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Eliza

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Der Wagen hatte bereits vor Minuten die geteerten Straßen verlassen und holperte über einen unebenen Steinweg. Ich klammerte mich an der Armlehne der Tür fest, um nicht bei jedem Schlagloch von einer Seite zur anderen geschleudert zu werden. Dass auch noch meine Augen verbunden waren, machte es nicht besser. Dieser Einfall kam von Rhona, kaum, dass wir Wexford hinter uns gelassen hatten. Charles hatte scharf am Straßenrand gebremst. Sie war wortlos ausgestiegen, hatte die Tür aufgerissen, sich ihren grünen Seidenschal vom Hals gezogen und ihn mir über die Augen gelegt. An ihm haftete noch der Geruch ihres schweren Parfums, das sowohl nach Orangenblüten als auch Opium roch.

Susan, meine Mum, die eigentlich meine Tante war, hatte Parfum nur zu besonderen Anlässen benutzt. Sonst hatte sie immer nach einer Mischung aus Seife, ihrem Shampoo, unserem Waschmittel und dem Essen, das sie gekocht hatte, gerochen. Ich vermisste sie schon jetzt. Was gäbe ich dafür, wenn sie neben mir auf der Rückbank der Limousine sitzen, meine Hand halten und mir beruhigend zuflüstern würde, dass alles gut werden würde. Mummy kümmert sich schon darum. In den letzten Jahren hatte ich nicht viel Wert auf ihre Nähe gelegt. Ich hatte sie regelrecht von mir gestoßen, schon lange bevor ich durch einen Zufall herausgefunden hatte, dass sie und Dad mich adoptiert hatten. Aber gerade wollte ich nichts mehr, als meinen Kopf an ihre Brust zu drücken und ihre sanften Hände auf meinem Rücken zu spüren.

Obwohl Rhona und Susan Schwestern waren, hätten sie kaum unterschiedlicher sein können. Susan war sanft, gutmütig, geduldig und voller Liebe. Sie hatte Mona, die nach Liams Tod völlig alleine gewesen war, bei uns aufgenommen und sie vom ersten Moment an wie ihr eigenes Kind behandelt, ohne auch nur Fragen zu stellen. Auch mir gegenüber hatte sie sich nie anders als Winter gegenüber verhalten.

Rhona hingegen erschien mir selbstsüchtig, kalt und berechnend. Sie hatte mich nach meiner Geburt einfach bei ihrer Schwester zurückgelassen, weil ihr die Verantwortung für ein kleines Kind zu groß gewesen war. Danach hatte ich sie nicht mehr als vielleicht fünf Mal in meinem ganzen Leben gesehen. Sie hatte sich auch nie nach mir erkundigt. Es war ihr egal, was aus mir wurde. Genauso wie ihr egal war, dass sie mir mit ihrem dämlichen Schal die Haare am Hinterkopf einklemmte, sodass es unangenehm ziepte.

„Es ist sicherer für dich, wenn du nicht weißt, wo wir hinfahren“, zischte sie lediglich bevor sie die Autotür wieder zuschlug und zurück auf den Beifahrersitz stieg. Es war ein Wunder, dass sie nicht einfach dabei zugesehen hatte wie Charles mich aus Rache für den Tod seines Sohns, meinem Halbbruder, Will hatte töten wollen. Wenn wenigstens sein Geist noch bei mir wäre. Aber ihn hatte ich in dem Moment verloren, als ich mir selbst hatte verzeihen können, was ich ihm angetan hatte.

