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Übersexualisierung und Untererotisierung, Banalisierung der Sexualität

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Die Übersexualisierung und Untererotisierung sowie die Tabuisierung von Sex und Erotik können realen, aktiven Sex in der Beziehung abtöten!

Überall werden wir bombardiert mit sexuellen Bildern, mit Themen und Reizen. Ständig werden wir im Fernsehen, in Zeitungen, im Internet, auf Plakaten, in der Werbung mit Sex und sexuellen Anspielungen konfrontiert. Schon in Kindersendungen wird Sex oder Sex-Ähnliches gezeigt.

Nackte Frauen, nackte Brüste werden in vielen Zeitschriften und anderen Medien an jedem Ort und zu jeder Uhrzeit gezeigt, als sei dies völlig normal.

Pornovideos kann man per Mausklick aus dem Internet herunterladen, Frauenkleidung wird so geschnitten, dass man das Gefühl hat, die Frau läuft nackt herum. Auch die Kleidung von jungen Mädchen wird immer aufreizender. Sie wird so übersexualisiert geschnitten, dass es fast normal ist, wenn sie ihren Körper nahezu nackt zeigen, den Bauch frei tragen, die gerade erst wachsenden Brüste vorführen und der Po kaum bedeckt wird. Man bringt somit das Mädchen schon sehr früh indirekt in Kontakt mit Sex, man sexualisiert es, ohne ihr die notwendige Idee von Erotik zu vermitteln. Am Ende weiß das Mädchen nicht mehr, was Sexualität und was Erotik ist. Es gibt viele Talkshows über Sex, es wird zu einer Konsumware und zur Unterhaltung degradiert.

Das bewirkt langfristig im Kopf der Menschen eine gefährliche Entwicklung! Sie nehmen den Sex und den Körper nicht mehr ernst. Anstatt sich zu freuen, wenn ihre Frau sich auszieht und ihren Körper, ihre Brüste zeigt, ist es für sie nichts Besonderes mehr, da es ja völlig normal ist und man an jeder Ecke Busen konsumieren und sehen kann. Dadurch stumpft man ab, hat kein Verlangen mehr.

Die Menschen konsumieren und glauben, dass es in der Realität so ist, wie man es in den Talkshows sieht oder wie es verschiedene Studien sagen. Es wird z.B. überall davon gesprochen, dass Frauen multiple Orgasmen haben können. Man muss einfach die richtigen Stellen finden. Die beiden Liebenden versuchen vergeblich, diesen Zustand zu erreichen, ohne Erfolg. Fragen entstehen: Ist der Mann kein guter Liebhaber oder ist die Frau nicht sensibel genug? Die Folge ist Frustration und wenn sie nicht schnell wieder zurück zur Realität kommen und sich nicht als Versager betrachten, verlieren sie dann aus Enttäuschung die Lust auf Sex oder suchen diesen Kick woanders, ohne zu wissen, dass sie diesen nicht finden werden. Man würde normalerweise davon ausgehen, dass durch die jahrzehntelange übersexualisierte Aufklärung Menschen soweit aufgeklärt sind, dass sie mit ihrer Sexualität hervorragend und zu ihrer Zufriedenheit umgehen können. Weit gefehlt, genau das Gegenteil ist der Fall:

Die Gesellschaft ist durch diese Übersexualisierung total untererotisiert. Die Übersexualisierung macht den Sex zu einer Konsumware. Viele Menschen genießen den Sex nicht mehr. Sie wissen gar nicht, wie man ihn genießt. Sie konsumieren ihn nur noch, wie man Fertigessen aus dem Supermarkt kauft und isst, wie man eine Hose aus einem Kaufhaus anzieht, ohne zu wissen, wie die Pizza eigentlich gemacht ist, welcher Stoff die Hose hat und wie der Stoff behandelt werden muss. Die Konsequenzen sind dann Übergewicht und unpassende Kleidung. Das bedeutet, du hast etwas, von dem du weißt, dass es den Hunger stillt oder deinen Körper bedeckt, aber es tut dir nicht gut, weil du am Ende nichts davon weißt. Genauso ist es mit der Übersexualisierung und Untererotisierung. Die Übersexualisierung erwirkt eine Untererotisierung und die Lust auf Sex verschwindet.

Zwar wird viel über Sex geredet, dennoch wissen immer weniger Menschen, was Sex ist, was Erotik ist, wie man Sex machen sollte, damit er erfüllt ist. Sex wird so dargestellt, als sei es nur Erektion, Penetration, Ejakulation bei Männern bzw. sich lecken und/oder penetrieren lassen bei Frauen; alles sehr plakativ. Der tiefere Sinn der Sexualität, damit man sie gut genießen kann, warum, wie und was, werden gar nicht angesprochen. Flirten, kleine Späße, kleine Spielchen usw. werden immer als unwichtig dargestellt. Wie man den Partner mit Mimik, Körperhaltung, Gesten, Handlungen, Sprache, Anschauen anmacht und anzieht, ohne sich nackt zu zeigen, wird vernachlässigt. Das heißt, wichtige Zugänge zur sinnlichen Stimulation entfallen.

In sexuell aktiven Gesellschaften wird die Erotik viel mehr gezeigt als der Sex. Sie steht mehr im Vordergrund. In den sexuell inaktiven Gesellschaften steht der Sex im Vordergrund und die Erotik wird vernachlässigt.


