Читать книгу Somber Side of Love - Teil 3 Ägypten - M.B. Bolder - Страница 4

Kapitel 2

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Blinzelnd schaue ich in das kalte Licht der Wintersonne, welche mir blendend durch das Fenster direkt in das Gesicht scheint.

Denn offenbar haben wir heute Nacht vergessen die Jalousien zu schließen und ich höre Saundra schon im Bad rumoren.

Nachdem ich mich aber immer noch müde und abgekämpft fühle, drehe ich mich auf die andere Seite und ziehe mir noch einmal die Bettdecke über den Kopf.

Lange habe ich jedoch keine Ruhe, denn Saundra bestürmt mich mit heißen Küssen von hinten auf die Wange, wobei sie zusätzlich an meinem Ohrläppchen knabbert.

„Darling aufwachen! Die Sonne scheint und Dr. Spector wird schon bald hier sein, außerdem möchte ich noch gerne frühstücken und ich glaube die Schwestern haben gar nicht mitgekommen, dass wir heute Nacht dieses Zimmer bezogen haben.“ raunt sie in mein Ohr.

„Hmm!“ brumme ich müde und genieße gleichzeitig ihre Liebkosungen.

„Zieh‘ dich schon mal an und ich schaue mich unterdessen bei den Schwestern um.“ sagt sie und drückt mir einen letzten dicken Kuss auf die Lippen.

„Aber warum soll ich mich denn anziehen?“ frage ich sie matt.

„Wir sind doch in einem Krankenhaus und Dr. Spector schickt mich wahrscheinlich ohnehin gleich zu den Untersuchungen, da wäre es wahrscheinlich ohnehin besser wenn ich gar nicht frühstücken würde…“

„Da haben Sie verdammt Recht!“ ertönt Dr. Spectors Stimme von der Tür her im Raum und ich fahre vor Schreck zusammen, denn ich habe ihn gar nicht hereinkommen hören.

„Es wäre besser, wenn Sie zunächst auf ein Frühstück verzichten! Guten Morgen erst einmal!“ lächelt er verhalten und setzt sich neben mich auf die Bettkante.

„Übrigens für Sie Miss Dunaway habe ich bereits ein Frühstück bestellt, das bereits unterwegs sein dürfte.“ sagt er zu Saundra gewandt und dreht den Kopf mit einer steilen Stirnfalte wieder zu mir und schaut auf seine Armbanduhr, welche acht Uhr a.m. anzeigt.

Sagte er nicht er wolle erst um zehn Uhr a.m. hier sein?

„Ich bin leider zwei Stunden zu früh dran … ich weiß, aber das ganze Szenario heute Nacht hat mir keine Ruhe gelassen und ich konnte gar nicht richtig schlafen deswegen.

Deshalb habe ich heute Morgen in aller Frühe schon die Unterlagen aus Ungarn angefordert.“

„Aber wie konnten Sie die Unterlagen anfordern?“ fragt Saundra erstaunt.

„Sie wussten doch gar nicht in welchem Krankenhaus wir waren?“

Dr. Spector sieht abermals zu Saundra und antwortet mit ruhigen Worten.

„Sie hatten heute Nacht kurz Sárvár erwähnt und da es dort nur ein einziges Krankenhaus gibt, hatte ich bei meiner Nachfrage auch gleich Glück und die Unterlagen in Sekundenschnelle per E-Mail erhalten.“ antwortet er, schaut mir wieder besorgt in die Augen und fährt fort.

„Allerdings lassen die Ergebnisse tatsächlich nichts Gutes hoffen, deshalb dachte ich mir ich fange Sie noch vor dem Frühstück ab.

Am besten ziehen Sie sich ein T-Shirt über und vielleicht eine Jogginghose. Dann begleite ich Sie zur Blutabnahme und danach möchte ich gerne ein Ganzkörper-MRT machen um festzustellen, ob es eventuell auch andere Ursachen für die vermehrte Produktion der Leukozyten gibt.“

„Aber…“ unterbricht ihn Saundra mit Tränen in den Augen und leichtem Kopfschütteln.

„… was könnte es denn sonst noch sein?“

Dr. Spector wendet sich wieder zu Saundra, welche auf mich zustürzt, vor meinem Bett auf die Knie geht und meine Hand an ihr heißes Gesicht zieht.

„Da kann es viele Ursachen geben Miss Dunaway! Es könnte sich auch um eine ganz banale Entzündung im Körper handeln, wie zum Beispiel um eine Blinddarmentzündung.

Ein Tumor oder HIV sind nicht ausgeschlossen, ebenso wenig wie eine Abwehr des Körpers gegen Parasiten, denn soviel ich weiß waren Sie doch vor ein paar Monaten in Mexiko?“ fragt er nach.

„Ja!“ antworte ich erstaunt.

