Читать книгу Time of Lust | Band 2 | Absolute Hingabe | Roman - Megan Parker - Страница 7

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Neues Leben

Am nächsten Morgen erwachte ich in Davids Armen. Ich war glücklich. Geradezu euphorisch. Vor mir lag die Freiheit ... New York ... und David.

»Fliegen wir heute?«, fragte ich aufgeregt.

»Ja«, antwortete er, während er mit meinen Haaren spielte.

Die Sonne strahlte in unser Hotelzimmer und wir bekamen ein herrliches Frühstück ans Bett serviert.

David hatte am Abend zuvor noch stundenlang auf mich eingeredet, er wollte sich nicht mit meinem Schweigen begnügen und wenn nötig, wollte er sogar selbst noch einmal in die Klinik fahren und Lacourt zur Rede stellen. Doch irgendwann in den frühen Morgenstunden hatte ich schließlich eine Version gefunden, mit der er sich annähernd zufrieden gab. Das Entscheidende war schließlich, dass er definitiv rechtzeitig gekommen war und so das Schlimmste verhindern konnte. Und für mich selbst betrachtete ich nun das, was mir von Lacourts Tat geblieben war, als eine Art Entschädigung für meine Qualen. In ein paar Tagen würde ich David meine Jungfräulichkeit zum Geschenk machen und ich hoffte, im Gegenzug würde er mir meine kleinen Notlügen verzeihen. Doch jetzt wollte ich nur noch weg aus Miami.

Wir flogen Business-Class und es war richtig eigenartig und aufregend zugleich, nun zum ersten Mal mit David allein unterwegs zu sein. Wir redeten nicht mehr über Lacourt, stattdessen wollte er wissen, wie ich damals Santiago im Flugzeug kennengelernt hatte, und ich erzählte es ihm bereitwillig in allen Details. Manchmal sah ich ihn amüsiert schmunzeln. Vermutlich kannte er bereits Santiagos Version und vielleicht unterschied sie sich ein wenig von meiner.

»Glaubst du, er wird uns zurückhaben wollen?«, fragte ich David.

»Ich gehe nicht zurück! Aber ich denke, er wird es versuchen. Das ist mit ein Grund, warum ich mich für New York entschieden habe. Dort findet er uns nicht leicht. Die Wohnung läuft offiziell auf Hayles Mutter. Ich möchte ihm nicht eines Tages unerwartet gegenüberstehen müssen.«

»Hayles Mutter?«

»Ja, es ist ja nur eine Mietwohnung.«

»Und was machen wir mit meiner Wohnung?«

»Um die musst du dich ab jetzt selbst kümmern, aber ich möchte, dass du so wenig Zeit wie möglich dort verbringst. Das wäre zu riskant. Bis jetzt hat es auch genügt, einmal pro Monat nach dem Rechten zu sehen.«

Ich nickte und David erzählte weiter: »Auch Hayle wollte nach New York. Er möchte versuchen, wieder als Tänzer beim Musical zu arbeiten. Und ich habe mir gedacht, wenn deine Narben schön verheilt sind, willst du es vielleicht noch mal bei deiner Agentur versuchen. Natürlich nur, wenn du Lust hast, und wenn ich dich aus meinem Bett lasse.« Er drückte zärtlich meinen Kopf an seine Schulter und küsste meine Haare.

»Aber mein Brandmal ...«, erinnerte ich David.

»Tattoos werden auch überschminkt. Du solltest es zumindest versuchen.«

Während der nächsten Tage stellte sich jedoch heraus, dass meine Achillessehnen ein viel größeres Hindernis darstellten als alles andere. David behandelte sie regelmäßig und trotzdem brauchte ich zumindest Zehn-Zentimeter-Absätze, um schmerzfrei gehen zu können. Also vorläufig war an ein Vorsprechen bei meiner Agentur nicht zu denken.

Unsere neue Wohnung lag direkt am Central Park. Es war ein edles Gebäude mit prunkvollem Eingang. Im vierten Stock gab es nur zwei Türen, beide ohne Namensschild. Hayle öffnete uns in einem seidigen Kimono und ich war mir nicht sicher, wie ich ihn begrüßen sollte. David kam mir zuvor und küsste ihn auf den Mund. Ich wollte nicht, dass Hayle auf mich eifersüchtig war. Bestimmt dachte er in diesem Moment, ich hätte eine leidenschaftliche Nacht mit seinem Geliebten verbracht. Und bestimmt konnte er sich gar nicht vorstellen, wie heilfroh ich war, das David mich nicht angerührt hatte.

