen, wirst du sauer, verletzt, wütend und eifersüchtig.
Anstatt die Erfahrung zu nutzen, die sie in euer gemeinsames Sexleben einbringt, und damit euer Intimleben zu bereichern, wirst du eifersüchtig und ihr streitet nur. Die Vorstellung, dass du sie dadurch verlieren könntest und der andere Mann sie mehr befriedigt, kann dir deine Sinne rauben! Auch die Vorstellung, dass die Frau etwas genossen hat und das ohne dich, macht dich eifersüchtig.
Selbst wenn die Partnerin dir hundertprozentig versichert, dass sie dich auf keinen Fall verlassen will, spielst du den Verletzten, nur weil sie diese schöne Sache, die ihr gutgetan hat, ohne dich gemacht hat, ohne dass du das Zentrum des Geschehens warst! Das ist Egoismus! Du reagierst mit Eifersucht, Misstrauen und Kontrolle und damit zerstörst du sowohl ihre Lust auf dich, als auch deine Lust auf sie!
Das Ganze kann sogar so weit führen, dass die Eifersucht immer unbegründeter wird, dass du gar eifersüchtig auf einen ihrer Exfreunde, ihre männlichen Bekannten, eine ihrer Freundinnen, ihre Kollegen, auf ihre neuen BHs und Slips, die sie für andere tragen könnte, oder sogar auf Fremde auf der Straße wirst!
Es wird nicht lange dauern, bis die Lust auf Sex stirbt.
Wenn die Liebe weg ist, wird früher oder später auch die Lust am Sex sterben. Diese Theorie ist nur in dem Fall gültig, in dem die Partnerschaft von Anfang an auf Liebe gebaut wurde und Sex ganz eng mit dieser Liebe verbunden war. In diesem Fall kann die Lust am Sex dem Aus der Liebe nicht standhalten, besonders von Seiten der Person, welche die Liebe nicht mehr empfängt.
Aber es gibt auch kuriose Eifersuchtsszenen: Zum Beispiel Eifersucht auf einen Dildo. Es gibt Frauen, die mir berichten, dass sie keine Dildos kaufen können, weil der Mann eifersüchtig ist. Stellt euch das einmal vor! Einer ist eifersüchtig auf ein totes Plastikteil. Eine Frau, die einen schwarzen Dildo bestellt hatte, musste ihn wieder zurückschicken, weil ihr Freund das nicht ertragen konnte. Er hatte Probleme damit, dass der Dildo größer war als sein Penis, er hatte Probleme damit, dass der Dildo schwarz war, nach dem Motto „Ho, diese Schwarzen mit ihren großen Penissen.“ Tatsächlich sagte er ihr: „Gib mir Recht, du stehst auf Schwarze, weil sie große Penisse haben, oder?“ Die Frau war schockiert, weil sie sich bis dahin null Gedanken über diese Frage gemacht hatte. Fakt ist, dass die Frau total frustriert blieb und das hatte Konsequenzen für ihre Lust.