„Dort hatte ich mich an einer Pflanze vergiftet und an der wäre ich fast über die Klinge gesprungen, aber nach meiner Genesung war wieder alles in Ordnung und es gab keinerlei Nachwirkungen davon.“

Dr. Spector presst kurz die Lippen zusammen und atmet tief aus bevor er weiter spricht.

„Das meine ich nicht Mr. Bolder. Entschuldigen Sie bitte, aber ich habe Ihre Geschichte Interessehalber im Internet etwas nachrecherchiert, vor allem was in der Presse so alles geschrieben wurde.

Dort wurde unter anderem auch erwähnt, dass Sie sich tagelang auf einem Fluss im Urwald aufgehalten haben?“ konstatiert er fragend.

„Ja, das ist richtig! Aber was hat das mit meinen Blutwerten zu tun?“ frage ich verständnislos.

„Sie haben dort sicherlich auch Kontakt mit dem Wasser gehabt, eventuell sogar mit einer Hautverletzung oder Sie haben vielleicht auch Fische gegessen die Sie gefangen haben?“ stellt er weiter fragend fest.

„Ja, natürlich! Beides.“ antworte ich wahrheitsgemäß.

„Auf diese Weise könnten sich unter Umständen auch Parasiten in Ihrem Körper eingenistet haben, welche es in Mexikos Flüssen zu Tausenden gibt und sich normalerweise kaum bemerkbar machen.

Erst wenn der eigene Körper sie aufgespürt hat reagiert er mit einer erhöhten Produktion von sogenannten eosinophilen Granulozyten, welche auch eine Art von Leukozyten sind. Aber das werden wir jetzt genauestens in unserem eigenen Labor feststellen.

Die Ungarn haben natürlich nur eine einfache Blutuntersuchung gemacht, weil sie lediglich die Blutgruppe für eine Transfusion bestimmen wollten und haben dabei Ihre Leukozytose nur am Rande entdeckt.“ führt er beruhigend aus, aber seine Besorgnis weicht dennoch nicht von seinem Gesicht.

„Womit hätte Matt denn die besseren Chancen?“ fragt Saundra weinend.

„Mit einer echten Leukämie oder mit den Parasiten?“ presst sie kaum verständlich hervor.

„Mit keiner von beiden Miss Dunaway. So ehrlich muss ich sein.“ flüstert Dr. Spector kaum hörbar, streicht Saundra mit der rechten Hand über das Haar und drückt gleichzeitig mit der Linken meine Hand, wobei er tief Luft holend nach oben blickt.

„Vielleicht könnten Sie schon einmal eine Liste machen mit Verwandten von Mr. Bolder, die notfalls für eine Stammzelltransplantation in Frage kommen könnten.

Eltern, Geschwister, Onkeln, Tanten, Cousins, entfernte Verwandte … rufen Sie am besten seine Mutter dazu an.

Gleichzeitig können wir uns auch an die ‚Bone Marrow Donors Worldwide‘ wenden, die fast auf der ganzen Welt mit möglichen Spendern vernetzt ist.

Aber jetzt sollten wir zuerst genau feststellen, woher die erhöhten Leukozyten kommen.

So und nun sollten wir so langsam los! Ich habe das MRT extra für Sie heute Vormittag reservieren lassen und vielleicht wissen wir morgen dann schon mehr. Ich warte vor der Tür auf Sie.“ sagt er bedrückt.

Leise steht er auf und geht vor die Tür, welche er ebenso lautlos hinter sich schließt.

„Neeiin!“ ruft Saundra aus und schlägt nun auf dem Boden hockend beide Hände vor ihr schönes Gesicht und schüttelt dabei unablässig den Kopf.

„Nein! Ich will das nicht! Nein, das kann doch nicht sein. Ich will, dass du gesund bist und bei mir bleibst. Ich will das nicht! Bitte nicht!“ ruft sie aus und bricht schluchzend zusammen.

Schnell springe ich aus dem Bett und knie mich neben sie auf den Boden, schlinge sacht meine Arme um sie herum und spreche beruhigend auf sie ein obwohl mich die Nachricht von Dr. Spector genauso geschockt hat wie Saundra und ich reagiere nur noch reflexartig.

„Nicht doch Saundra! Nicht weinen! Bitte!“ flüstere ich in ihr Ohr.

„Vielleicht ist es ja doch ganz harmlos. Wir sollten einfach die Tests abwarten und auf das was dabei herauskommt. Mach‘ dich jetzt nicht verrückt, Darling!“

Nachdenkend mache ich eine kurze Pause und wiege ihren bebenden Körper in meinen Armen, bis mir eine Idee kommt.

