Читать книгу Time of Lust | Band 2 | Absolute Hingabe | Roman - Megan Parker - Страница 11

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Sweet Angel

Es war zehn Minuten nach acht, als ich zu Hause ankam.

Ich gab mir wirklich Mühe, leise aufzuschließen ... stellte meine Handtasche zur Seite, schlüpfte aus den Schuhen und hängte meine Jacke auf. Vergebens ... David kam mir bereits im Morgenmantel entgegen. »Du warst schon weg?«, fragte er überrascht. »Ich dachte du schläfst noch ...«

Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Eingangstür und ließ schuldbewusst meinen Kopf hängen, bevor er mich zur Begrüßung küssen konnte. Wie sollte ich es ihm erklären? Vielleicht wäre es besser gewesen, zu warten bis Jude im Flieger saß. Aber David war schließlich nicht Santiago, er würde Jude nichts antun. Außerdem war es mein Vergehen.

David hob mein Kinn an und betrachtete mich skeptisch. »Du siehst müde aus ...«

Für einen Moment musste ich meine Augen schließen ... dann räusperte ich mich. Doch es war zwecklos, meine Stimme war weg. »Ich war bei Jude ... die ganze Nacht«, hauchte ich.

Er ließ mein Kinn los und wich einen Meter von mir zurück. Ich sah, wie sich Enttäuschung in sein schönes Gesicht grub. »Du bist heiser!«, stellte er angewidert fest.

Ich nickte. David fuhr sich fassungslos durch die Haare.

»Du hättest NIE mit mir geschlafen!«, fauchte ich ihn stimmlos an. »Du hast mich in seine Arme getrieben!«

David zischte verächtlich. »Du betrügst mich und kommst mit Vorwürfen nach Hause ... reizend!«

Er hatte recht. Ich wusste selbst nicht, warum ich so aufbrausend war. Vielleicht weil ich während der gesamten Taxifahrt verzweifelt versucht hatte, eine Erklärung für mein Verhalten zu finden, eine Rechtfertigung vor David. »Es tut mir leid ... bitte entschuldige«, flüsterte ich kleinlaut.

»Was genau tut dir leid?«

»Alles!« Mit glasigen Augen sah ich ihn an. Ich wollte vor ihm niederknien, aber er hielt mich sofort am Oberarm fest.

»Damit kannst du mich nicht beeindrucken! Komm, wir gehen in dein Zimmer!« Er schob mich vor sich her und führte mich bis in mein kleines privates Reich. Hinter uns schloss er die Tür und lehnte mich etwas unsanft von innen dagegen. Dann betrachtete er zum zweiten Mal mein Gesicht. »Ich muss mich korrigieren«, sagte er, »du siehst nicht müde aus, du siehst fix und fertig aus! Und wenn das an deiner Wange das ist, was ich vermute, dann war es offensichtlich eine Nacht ganz nach deinem Geschmack!«

Ich schluchzte ... Warum konnten wir jetzt nicht einfach ein paar Tage überspringen? David ging im Zimmer auf und ab, sah mich ein paar Mal verächtlich an, dann stellte er sich wieder vor mich. »Was soll ich jetzt mit dir machen?«

Aus meiner Sicht, gab es da ohnehin nur eine Möglichkeit. Aber die wollte er ganz bestimmt nicht hören. Also presste ich meine Lippen zusammen und schwieg. Er hingegen nickte wissend. »Sag es! Ich sehe es förmlich aus deinen Augen leuchten!«

Ich schüttelte entschieden den Kopf. David war sichtlich schwer gekränkt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ihn das so sehr verletzen würde. Es tat unendlich weh, in seine Augen blicken zu müssen. Ich sah Enttäuschung, aber auch irgendwie Hilflosigkeit darin. »Ich liebe dich, David«, schluchzte ich. »Es tut mir so leid ... ich wollte dich nicht verletzen ... bitte, glaub mir.« Bittere Tränen liefen über meine Wangen und jede einzelne versprach ihm, dass ich es ehrlich meinte.

David seufzte schwer, dann zog er mein verheultes Gesicht an seine Brust. Er schloss mich in seine Arme und aus meinem Weinen wurde Erleichterung. »Schlaf dich aus. Wir reden am Nachmittag weiter...«, flüsterte er in meine Haare.

Ich sah zu ihm auf und hauchte: »Danke«, voller Liebe für ihn.

»Ich verzeihe dir, mach dir keine Sorgen«, versicherte er mir, »aber ich werde mir bis zum Nachmittag eine Strafe für dich ausdenken.«

Ich nickte und küsste ihn auf die Wange. Mit diesem Angebot konnte ich leben.

David ließ mich allein, und ich fiel ins Bett.

***

Stunden später riss mich ein Gedanke aus dem Schlaf: Ich hatte Angel im Vorzimmer vergessen. Normalerweise kontrollierte David meine Sachen nicht, aber »normalerweise« kam ich auch nicht von einer Nacht mit einem anderen Mann nach Hause. Ich blickte auf die Uhr. Es war bereits später Nachmittag. Ich atmete tief durch und überlegte. Jetzt meine Handtasche zu holen, fand ich zu auffällig, also beschloss ich, zuerst zu duschen.

Im Badezimmer versetzte es mir den nächsten Schreck ... mein Auge! Es sah grauenvoll aus ... halb zugeschwollen und dreifarbig. Ich hätte in einem Horrorfilm mitspielen können! Noch nie hatte ein Schlag solche Auswirkungen in meinem Gesicht gehabt. Bisher wurde ich jedoch auch immer unmittelbar danach verarztet. Heute Morgen hatte ich das in meinem Gefühlschaos vergessen. David offensichtlich auch. Ich seufzte.

In der Dusche ließ ich eiskaltes Wasser über meine Wange laufen, danach packte ich noch mindestens zehn nasse Watte-Pads auf mein Auge, aber es half nur bedingt. Schließlich gab ich auf. Ich schlüpfte in ein Long-Shirt und traute mich mit einer Hand vor meinem linken Auge aus dem Zimmer. David kam gerade aus der Küche. Ich fühlte mich wie das schlechte Gewissen auf zwei Beinen.

»Hi ...«, lächelte ich verlegen, aber auch glücklich, dass ich meine Stimme größtenteils wiederhatte, »ich ... ich brauche die Creme ... bitte.«

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