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Vorwort

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– Pasteur und Koch? Pasteur, den kenne ich, aber Koch, wer ist denn das? Und wie spricht man ihn aus? »Coq«? »Coche«?

– Koch war Deutscher. Das »ch« in seinem Namen spricht man demnach deutsch aus, wie ein »r«, das aus dem Grund des Rachens kommt.

– Wer war er?

– Der »Kochsche Bazillus«, das sagt Ihnen nichts?

– Aber ja, das Tuberkelbakterium. Er hat es also entdeckt, aber wie kann man ihn mit unserem großen Pasteur vergleichen?

– Unser großer Pasteur! Was hat er Ihrer Meinung nach eigentlich erforscht?

– Hmm, den Impfstoff gegen die Tollwut und … (Schweigen)

So in etwa könnte ein Dialog lauten, den wir mit den meisten Franzosen führen könnten, die den Umschlag dieses Buches betrachten. Bezüglich Pasteur ist er ohne Zweifel übertrieben. Nach einigen Minuten Bedenkzeit würde sich unser Gesprächspartner wahrscheinlich erinnern, dass Pasteur die Rolle der Mikroben bei der Gärung entdeckt hat, dass er die Theorie der spontanen Entstehung widerlegt und die französische Seidenraupenzucht gerettet hat, bevor er einen Impfstoff gegen den Milzbrand entwickelte, eine Krankheit, die Kuh- und Schafherden vernichtete. Aber welcher Franzose kennt von Koch mehr als den Bazillus, der seinen Namen trägt?

Und auf der anderen Seite des Rheins – wie wäre dort die Reaktion? Den Name Pasteur kennt man, jedoch ausschließlich in Bezug auf seine Arbeit zu den Impfstoffen. Koch, dieser nationale Held, der die Bakterien entdeckt hat, die für die Tuberkulose und die Cholera verantwortlich sind, wird als der Erfinder der Bakteriologie angesehen.

Dieses Buch hat zunächst das Ziel zu zeigen, wie begrenzt die Wahrnehmung von Kochs Werk in Frankreich ist – so wie die deutsche Wahrnehmung vom Werk Pasteurs.

Viele Menschen auf beiden Seiten des Rheins, aber auch der Rest der Welt, erinnern sich zweifellos daran, dass diese beiden Gelehrten Rivalen waren. Es ist diese Rivalität, die sich übrigens auch auf ihre Mitarbeiter erstreckt hat, auf die wir noch zurückkommen werden. Eine heftige Rivalität, die mit einer kaum gekannten Schärfe in Worten und Briefen einherging. Um sie zu verstehen, ist es nötig, sie aus dem Blickwinkel der französisch-deutschen Beziehungen dieser Epoche zu betrachten, die dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 folgte. Dieser Krieg machte aus Pasteur, der in seiner Jugend ganz offen deutschfreundlich gewesen war, einen Gelehrten, der Deutschland abgrundtief hasste. Robert Koch, der kleine Landarzt, dem es gelang, sich auf den Gipfel des Ruhms zu schwingen, hat, wie wir sehen werden, schwer an der Konkurrenz des großen Pasteur getragen, die einen Schatten auf ihn warf.

Man könnte denken, dass diese Rivalität fruchtlos und kontraproduktiv war. Sie schuf jedoch, so scheint es, einen Wettstreit, der jeden der beiden Protagonisten über sich hinaus wachsen ließ. Das Werk dieser beiden Giganten der Wissenschaft, und allgemeiner der französischen und deutschen Schulen, erwies sich als eine wunderbare Ergänzung. Dank dieser Gelehrten sind die meisten Infektionskrankheiten, die vor ihnen die Menschheit dezimierten, zumindest in den entwickelten Ländern besiegt worden.

Robert Koch und Louis Pasteur

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