„Wie wäre es, wenn du eine Runde mit Dr. Perez sprichst bis ich wieder da bin. Vielleicht hilft dir das ja schon etwas hmm. Was meinst du?“ raune ich sanft und Saundra sieht mich mit verweinten Augen an, wobei sie apathisch nickt und sich langsam beruhigt obwohl ihr Körper vor Anspannung und Angst immer noch zittert.

„Okay, dann ziehe ich mir jetzt etwas über und gebe Dr. Spector Bescheid, dass er Dr. Perez zu dir schicken soll. Komm schon…“ spreche ich leise weiter und ziehe sie dabei sanft vom Boden in die Höhe und drücke sie daraufhin vorsichtig an den Schultern auf das Bett.

„Leg‘ dich noch etwas hin bis Dr. Perez eintrifft, das tut dir vielleicht gut.“ schlage ich vor, gebe ihr zärtlich einen Kuss auf den Mund und streichle ihre Wangen.

Zweifelnd sehe ich ihr dabei tief in die grünen Augen, wobei ich versuche ein Lächeln aufzusetzen so gut es in diesem unheilvollen Moment eben geht.

„Ich bin bestimmt bald wieder da Darling und es wird sicher alles gut werden, du wirst sehen.

Ich liebe dich! Vergiss‘ das nicht, aber ich muss jetzt los … Dr. Spector noch länger warten zu lassen, wäre unhöflich.“

Zart küsse ich sie noch einmal auf den Mund, ziehe aus meinem Koffer ein frisches T-Shirt und eine Jeans, denn so etwas wie eine Jogginghose habe ist gar nicht dabei.

Notdürftig ziehe ich mich an und muss Saundra zu meinem tiefsten Bedauern fast lethargisch allein zurück lassen, bevor ich mich nach draußen begebe und ich mache mir gleichzeitig die allergrößten Sorgen um sie.

Denn ich weiß nicht wie sie das alles nach ihrem Geständnis der eigenen Vergewaltigung und dem Outing ihres Vaters verkraften wird.

Unsicher trete ich auf den Gang als ich auch schon unvermittelt vor Dr. Perez stehe, der mit einem kurzem „Mr. Bolder!“ gleichzeitig unser Zimmer betritt.

Fragend schaue ich zu Dr. Spector, der an der gegenüber liegenden Wand lehnt und die Arme wartend verschränkt hält.

„Tut mir leid, Mr. Bolder. Aber ich habe heute Morgen bereits mit Lázló Dunaway gesprochen, der mir so einiges gesteckt hat und ich hielt es daher für unerlässlich nach Dr. Perez zu rufen.“ klärt er mich schuldbewusst auf, zieht die Augenbrauen in die Höhe und versucht ein Lächeln zustande zu bringen, was ihm aber gründlich misslingt.

„Ich wollte Sie gerade darum bitten, Dr. Perez zu holen, denn ich weiß wirklich nicht, wie Saundra das alles verkraften soll. Es ist so viel passiert in den letzten Tagen…“

„Ich weiß!“ unterbricht er mich freundlich.

„Mr. Dunaway hat mir ausführlich davon berichtet und mir die Erlaubnis gegeben das alles an Dr. Perez weiter zu geben, was auch unbedingt notwendig ist, wenn er Miss Dunaway nur annähernd helfen will.“ sagt er selbstbewusst und fährt fort, während wir nebeneinander den Krankenhausgang hinuntergehen.

„Ich soll Ihnen übrigens viele Grüße von Mr. Dunaway ausrichten und dass Mr. Coleman inzwischen außer Lebensgefahr ist. Die Ungarn konnten scheinbar doch noch eine geeignete Blutspende auftreiben, die ihm letztendlich das Leben gerettet hat.“

„Wie? Noch eine Blutspende?“ frage ich verwirrt.

„Chitam hatte ihm doch Blut gespendet und er war zu dem Zeitpunkt der einzige Geeignete. Sind wir am Ende doch zu früh abgereist? Aber Lázló wollte das doch so?“

„Nein, nein!“ Dr. Spector schüttelt mit dem Kopf.

„Ihre Abreise war völlig in Ordnung! Die Wunde von Mr. Coleman ist erst Stunden später wieder aufgebrochen, warum auch immer und dadurch wurde eine neuerliche Blutspende notwendig.“

Ach, daher die Aussage von Lázló in seiner SMS, dass Tristan zwar die Nacht überstanden hat aber immer noch nicht außer Lebensgefahr wäre und er allein fast verrückt wird.

„Und wie steht es jetzt um ihn?“ frage ich nur halb neugierig als wir um die nächste Ecke biegen.

„Mr. Coleman wird es schaffen, aber es dauert eben seine Zeit bis er transportfähig ist und Mr. Dunaway ihn in die USA zurück bringen kann, so wie er es vorhat.“

„Zum Glück ist wenigstens das eine erfreuliche Naeichricht.“ flüstere ich mehr zu mir selbst und lasse den Kopf hängen.