David sah mich zögern, er blickte kurz zu Boden und ich war dankbar für diese kleine Aufforderung, denn ich hatte das grenzenlose Bedürfnis, vor Hayle niederzuknien und ihm die Hand zu küssen. Ich konnte mir nicht erklären warum, aber ich war ganz verrückt danach. Und für einen jungen Mann in seinem Alter zeigte Hayle große Reife. Seine Miene blieb ernst und er ließ es sich gefallen. Er schenkte mir damit ein wundervolles Gefühl.

David führte mich durch die riesige Wohnung. Sie war hell und sonnig, überall Marmorböden, viele Säulen, hohe Spiegel, eine offene moderne Küche mit angeschlossener Bar und ein gemütliches, sehr stilvoll eingerichtetes Wohnzimmer. Selbst das Bücherregal war schon spärlich befüllt. David nahm mich an der Hand und öffnete die Terrassentür. Er ging mit mir hinaus in die Kälte und schlang von hinten seine Arme um mich. Vor uns lag der winterliche Central Park und wir hatten sogar Sicht auf den großen See. Die Wohnung musste ein Vermögen kosten. »Können wir uns das leisten?«, fragte ich ihn.

»Ja«, hauchte er in meine langen Haare.

»Ich kann auch meine Schuhe verkaufen!«, bot ich ihm an.

»Deine Schuhe sind in einem Banksafe. Solange du bei mir bist, sorge ich für dich.«

Ich drehte mich in seiner Umarmung um und sah in seine schönen Augen. »Glaubst du, ich könnte dich jemals verlassen?«

David rang sich ein liebevolles Lächeln ab. »Uns trennen sechsundzwanzig Jahre. Du wirst irgendwann einen Jüngeren kennenlernen, den du nicht teilen musst!«

Ich schüttelte entschieden den Kopf.

Er seufzte. »Vielleicht möchtest du irgendwann Kinder?«

»Ja, vielleicht ... mit dir!«, strahlte ich ihn an. Das war wohl auch das einzige, was ihm Hayle nicht geben konnte.

Aber er schüttelte genauso entschieden den Kopf, wie kurz zuvor ich selbst. »Ich kann keine Kinder zeugen.«

Ein kurzer Schreck fuhr in mein Herz. Das tat weh. Betroffen verbarg ich mein Gesicht an seiner Brust. Er streichelte über meinen Rücken und machte meinen Schmerz mit Worten gleich noch viel größer: »Wenn der Richtige kommt, lasse ich dich gehen.«

Ein dicker Kloß zwängte sich in meinen Hals. Gekränkt löste ich mich von ihm, ich konnte nicht mehr sprechen ... und als er meine Reaktion sah, ging er nach drinnen. Seine gut gemeinten Worte klangen wie eine Drohung für mich. Ich dachte, David wäre der Mann, den ich mir für mein Leben wünschte ...

Doch dann ermahnte ich mich irgendwann selbst, nicht so weit vorauszudenken. Mein Leben drehte sich ohnehin alle paar Monate komplett in eine andere Richtung. Ich versuchte, dieses Thema zu vergessen, mich zu fangen und als ich wieder ins Wohnzimmer kam, saß David mit Hayle auf der Couch.

»Geht’s wieder?«, fragte David.

Ich nickte tapfer und setzte mich zu ihnen.

»Ich muss dir noch die Regeln erklären ...« Er lächelte. Vermutlich erinnerte dieser Satz nicht nur mich an meine ersten Tage auf Ivory.

»Wir haben hier drei große Schlafzimmer. Ich habe mir vorgestellt, dass wir grundsätzlich getrennt schlafen. Wenn ich eine Nacht mit Hayle verbringen möchte, kommt er zu mir, und wenn ich eine Nacht mit dir verbringen möchte, komme ich zu dir.«

Ich war etwas enttäuscht über diese geplante räumliche Trennung. »Uns beide gemeinsam willst du nicht mehr?«, fragte ich leise.

»Hättest du dir das gewünscht?«

»Ich hatte mir ausgemalt, jeden Tag gemeinsam mit Hayle bei dir zu schlafen.«

Hayle lachte verächtlich und David warf ihm sofort einen bösen Blick zu. »Ich möchte Hayle zu nichts zwingen«, erklärte er. »Wenn er dich dabeihaben möchte, dann nehmen wir dich zu uns. Das ist nicht allein meine Entscheidung.«

Hayles Gesichtsausdruck zur Folge, würde das nie passieren. Er war eifersüchtig auf mich. Das spürte ich.

»Noch etwas«, ergänzte David, »du hast an dein Zimmer ein eigenes Bad angeschlossen. Ich teile mir eines mit Hayle.«

Ich nickte ... Damit konnte ich leben.

»Kannst du kochen?«, fragte mich David.