Wir waren bereits seit mehreren Stunden unterwegs. Anfangs hatte ich noch versucht zu zählen wie oft wir nach links oder rechts abbogen, aber es war sinnlos. Zumindest schienen wir uns noch in Irland zu befinden, denn wir hatten weder eine Fähre noch ein Flugzeug bestiegen. Aber selbst wenn, wäre es egal gewesen. Ich wollte nicht, dass jemand nach mir suchte. Nur weil mein eigenes Leben die absolute Katastrophe war, musste ich nicht auch noch meine Freunde mit hineinziehen. Ich hatte ihnen allen schon genug zugesetzt, dabei dachte ich vor allem an Winter und Lucas. Sie waren ohne mich besser dran – das hatte das Jahr, in dem ich verschwunden gewesen war, bewiesen. Lucas stand kurz vor seinen Abschlussprüfungen und sollte sich nicht von mir ablenken lassen. Er hatte immer Medizin studieren wollen und ich wusste, dass er einer der besten Ärzte werden würde, die unser Land zu bieten haben würde. Ich stand ihm dabei mit meinen ganzen Problemen nur im Weg.

Winter war meinetwegen mehrere Monate in der Psychiatrie gelandet. Ich musste einsehen, dass ich ihr nicht gut tat und egal wie sehr ich auch versucht hatte sie zu beschützen, hatte ich es eigentlich immer nur schlimmer gemacht. Sie brauchte keine Schatten in ihrem Leben, sondern Normalität und Routine.

Zudem waren sie beide gewöhnliche Menschen – ohne Frage sehr mutig und zu allem bereit, wenn es um mich ging, aber die Fomori, der Clan der Schattenwandler, war einfach eine Nummer zu groß für sie. Wahrscheinlich war ich dort, wo ich von nun an leben sollte, sogar ganz gut aufgehoben. Dort konnte ich niemandem wehtun und vielleicht würde ich lernen meine Fähigkeiten zu kontrollieren.

Der Wagen kam ruckartig zum Stehen und ich wurde unsanft nach vorne geschleudert, sodass mein Anschnallgurt sich schmerzhaft in meine Haut drückte. Rhona und Charles ließen die Türen laut zuknallen, als sie ausstiegen. Keiner von beiden sprach mit mir. Ich wusste nicht, was los war. Waren wir angekommen? Machten wir nur eine Pause? Würden wir nun vielleicht doch unsere Reise mit einem anderen Verkehrsmittel fortsetzen?

Ich lauschte angespannt und mit klopfendem Herzen in die Stille des Wagens, aber es war absolut nichts von draußen zu hören. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein kühler Wind wehte mir entgegen. Es roch nach taufeuchtem Gras und Nebel. Genauso grob wie Rhona mir den Schal umgelegt hatte, zog sie ihn nun wieder von meinem Kopf. Helles Licht schlug mir entgegen und ich kniff die Augen zusammen. Als ich sie blinzelnd wieder öffnete, blickte ich direkt in die aufgehende Sonne.

Wir befanden uns auf einer Art Hügel auf dem eine herrschaftliche Villa thronte. Doch nicht das Gebäude raubte mir den Atem, sondern die Landschaft rund um uns herum – alles war grün. Soweit das Auge reichte, erstreckten sich Wiesen und Felder, die in Nebel getaucht waren. Der Frost glitzerte in der aufgehenden Sonne auf den einzelnen Grashalmen und Blättern der wenigen Bäume. Mein Atem hinterließ in der kühlen Morgenluft kleine Wölkchen.

„Du hast noch genug Zeit die Aussicht zu bestaunen“, drängte Rhona und fasste mich am Arm. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Charles bereits in das Anwesen gegangen war. Verärgert wich ich vor ihr zurück und hob abwehrend die Hände. „Ich kann alleine gehen!“

Sie hob die Augenbrauen, überrascht von meiner Gegenwehr, aber zuckte dann nur mit den Schultern und wies auf die großen Flügeltüren der Villa. „Nach dir!“

Ich versuchte mir meine Neugier nicht anmerken zu lassen, als ich zielstrebig an ihr vorbei ging. Aber ich konnte nichts dagegen tun, dass mein Kopf sich unwillkürlich hob und ich staunend an dem gewaltigen Gebäude im viktorianischen Stil empor sah. Die Eingangshalle war nicht weniger beeindruckend. Der Boden war von einem dunklen Steinboden bedeckt. Ich vermutete Marmor, war mir aber nicht sicher. Vor uns erhob sich eine große Treppe aus dunklem Holz mit weißem Geländer, die in das obere Stockwerk führte. Von der Decke baumelte ein gigantischer Kronleuchter, in dessen Kristalltropfen die aufgehende Sonne reflektiert wurde. Bunte Lichtpunkte tanzten über die hohen, weißen Wände.