„Nicht doch Mr. Bolder.“ versucht Dr. Spector mich zu trösten und legt seine Hand auf meine Schulter.

„Sie dürfen jetzt nicht schon von vornherein die Flinte ins Korn werfen. Wir sehen jetzt erst einmal genau nach was Ihnen fehlt und Sie versprechen mir bitte, dass Sie nicht schon im Vorfeld die Hoffnung aufgeben.“

Er bleibt stehen und sieht mir mit einem Nicken ins Gesicht und ich erwidere diese Geste ebenfalls mit einem Nicken.

„So wir sind da!“ sagt er und öffnet die Tür vor der wir stehen zu einer Art Labor und eine Schwester in weißer Arbeitskleidung begrüßt uns ebenfalls mit einem Nicken.

Sie ist etwa dreißig Jahre alt, schlank, etwa so groß wie Saundra und sie hat gleichfalls pechschwarzes Haar, das sie aber streng nach hinten zu einem Dutt zusammengebunden hat.

Dr. Spector sieht sich suchend um, greift nach einem Plastikbecher und drückt ihn mir in die Hand.

„Wir brauchen erst noch etwas Urin, die Toilette ist gleich da.“ sagt er und deutet dabei auf eine Tür, die sich gleich links neben dem Eingang befindet und nickt mir erneut freundlich zu.

„Stellen Sie den Becher einfach in die kleine Durchreiche, wenn sie fertig sind.“ ruft er mir noch hinterher.

Etwas peinlich berührt mache ich mein Geschäft in den Becher und stelle ihn die kleine viereckige Durchreiche, die von jeder Seite mit einer kleinen Tür versehen ist.

Anschließend wasche ich mir die Hände und verlasse die Toilette wo Dr. Spector geduldig auf mich wartet und mich zu einer Liege geleitet auf welche ich mich zuerst hinsetze.

„Sie dürfen sich auch gerne hinlegen wenn Sie sich dabei wohler fühlen.“ sagt er lächelnd und fragt gleich weiter.

„Welcher Arm ist Ihnen lieber, der Linke oder die Rechte?“

„Ach das ist mir egal. Nehmen Sie einfach den Arm, bei dem es am besten geht.“ antworte ich teilnahmslos und bleibe sitzen.

Dabei habe ich eher das dumpfe Gefühl, dass ich mir vorkommen würde wie auf einer Schlachtbank wenn ich mich hinlege.

Vorsichtig untersucht er meine Armbeugen und entscheidet sich für den linken Arm, um den er anschließend am Oberarm ein Band festzurrt.

„Machen Sie bitte eine Faust!“ bittet er mich, setzt die Nadel an und sticht damit in eine Vene aus der sofort dunkelrotes Blut schießt und löst das Band wieder.

„Die Faust wieder aufmachen.“ weist er mich an und wartet bis sich die Ampulle mit Blut gefüllt hat.

Nacheinander füllt er vier unterschiedliche Ampullen und zieht danach die Nadel heraus, wobei er gleichzeitig einen Wattebausch auf die Einstichstelle drückt.

„Drücken Sie da einmal selbst fest drauf.“ weist er mich an und beklebt die Ampullen mit vorgefertigten Aufklebern auf denen mein Name prangt.

„Miss Nolan.“ ruft er die Schwester heran.

„Hier die können Sie schon einmal mitnehmen und mit den Untersuchungen beginnen.“ sagt er freundlich und reicht ihr die Ampullen.

Aha, sie ist also doch keine Schwester, sondern scheinbar eine Laborantin und mir fällt ihre Ähnlichkeit zu Saundra auf, obwohl ihre Augen dunkelbraun sind und nicht grün wie Saundras Augen, die manchmal glitzern wie tausend Smaragde in der Sonne.

Seltsam!

„Ist alles in Ordnung mit Ihnen Mr. Bolder?“ fragt mich Dr. Spector, während ich der Laborantin zweifelnd hinterher blicke und er mich dadurch wieder wach rüttelt.

„Oh, Entschuldigung! Ja, natürlich ist alles in Ordnung! Was kommt als Nächstes?“ frage ich fast unbeteiligt, weil ich mich seit heute Morgen nach dem ersten Gespräch mit ihm fast wie unter Trance befinde, ganz so als würde ich neben mir stehen und mich das ganze Prozedere gar nichts anginge.

Obwohl ich noch versucht habe Saundra zu trösten und ihr das Gespräch mit Dr. Perez vorgeschlagen habe bin ich dennoch nicht ganz bei mir.

Auch das Gespräch über Lázló und Tristan hat mich nicht wirklich berührt.

Ich verspüre plötzlich Todesangst!

Am liebsten würde ich diese ganzen Bluttests und MRT’s von mir schieben, so als würden sie nicht mich betreffen, sondern irgendeinen Unbekannten.