Mit großen Augen sah ich ihn an und überlegte gerade, was ich antworten sollte, als er nach meiner Hand griff und lächelte. »Keine Sorge, Hayle wird für uns kochen. Du weißt ja, dass er das gern macht. Und wenn er keine Lust hat, dann bestellen wir einfach etwas. Ich werde mich auch nach einer Reinigungsfirma umsehen – ich möchte, dass zumindest jeden zweiten Tag jemand kommt. Du siehst, du brauchst dich um nichts zu kümmern.«

David stand auf und zeigte mir die einzelnen Zimmer, bevor er mich in meines führte. Es war viel größer als erwartet und genauso stilvoll eingerichtet wie die übrigen Räume. Im Schrank hingen bereits einige Kleider, die David von Ivory für mich mitgenommen hatte, und auf einer Anrichte erkannte ich das Ultraschallgerät für meine Füße. Es war erst Nachmittag, aber ich fragte mich, ob David wohl heute Nacht zu mir kommen oder ob er Hayle den Vorzug geben würde.

»Wir essen um sieben. Wenn du dich bis dahin ausruhen möchtest ...« David zeigte auf das mit Kissen beladene Bett.

Ich nickte und David ließ mich allein.

***

Am Morgen frühstückten wir gemeinsam im Wohnzimmer. David hatte die Nacht mit Hayle verbracht.

Gut gelaunt machte ich Pläne für den Tag. Ich wollte shoppen gehen. Nachdem ich fast all meine persönlichen Sachen zurückgelassen hatte, brauchte ich dringend Kosmetik-Artikel und wärmere Kleidung. Es war schrecklich kalt in New York.

David führte mich in die exklusivsten Boutiquen, er sah mir geduldig beim Anprobieren zu und half mir beim Tragen der Einkäufe. Wir hatten keine weiten Wege, denn eine gemietete Limousine samt Fahrer war unser ständiger Begleiter. David zeigte mir auch die Bank, in der er meine High Heels in einem Safe für mich verwahrte. Er fragte mich, ob ich sie sehen wollte, aber allein der Gedanke daran brachte mir ein flaues Gefühl im Magen. Also lehnte ich ab. Dann unterbrachen wir unseren Shopping-Trip für einen gemütlichen Lunch und am Nachmittag holten wir eine große Tasche Winterkleidung aus meiner Wohnung. Ich bekam ein Handy, einen Laptop und eine Kreditkarte. David bezahlte alles.

In einem Coffee-Shop speicherte ich als erstes seine Nummer in mein neues Handy, danach die von Hayle. »Hast du eigentlich Santiagos Nummer?«, fragte ich David.

»Nein, Santiago hat keine eigene. Von extern kann man nur Damian erreichen.«

»Und die Nummer hast du?«

»Ja. Warum? Willst du Santiago anrufen?«

Ich lächelte verlegen. »Nein, ich wollte nur wissen, ob du es theoretisch könntest.«

»Ich müsste mich von Damian verbinden lassen.«

»Hat er deine Telefonnummer?«, fragte ich neugierig weiter.

»Damian ja. Aber er gibt sie nicht an Santiago. Und er weiß nicht, wo ich bin. Wir haben auch nicht vor, zu telefonieren. Es ist nur für den Notfall.«

»Welchen Notfall?«

David zuckte mit den Schultern. »Ich hatte einfach das Bedürfnis, ihm meine Nummer zu geben. Ich möchte es nicht in der Zeitung lesen müssen, wenn etwas passiert.«

So langsam dämmerte mir, dass es gar nicht der Verlust meiner Person war, der Santiago jetzt beschäftigen würde, sondern viel eher der von David. Vielleicht versuchte er gar nicht, mich zu finden, David war das viel größere Problem! Ich hatte David aus seinem Leben gerissen. Seine Nummer Eins. Mit ihm hatte er mehr als zehn Jahre verbracht und eine innige Beziehung geführt. David war ihm ergeben gewesen, genau wie ich, aber gleichzeitig bot er ihm auch Stabilität und Rückhalt. Vermutlich hätte er nie gedacht, dass so etwas jemals passieren könnte. »Denkst du, Santiago kann ohne dich leben?«, fragte ich zaghaft.

»Es ist mir egal«, antwortete David kühl.

»Glaubst du, er würde sich etwas antun?«

»Nein. Reden wir bitte über etwas anderes.«

Ich sah David an, dass auch er noch nicht über Santiago hinweg war, obwohl er weit stärker wirkte als ich. Also fragte ich nicht weiter.