Rhona musterte mich belustigt von der Seite. „Kein Vergleich zu der schäbigen Hütte von Susan, oder?“

Ihre Worte versetzten mir einen Stich ins Herz. Die schäbige Hütte von der sie sprach, war mein Zuhause. Das Zuhause, das ich vielleicht nie wiedersehen würde. So prächtig die Villa auch sein mochte, hätte ich sie auf der Stelle gegen die knarrenden Holzböden, zugigen Fenster und das knisternde Kaminfeuer des Hauses in Slade’s Castle eingetauscht. Selbst über die dreizehn Katzen mit denen wir dort wohnten, hätte ich mich nicht mehr beschwert.

„Nein, es ist kein Vergleich. Hier sieht es mehr aus wie in einem Museum als einem Zuhause“, erwiderte ich kühl.

Rhona verzog beleidigt den Mund. „Du wirst dich schon noch dran gewöhnen!“ Sie schob mich zu der großen Treppe und deutete mir, dass ich hoch gehen sollte. Die Stufen gaben keinen Laut von sich als ich einen Fuß vor den anderen setzte. Sie waren so anonym und leblos wie der Rest der Villa.

Im oberen Stockwerk gab es eine Vielzahl geschlossener weißer Türen. Auch hier begegneten wir keinem anderen Menschen. Entweder schliefen sie alle noch oder es lebte hier sonst niemand. Ich fühlte mich immer mehr wie in einer Entzugsklinik für Superreiche.

Rhona ging ohne zu zögern zu einer der Türen und öffnete sie. Ich folgte ihr ins Innere. Es war ein großer, leerer Raum. Neben einem großen schmiedeeisernen Bett, einem Kleiderschrank und einem Schreibtisch mit einem Sessel, gab es keine weiteren Möbel. Alles war schwarz oder weiß. Es gab keine Bilder an den Wänden, keinen Teppich oder auch nur ein buntes Glas. Der einzige Farbklecks war hinter den transparenten weißen Vorhängen zu erahnen, die vor dem Fenster hingen. Der Ausblick war direkt auf die grünen Hügel gerichtet.

„Du hast ein eigenes Badezimmer“, sagte Rhona und deutete auf eine angelehnte Tür. Erwartete sie etwa, dass ich deshalb in Euphorie ausbrechen würde? Unbeeindruckt nahm ich es zur Kenntnis.

Als ich nichts sagte, drehte sie sich um und ging. Sie schloss die Tür hinter sich und erst als ich hörte wie sich der Schüssel im Schloss drehte, zuckte ich zusammen. Fassungslos rannte ich zu der Tür und versuchte sie zu öffnen, doch sie war wie befürchtet verschlossen.

„Warum schließt du mich ein?“, brüllte ich zornig und hämmerte gegen das kühle Holz.

„Das ist nur für den Anfang bis wir sicher sein können, dass wir dir trauen können“, entgegnete Rhona von der anderen Seite.

„Wir sind hier mitten im Nirgendwo, was glaubt ihr wo ich hingehen sollte?“, fauchte ich aufgebracht.

„Schlaf dich erst einmal aus! Am Mittag kommt jemand und bringt dir etwas zu essen.“

Ich hörte wie sich ihre Schritte entfernten und klopfte erneut wütend gegen die Tür. „Rhona!“

Nicht, dass ich wild auf ihre Gesellschaft gewesen wäre, aber ich wollte mich nicht wie eine Gefangene einschließen lassen. Aufgebracht stürmte ich durch das Zimmer, riss die Vorhänge beiseite und wollte das große Fenster öffnen, doch der Griff gab nicht nach. Ich rüttelte unnachgiebig daran bis ich einsah, dass es wohl ebenfalls verschlossen sein musste.