Dieses Manko habe ich sehr früh bemerkt. Manche Frauen haben mir auch sexuell nicht mehr gefallen, mit ihrer Art, sich emotionslos bzw. sich unerotisch vor dem Mann zu zeigen, als ob sie kein Gefühl mehr für ihren Körper hätten.

Die Banalisierung der Sexualität ist auch eine der schlimmsten Ursachen der Sexprobleme und der Lustlosigkeit bei vielen Menschen. Wenn z.B. ein Jugendlicher seine Eltern jeden Tag nackt sieht und deren (ältere) Körper wahrnimmt oder wenn ein Mädchen ständig den alten, schlappen Penis unter dem Bierbauch ihres Vaters sieht, dann prägt sich dieses Bild unbewusst langfristig negativ ein und als Erwachsene haben diese Kinder weniger Lust!

Vor den Kindern intensiv zu knutschen oder sogar mehr, das prägt die Kinder nicht unbedingt positiv. Man banalisiert Dinge, die für die Kinder später wichtig sind! Die moderne Erziehung will uns weismachen, dass Kindern nichts vorenthalten werden sollte, auch nicht, dass man miteinander zärtlich ist, deswegen darf man sich auch in ihrer Anwesenheit leidenschaftlich küssen und streicheln etc. Wenn diese Handlungen wirklich der Sexualität und gegen die Verklemmung helfen würden, dann würde das Sexleben von anderen Menschen, wie z.B. der Afrikaner, völlig brach liegen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Dort werden nur Erotiksignale gesendet und sexuelle Handlungen werden nicht vor Kindern oder anderen Menschen ausgeführt.

In meinem Coaching sagen einige Menschen: „Aber in Afrika, wie bei den Massai, sind die Menschen nackt. Warum wirkt sich das nicht negativ auf ihre Sexualität aus?“ Die Antwort ist ganz einfach: Diese Menschen sind ständig nackt, sie kennen keine anderen Bilder als diese. Sie ziehen nichts anderes an, wenn sie jagen gehen, spielen gehen, auf den Markt gehen, auf eine Feier gehen. Das ist etwas Normales. Aber hier ist es nicht so, der Beweis ist, dass sich dieselben, sich immer nackt zeigenden Eltern, gegenüber Fremden wieder bedecken würden. Das heißt, dass sie doch etwas verstecken. Dieses Doppelspiel macht den Unterschied.

Man muss als Kind nicht sehen, wie Vater und Mutter sich lustvoll küssen, Zungen hin und her bewegen, um zu wissen, dass beide etwas füreinander empfinden. Dieses Bild, das uns anerzogen und durch die Medien verbreitet wird, wird nach meinen Beobachtungen und Gesprächen in meinen Coaching eher bei der Mittelschicht und noch mehr bei sozial schwächeren Schichten vorgefunden. Es ist, als ob sie damit beweisen wollen, dass sie zur modernen Welt dazugehören. Sich ständig nackt zu zeigen, obwohl es allgemein in der Gesellschaft angeordnet ist, sich zu bekleiden, ist keinesfalls lustfördernd.

Diese Art, die als modernes Leben verkauft wird, ist gefährlich für die Lust und die Wertschätzung des Körpers! Das gehört zur generellen voyeuristischen Entwicklung unserer heutigen Welt. Dabei entstehen keine positiven sexuellen Erziehungseffekte für die Kinder.

Noch ein wichtiger zu erwähnender Punkt ist, dass Übersexualisierung die Kinder überfordert, mit negativen Folgen für ihre Lust in der Zukunft. Sie bekommen einfach zu früh, zu schnell, zu viele Informationen über Sex. Sie werden damit überflutet und können diese aber nicht so schnell verarbeiten. Die Geschlechtsreife folgt nicht den empfangenen, zahlreichen Informationen. Es entsteht ein Ungleichgewicht, welches zu (An-) Spannungen, sowie Druck, Stress und Frustrationen und letztendlich zu Lustlosigkeit sowie Mangelinteresse an Sex führt.

Wenn ich zu jeder Zeit meine Freundin nackt sehe, wann freue ich mich dann, wenn sie nackt ist? Was normalerweise ein bisschen anmacht, wird zur Normalität. Anstatt dass mich der Blick auf ihre nackten Brüste „startet“, spüre ich in meiner Hose nichts mehr. Die moderne Kultur macht aus uns Konsumenten. Wir konsumieren Liebe genauso wie Fernsehen und Eis. Auch Sex wird so konsumiert und das unter dem Deckmantel, dies sei eine Erziehungsmaßnahme. Die meisten Kinder der westlichen Welt haben wenig Ahnung, wie guter Sex läuft, sie reden alle über Sex, aber finden immer weniger Lust daran, Sex zu haben. Sie bevorzugen immer häufiger die Masturbation.


Fazit:

Erotik rückt in der sogenannten modernen Gesellschaft immer mehr in den Hintergrund und wird von offensichtlich sexuellen Anspielungen mit viel nackter Haut überdeckt. Wir werden immer mehr zum Gewohnheits-Konsumenten sexueller Handlungen und nackter Körper. Auch wenn dies angeblich Zeichen von offener, moderner und freier Erziehung sind, kann diese Übersexualisierung und Banalisierung der Sexualität langfristig zu Lustlosigkeit und einem gestörten Verhältnis zu erotischen und sexuellen Signalen führen.


In der Polygamie lebt's sich besser!

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