Aber ich fürchte bei dem Blick von Dr. Spector, dass ich aus der Nummer wohl nicht mehr herauskomme und das Ganze tatsächlich mir selbst passiert.

Shit!

Dabei wollte ich Saundra einen einzigartigen Heiratsantrag in unserem neu entstanden Spielzimmer machen.

Was wird jetzt daraus?

Und eigentlich wollte ich ihr eine Hochzeitsreise nach Ägypten schenken, die sie sich so sehr wünschte, aber ich bin mir momentan nicht sicher, ob ich dieses wundervolle Land jemals wieder sehe.

„Mr. Bolder?“ höre ich die vorsichtige Frage von Dr. Spector.

„Wir brauchen dann noch ihre Größe und ihr Gewicht.“

„Ja natürlich! Ich komme!“ antworte ich wie automatisch und lasse mich von der Liege rutschen.

An der Wand gleich neben der Tür steht eine Personenwaage auf die ich mich stelle und auf der Dr. Spector mein aktuelles Gewicht abliest.

Gleich einen Schritt daneben ist ein Maßband an die Wand geklebt, wo ich mich brav wie ein Schuljunge davor stelle und meine Körpergröße ablesen lasse.

„Wir sollten jetzt weiter zum Kernspin, denn er ist nur eine gewisse Zeit für Sie reserviert und die Aufzeichnung dauert etwa eineinhalb Stunden.“ sagt er sanft, woraufhin er mich in einen angrenzenden Raum führt in dem der furchteinflößende Computertomograph steht und eine weitere Mitarbeiterin in Zivilkleidung bereits auf uns wartet.

Sie hat kurze blonde Haare und ist im Körperbau etwas stämmig, hat aber ein gewinnendes Lächeln im Gesicht und wirkt auf mich sehr sympathisch.

„Am besten machen Sie sich frei bis auf den Slip und legen sich schon einmal auf die Liegefläche der Maschine.“ sagt Dr. Spector anweisend, wendet sich zunächst einem Computerbildschirm zu und gibt irgendwelche Daten ein.

Fast automatisch ziehe ich mich bis auf den Slip aus, lege meine Kleider auf einen Stuhl der an der Seite steht und lege mich ausgestreckt auf die Liegefläche des MRT’s.

Die blonde Mitarbeiterin bettet meinen Kopf in eine Art weiche Schale und stopft irgendwelche kleine Kissen zwischen die Schale und meinen Kopf, so dass ich ihn nicht mehr rühren kann.

„Sie sollten möglichst ganz still liegen und sich nicht bewegen damit die Bilder auch scharf werden.“ sagt sie lächelnd und drückt mir eine Art Blasebalg in die Hand.

„Damit können sie Alarm schlagen, falls es Ihnen nicht gut gehen sollte oder Sie Platzangst bekommen. Aber bitte wirklich nur im Notfall benutzen sonst ist die ganze Untersuchung umsonst.“ klärt sie mich weiter auf und ich frage mich wie ich eineinhalb Stunden völlig bewegungsunfähig überstehen soll.

Dr. Spector tritt nun wieder mit ernstem Gesicht an mich heran.

„Nun ist es soweit! Wie Ihnen Linda gerade erklärt hat, sollten Sie möglichst still liegen und sich nicht bewegen. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn Sie ein kleines Nickerchen machen würden, weil man dabei den Reflex sich bewegen zu müssen nicht so sehr spürt.

Aber das wird nicht einfach sein, denn das MRT ist ziemlich laut. Deshalb bekommen Sie noch Ohrstöpsel und ich hoffe Sie haben keine Platzangst?“ fragt er mich zweifelnd.

„Nein, bis jetzt hatte ich noch nie Platzangst! Das würde sich bei meinem Beruf auch nicht gut machen, denn viele archäologische Stätten und alte Gräber sind manchmal ziemlich beengt.“ antworte ich ehrlich.

„Gut! Dann fangen wir einfach an und falls Sie sich unwohl fühlen und denken es geht nicht mehr, dann drücken Sie bitte den kleinen Blasebalg in Ihrer Hand.

Denn mit Panik kann ich im MRT gar nichts anfangen. Am besten schließen sie einfach die Augen und versuchen Sie an etwas Schönes zu denken.“ sagt er sanft, drückt noch kurz meinen Unterarm und ich sehe gerade noch wie er sich hinter einen Bildschirm setzt und angestrengt hinein sieht.

Die Mitarbeiterin schiebt mir noch weiche Stöpsel in die Ohren als sich der Untergrund auf dem ich liege auch schon in Bewegung setzt und ein leichtes Schwindelgefühl in mir auslöst.

Langsam werde ich in eine Art Röhre geschoben und die Decke ist nunmehr nicht viel weiter als etwa acht Zoll von mir entfernt, womit ich tatsächlich lieber die Augen schließe und versuche an Saundra zu denken.