Mein Herz schien sich zusammen zu ziehen und ich begann zu frösteln, als mein Blick über die in Nebel getauchte Landschaft glitt. Es war nicht ein anderes Haus zu sehen. Nicht einmal eine richtige Straße führte zu dem Anwesen. Zum ersten Mal, seitdem ich meinem alten Leben ‚Lebwohl‘ gesagt hatte, erlaubte ich mir meinen Tränen freien Lauf zu lassen. Sie quollen ungehindert aus meinen Augen, liefen über meine Wangen und tropften an meinem Kinn hinab auf meine schmutzige Kleidung, die noch nach Rauch von den Fackeln am Steinkreis stank. Meine Lippen bebten in dem verzweifelten Versuch das Schluchzen zu unterdrücken. Umso lauter brach es dann doch hervor.

Zitternd sank ich an dem kalten Glas des Fensters zu Boden, zog die Beine an die Brust und begann mich wimmernd wie ein Kind hin und her zu wiegen. Ich hatte mich schon oft in meinem Leben einsam gefühlt, aber noch nie so hoffnungslos wie in diesem Augenblick. Früher hatte ich zumindest immer die Gewissheit gehabt, dass es einen Ort gab, an den ich jederzeit zurückkehren konnte, und mit offenen Armen und liebevollen Worten empfangen werden würde. Aber wenn mir etwas an meiner Familie lag, so würde ich mich so weit wie möglich von ihnen fernhalten. Charles würde mich überall finden und je mehr ich mich wehrte, umso mehr brachte ich die in Gefahr, die ich liebte.

Diese leblose Villa, die wie ein einsamer Riese über die grüne Landschaft thronte, würde in Zukunft der Ort sein, an dem ich mein Leben verbringen musste.

Irgendwie hatte ich im Laufe des Vormittags tatsächlich den Weg ins Bett gefunden. Obwohl die Bettwäsche steif war und nicht nur fremd, sondern geradezu steril roch, musste ich zugeben, dass sich die Matratze angenehm weich anfühlte. Sie schien sich meinem Körper anzupassen und ich versank zwischen den Kissen wie in einer tröstlichen Umarmung. Der Schlafentzug der letzten Tage und Wochen machte sich bemerkbar, sodass ich bald alles um mich herum vergaß.

Ich bekam nicht einmal mit, wie sich zur Mittagszeit der Schlüssel im Türschloss drehte. Erst als jemand mit klackernden Absätzen durch das Zimmer lief, wachte ich auf. Vorsichtig spickte ich unter der dicken Decke hervor und sah wie ein Mädchen, das kaum älter als ich sein konnte, ein Tablett mit einem dampfenden Teller auf dem Schreibtisch abstellte. Sie hatte etwas typisch Irisches mit ihrem roten Haar, der blassen Haut und der leichten Spur von Sommersprossen auf ihrer Nase, die sie jedoch mit Make-up zu verbergen versuchte. Auch ihre Haarfarbe war nicht ganz natürlich, dafür war das Rot eine Spur zu dunkel. Sie trug eine weiße Seidenbluse, die sie ordentlich in einen schwarzen Glockenrock gesteckt hatte. Dazu schwarze Pumps mit hohen Absätzen, die bei jedem Schritt ein leises Klacken von sich gaben. Sie strahlte eine kühle Eleganz aus und passte perfekt in das schwarz-weiße Bild der Villa, als gehörte sie selbst zur Einrichtung.

„So eine Sauerei“, murmelte sie naserümpfend, als sie den Blick über das Bett gleiten ließ. Als sich unsere Augen begegneten, zuckte sie für einen kurzen Moment zusammen. „Du bist wach“, stellte sie fest.