Wie es ihr jetzt wohl geht?

Spricht sie mit Dr. Perez über mich?

Oder vielleicht über die Vergewaltigung oder über Lázló und Tristan?

Spricht sie überhaupt?

Am Ende tut sie das gar nicht!

Sie sagte einmal, dass sie früher schon bei Psychologen war, sich ihnen aber nie öffnen konnte und deshalb die Behandlungen immer frühzeitig abgebrochen hat.

Das MRT um mich herum ist tatsächlich sehr laut und macht ratternde Geräusche, wobei ich eine gewisse Wärme zunächst an meinem Kopf spüre.

Shit!

Sie scannen zuerst meinen Kopf, ausgerechnet jetzt wo mir so viele Gedanken durch diesen hindurch gehen und ich tatsächlich von einer aufsteigenden Panik befallen werde.

Schnell atmend versuche ich mich wieder selbst zu beruhigen und rufe mir die Ereignisse aus dem Malom in Kecskemét in Erinnerung, als Saundra ausgerechnet vor den Trauringen stehen blieb.

Verdammt!

Ich würde sie so gerne zu meiner Frau machen und sie für den Rest meines Lebens auf Händen tragen.

Doch wie lange ist das jetzt noch möglich?

Wie viel Zeit bleibt uns noch?

Macht uns diese verdammte Krankheit einen Strich durch die Rechnung und mein Leben ist viel schneller vorbei als ich es jemals gedacht hätte?

Der Tomograph rattert zwischen einigen stillen Momenten weiter und die Unterlage schiebt mich hin und wieder weiter.

Nach und nach spüre ich wie Tränen in meine Augen drängen und ich versuche sie verzweifelt hinunter zu schlucken denn ich weiß, dass ich mich nicht bewegen darf um sie einfach abzuwischen.

Werde ich an dieser verdammten Leukämie sterben?

Was wird dann aus Saundra wenn ich nicht mehr da bin?

Sie hat doch niemanden außer ihren Vater, der sie zwar noch besser versteht als ich aber wegen Tristan jetzt seine eigenen Sorgen hat.

Lázló sagte einmal zu Tristan, dass ich es wäre der den Schlüssel zu Saundras Herzen besitzt oder zumindest so ähnlich!

Das war bei dem unbeabsichtigt belauschtem Gespräch im Hotel in Kecskemét nach unserer Shopping-Tour und dem Ringkauf, wo ich eindeutig zu viel ungarischen Bikavér getrunken hatte.

Deprimiert komme ich zu dem Schluss, dass Saundra daran zerbrechen würde wenn ich einfach so sterbe!

Somit beschließe ich um mein Leben zu kämpfen, ganz egal was die Ärzte für mich bereithalten und ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, so wie es Dr. Spector von mir verlangt hat.

Ja! Ich werde kämpfen!

Um mein eigenes Leben und um Saundras Glück!

Scheiß egal ob mir die Haare ausgehen und es mir schlecht geht nach der Chemotherapie!

Ich lasse sie auf keinen Fall allein zurück!

Ich muss leben um jeden Preis und ich werde darum kämpfen, auch wenn es mich alle Kraft kostet und ich will vor allem ihre Augen wieder glitzern sehen so wie tausend Smaragde in der Sonne…

„Mr. Bolder?“ dringt plötzlich eine leise Stimme an mein Ohr und ich spüre, dass ich meinen Kopf wieder bewegen kann.

„Es wundert mich, dass Sie offenbar doch eingeschlafen sind bei der Lautstärke des MRT!?“ kommt es halb fragend von Dr. Spector als ich die Augen blinzelnd öffne.

„Oh!“ dringt es rau aus meiner Kehle.

„Ist schon alles vorbei?“

„Ja. Sie haben es überstanden und dürfen sich wieder anziehen. Ich werde heute noch alles auswerten und morgen wissen dann vielleicht schon mehr.

Finden Sie den Weg allein zurück in Ihr Zimmer?“ fragt er mich besorgt als ich mich schlaftrunken anziehe.

„Ja ich denke schon, der Weg war ja nicht allzu weit.“ sage ich spontan ohne darüber nachzudenken ob ich mich tatsächlich an den Weg erinnere.

Gedankenverloren verabschiede ich mich von Dr. Spector und seiner Mitarbeiterin und trete immer noch benebelt vom Schlaf auf den Gang hinaus.

Tatsächlich muss ich kurz überlegen aus welcher Richtung wir gekommen sind und schlage spontan den Weg nach links ein.

Den Gang entlang eilend stehe ich kurze Zeit später wieder vor unserer Zimmertür und atme zunächst tief durch bevor ich den Raum betrete.

Saundra sitzt auf dem Bett, hat die Arme um ihre angezogenen Beine geschlungen und stützt ihr Kinn auf die Knie auf.