Da es nicht länger Sinn machte sich vor ihr zu verstecken, richtete ich mich im Bett auf und sah, was sie mit ihrem Kommentar gemeint hatte. Die weiße Bettwäsche war von schwarzen, grauen und braunen Flecken übersät, die meine schmutzige Kleidung hinterlassen haben musste. Auf dem penibel sauberen Fußboden vor dem Bett lagen meine schlammverkrusteten Schuhe. Doch die Sauerei tat mir nicht im Geringsten leid. Herausfordernd reckte ich ihr mein Kinn entgegen: „Sieht wohl so aus.“

„Dein Bett kannst du aber selbst neu beziehen“, fauchte das fremde Mädchen schnippisch und warf mir einen Packen saubere Bettwäsche zu. Ich entdeckte auf dem Schreibtisch neben dem Tablett mit dem Essen auch einen Stapel Kleidung, natürlich ebenfalls in schwarz und weiß.

„Mir gefällt es eigentlich ganz gut so“, behauptete ich dreist. „Aber sollte es nicht eigentlich dein Job sein als Dienstmädchen?“

Sie erstarrte in ihrer Bewegung und funkelte mich an, als wolle sie mir jeden Moment an den Hals springen und mir die Augen auskratzen. Stattdessen löste sie sich jedoch in Luft auf, um nur den Bruchteil einer Sekunde später direkt vor meinem Bett aufzutauchen. Ihr Gesicht war meinem bedrohlich nahe und sie sagte gedehnt, wobei sie jedes Wort einzeln betonte: „Ich bin kein Dienstmädchen!“

Also eine Schattenwandlerin. Ihre Augen waren von einem warmen Braunton, der gar nicht zu ihrem kühlen Auftreten passte. Sie zog sich von mir zurück und um ihr nicht unterlegen zu sein, schwang ich meine Beine aus dem Bett und stand auf. „Wer bist du dann?“

„Ich bin Faye“, antwortete sie, ohne jedes Lächeln oder auch nur den Versuch mir ihre Hand zu reichen.

„Mein Name…“, setzte ich an, doch sie unterbrach mich unfreundlich: „Ich weiß wer du bist. Charles hat mich beauftragt, in den nächsten Tagen ein Auge auf dich zu haben.“

Mir gefiel nicht wie sie mit mir sprach. Sie kannte mich nicht einmal und schien direkt etwas gegen mich zu haben. „Das wird sicher schwer werden, nachdem sie mich hier eingeschlossen haben.“

Sie ließ ihren Blick durch das geräumige Zimmer wandern und gab ein abfälliges Schnauben von sich. „Es könnte dich schlimmer treffen.“

„Wo ist Rhona?“, wechselte ich das Thema.

„Sie hat zu tun“, entgegnete Faye und ging in Richtung Tür.

„Ich will mit ihr sprechen. Sie ist mir eine Erklärung schuldig.“

„Pech gehabt.“ Sie zuckte nur mit den Schultern, während sich ein schadenfrohes Lächeln über ihre dunkelrot geschminkten Lippen zog. Sie deutete mit dem Kopf auf den Schreibtisch. „Wenn ich du wäre, würde ich die Suppe essen bevor sie kalt ist. Danach kannst du ein Bad nehmen und dich umziehen. Du siehst ehrlich gesagt erbärmlich aus.“

Sie schien jedes herablassende Wort zu genießen. Ich hätte ihr zu gern die dampfende Suppe über den Kopf gekippt, aber mein Hunger war stärker und so biss ich die Zähne aufeinander und wartete darauf, dass diese hochnäsige Ziege wieder das Zimmer verließ. Kaum, dass sie gegangen war, stürzte ich mich auf den Teller und löffelte gierig den Inhalt in mich hinein. Es war Kartoffelsuppe, dazu gab es zwei Scheiben helles Brot und eine Tasse mit Kräutertee. Es war lecker, aber das Brot ließ mich erneut an meine Mutter, nein Susan, denken. Sie backte mindestens einmal im Monat selbst Brot. Danach duftete es bis zu den alten Burgruinen nach dem weichen Teig. Es gab nichts Besseres als eine noch warme Scheibe von ihrem Waldnussbrot mit schmelzender Butter.


Schattentochter

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