Dr. Guillermo Perez sitzt daneben auf einem Stuhl und spricht so leise, dass ich zunächst gar nichts verstehen kann.

„Oh, Entschuldigung! Ihr seid noch nicht fertig. Dann gehe ich ein Stück durch die Klinik spazieren und komme später wieder!“ sage ich entschuldigend, doch Saundra winkt mich mit der Hand zu sich.

„Nein, komm her! Setz’ dich neben mich bitte. Ich denke Dr. Perez und ich sind zunächst soweit fertig.

Wir haben ohnehin nur noch einen Termin für heute Nachmittag in seinem Büro ausgemacht.“ lächelt sie verhalten und küsst mich auf die Wange als ich mich neben ihr niederlasse.

„Nanu? Dr. Perez, was haben Sie denn mit Saundra gemacht? Ihre tiefe Verzweiflung scheint ja fast wie weggeblasen zu sein?“ frage ich ihn und hebe kurz die Augenbrauen.

„Na, ganz so ist es nicht! Wir werden noch viel arbeiten müssen, da reichen zwei Stunden bei Weitem nicht aus. Aber ich denke sie hat verstanden, dass sie sich Ihrer Krankheit stellen muss, ganz egal was es am Ende ist. Es von sich zu schieben und zu ignorieren geht nicht.

Sie müssen gemeinsam kämpfen und die Hoffnung niemals aufgeben und je mehr Sie sich gegenseitig bestärken, umso größere Chancen haben Sie wieder gesund zu werden.“ führt er ruhigen Tones aus.

„Danke Dr. Perez! Genau zu diesem Entschluss bin ich im Kernspin auch gekommen. Ich werde nicht so schnell aufgeben und alles tun was Dr. Spector von mir verlangt.“ sage ich leise und bekräftige meine Aussage mit einem leichten Nicken.

Dr. Perez erhebt sich und klopft mir lächelnd auf die Schulter.

„Sehr gute Einstellung! Genauso muss das sein, dann werden Sie es auch schaffen. Ganz egal was jetzt bei den Untersuchungen herauskommt. Ich muss mich jetzt aber leider verabschieden…“ sagt er zu mir und zu Saundra gewandt „… wir treffen uns dann heute Nachmittag. Bis dann.“

Er verabschiedet sich mit einem Händedruck und verlässt das Zimmer fast lautlos.

Saundra schlingt ihre Arme um mich herum und legt ihren Kopf an meine Schulter.

„Und wie war’s?“ flüstert sie.

„Nicht weiter schlimm! Außerdem bin ich eingeschlafen, von daher habe ich gar nicht viel mitbekommen.“ raune ich zurück.

„Hat sich Lázló noch einmal gemeldet?“ frage ich, denn ich finde es komisch, dass er zu Dr. Spector sagte dass es Tristan besser geht und sich bei Saundra noch nicht gemeldet hat.

„Ach ja, das hätte ich fast vergessen. Vor einer halben Stunde kam eine SMS, aber ich habe sie noch nicht angeschaut, weil ich das Gespräch mit Dr. Perez nicht unterbrechen wollte.“ antwortet Saundra und springt wie von der Tarantel gestochen auf, fischt ihr iPhone aus ihrer Handtasche und öffnet die SMS.

> ‘Hallo Saundra!

Tristan geht es endlich etwas besser und die Ärzte sind sich nun sicher, dass er überleben wird. Allerdings ist er noch nicht aufgewacht, aber wenigstens ist die Angst nicht mehr so groß, dass er sterben könnte und ich ihn wieder verliere. Sobald er transportfähig ist, werde ich ihn die USA zurückbringen lassen.

Wie geht es Matt? Wisst ihr schon irgendetwas?

Ich bin schon ganz krank vor Sorgen … vor allem weil ich nichts tun kann. Hoffentlich haben sich die ungarischen Ärzte geirrt und es kommt doch nur etwas Harmloses dabei heraus.

Sag‘ ihm bitte, dass ich an ihn denke und hoffe dass es keine Leukämie ist.

Dein dich liebender Dad Lázló.‘<

„Was soll ich ihm denn jetzt zurück schreiben?“ fragt sie leise.

„Wir wissen ja immer noch nichts Genaues.“

„Schreib‘ ihm halt wenigstens, dass wir uns darüber freuen, dass es Tristan besser geht und wir die Ergebnisse erst morgen bekommen.“ rate ich ihr.

„Okay!“ sagt sie seufzend und beginnt zu tippen.

> ‚Hallo Dad! Schön, dass es Tristan besser geht und er wieder gesund wird.

Von Matt haben wir allerdings noch keine Ergebnisse, die bekommen wir erst morgen im Laufe des Tages!

Ich habe unterdessen eine Scheiß Angst, denn das was Dr. Spector heute Morgen gesagt hat, über die Blutwerte aus Ungarn, hört sich nicht gut an.

Matt war heute Morgen jedenfalls bei der Blutabnahme und im Kernspin und jetzt heißt es erst einmal abwarten und bangen.

Ich vermisse Dich.

Deine Tochter Saundra.‘<

Saundra atmet tief durch als sie die SMS abschickt und kämpft schon wieder mit aufsteigenden Tränen.

„Mist! Deine Mum soll ich ja auch noch anrufen, deshalb denke ich Dr. Spector ist sich schon ziemlich sicher, sonst hätte er das nicht mit der Liste gesagt.

Aber ich kann es Laura nicht sagen, ich bringe das nicht fertig, Matt.“ sagt sie traurig und ein paar Tränen rollen ihre Wangen hinab.

Vorsichtig nehme ich ihr Gesicht in beide Hände, küsse die Tränen einfach weg und flüstere ihr zu.

„Nicht weinen Baby, wenn es so ist, dann können wir es nicht ändern. Da müssen wir jetzt leider durch und Mum rufe ich am besten selbst an.“

Saundra schluckt hart und nickt, presst die Lippen zusammen und kneift verzweifelt die Augen zu.

Somit lasse ich sie wieder los und greife zu meinem Mobile Phone das auf dem Nachttisch liegt und wähle die Nummer meiner Eltern, welche heute alle beide Zuhause sein müssten … denn es ist Sonntag.

„Matt!“ meldet sich Mum, denn sie sieht natürlich meine Nummer auf dem Display ihres Telefons.

„Schön, dass du endlich anrufst! Ich habe dir schon drei E-Mails geschrieben! Warum schreibst du denn nicht zurück? Wo seid ihr denn verdammt noch mal?“

„Mum!“ sage ich bedrückt und mache eine Pause um tief Luft zu holen, welche sie sogleich ausnutzt.

„Matt, was ist denn los? Du klingst so bedrückt?“ ruft sie aufgeregt.

„Mum, mach‘ erst einmal langsam und lass‘ dir erzählen bitte. In Ungarn ist etwas Schreckliches vorgefallen…“ presse ich mit klopfendem Herzen hervor und atme erneut tief ein.

„Um Gottes willen! Was ist denn passiert? Ist irgendetwas mit Saundra oder mit Lázló? Jetzt rede doch endlich.“ sagt sie hektisch.

„Mum, man hat auf uns geschossen und dabei wurde Tristan … du weißt schon der Lehrer von Chitam schwer verletzt.“ beginne ich zu erzählen.

„Ja und weiter? Was ist mit Saundra und Lázló?“ fragt sie entsetzt.

„Tristan brauchte eine Blutspende, dabei hat das Krankenhaus von uns allen Blutproben gebraucht.“ antworte ich und versuche krampfhaft den Kloß in meinem Hals hinunterzuschlucken, welcher sich langsam bildet.

„Ja und was ist damit? Rede doch weiter und lass‘ dir nicht alles aus der Nase ziehen.“ sagt sie ungeduldig.

„Dabei haben sie bei mir eine Auffälligkeit entdeckt. Es könnte sein, dass ich Leukämie habe Mum.“ raune ich den letzten Satz nur noch leise und schließe erleichtert die Augen über die Tatsache, dass es endlich heraus ist.

Durch das Telefon kann ich fast spüren, wie das Blut aus Ihrem Gesicht weicht, denn sie sagt zunächst kein Wort.

„Mum?“ frage ich daher.

„Ja!“ flüstert sie zunächst tief atmend, wobei ich ihr Erschrecken nun nur noch erahnen kann.

„Das ist ja schrecklich! Wo bist du jetzt?“ murmelt sie hilflos.

„Lázló hat Saundra, Chitam und mich sofort in die USA zurückfliegen lassen und ist selbst bei Tristan in der Klinik in Ungarn geblieben.

Wir sind jetzt im Albert Einstein Medical Center hier in Philadelphia und du müsstest bitte eine Liste von unseren Verwandten machen, welche eventuell als Stammzellspender in Frage kommen könnten.

Es ist allerdings noch nicht ganz sicher, wir bekommen die Ergebnisse der heutigen Untersuchungen erst morgen.“ erkläre ich ihr und schlucke erneut den Kloß in meinem Hals hinunter.

„Wir sind gleich da!“ flüstert sie und legt abrupt auf.

Saundra schaut mir fragend mit einer tiefen Stirnfalte ins Gesicht.

„Und?“

„Sie kommen gleich!“ antworte ich leise und drücke auf ‚Gespräch beenden!’

Bis ich mich versehe liegen wir uns in den Armen und es wundert mich, dass es Saundra heute gar nichts ausmacht obwohl wir allein sind.

Somber Side of Love - Teil 3 Ägypten

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