***

Am Abend kochte Hayle für uns. Italienisch. Danach war ich fast zwei Stunden damit beschäftigt, auf meinem Laptop eine Internet-Verbindung und einen E-Mail-Account einzurichten. Ich saß auf einem Drehsessel vor dem PC. Gegen dreiundzwanzig Uhr ging Hayle schlafen und fast hätte ich vergessen, mir über meine nächtliche Gesellschaft Gedanken zu machen, als David plötzlich hinter mir stand und seine Hände auf meine Schultern legte. Er streichelte zärtlich über meinen nackten Hals und drückte mich an seinen Körper. Bereitwillig ließ ich die Finger von der Tastatur und mein Herz machte Freudensprünge, als ich die Absicht in seiner Berührung erkannte. Er legte eine Hand auf meinen Mund, ich spürte seine Finger an meinen Lippen und war augenblicklich erregt. In diesem Moment konnte ich mir absolut nicht vorstellen, dass es irgendetwas auf der Welt gab, das ich mehr begehren konnte als David. Seine zweite Hand legte sich auf mein Dekolleté. Ich konnte nicht länger still sitzen, wollte mich ihm zuwenden, ihn umarmen ... und er sollte mit mir schlafen.

Langsam drehte ich mich um und sank vor David auf die Knie. Sofort half er mir hoch. Kurz angedeutet, aber zärtlich, küsste er meine Lippen. Dann nahm er mich an der Hand und wir gingen in mein Zimmer. David half mir aus dem Kleid, schlug die Bettdecke zurück. Plötzlich fiel es mir wieder ein ... Ich hatte ein Problem ... und ich musste es ihm sagen, bevor er es selbst bemerken würde. Doch dann öffnete David sein Hemd und ich hatte ganz etwas anderes im Sinn. Ich genoss es, ihn zu beobachten, denn es gab dabei einen erotischen Moment, der mich ganz verrückt machte. Seit Jude mich im Penthouse geschlagen hatte, konnte ich mir nichts Aufregenderes vorstellen, als einem Mann dabei zuzusehen, wie er seine Ellenbogen abwinkelte, um die Manschettenknöpfe eines Hemdes zu öffnen. Und einen ganz besonderen Reiz hatte es, wenn er mich dabei ernst ansah. Die Mischung aus Macht, Gefahr und Leidenschaft zauberte die schönste Erregung in meine Blutbahn. Obwohl ich von David nichts zu befürchten hatte, war es für mich trotzdem extrem stimulierend, ihn bei diesem kleinen Ritual zu beobachten.

Danach zog er mich ins Bett und begann mich leidenschaftlich zu küssen. Unsere nackten Körper schmiegten sich aneinander und ohne nachzudenken schlang ich ein Bein um seine Hüften. Sofort spürte ich seine Erregung, sein stolzer Muskel beanspruchte bereits mächtig Platz zwischen uns. David atmete immer schwerer, seine Küsse waren fordernd. Ich wusste, er war kurz davor, in mich einzudringen. Doch ein Funke eines Gedanken erinnerte mich daran, dass ich ihm irgendetwas sagen wollte. Und plötzlich musste ich mich wehren. Es kostete mich einiges an Überwindung, diesen schönen Moment zu unterbrechen. Ich stemmte mich gegen seine Schultern und rutschte zur Seite.

»Warte!«, keuchte ich, völlig außer Atem.

»Was ist denn?«, flüsterte er erschrocken.

»Ich muss dir etwas sagen.«

»Jetzt?« David wurde etwas lauter.

»Ja.«

»Bist du verrückt?« Er zog die Decke über uns und sah mich zornig an.

Ich griff nach seiner Hand, sprach ganz leise und versuchte dabei zu lächeln. »Nein, David, ich ... wie soll ich sagen ... ich bin ... Jungfrau.«

Kurz fehlten ihm die Worte und er wirkte äußerst ungläubig. »Du willst mich ärgern, Zahira ... wenn das jetzt irgendein Spiel von dir ist, um mich wütend zu machen, damit ich dir gegenüber handgreiflich werde, dann ...«

Ich schüttelte den Kopf.

Er sah mich fragend an.

»Lacourt ... Er hat mich operiert ...«

David zwinkerte ein paar Mal ... dann sah ich förmlich, wie er in Gedanken kombinierte. Langsam wich er von mir zurück und drehte sich auf den Rücken. Beide Handflächen bedeckten sein Gesicht, als er laut seufzte. »Erkläre mir jetzt bitte nicht, er hat dich gegen deinen Willen operiert!«

»Es ist doch egal, wie es zustande gekommen ist, fest steht, dass du der Erste sein darfst!«

»Hat er dich gegen deinen Willen operiert?«, fragte er erneut.

»Lacourt meinte, andere Frauen würden ein Vermögen dafür bezahlen. Sicher war ursprünglich sein Plan, am letzten Abend selbst in den Genuss zu kommen, deshalb rief er uns auch nach, du würdest ihm etwas schulden.«

»Ich habe dir eine Frage gestellt, Zahira. Warst du mit der Operation einverstanden?«

»Ich bin nachträglich damit einverstanden!«, trotzte ich.

Er nickte fassungslos, stieg aus dem Bett und zog sich an.

»Was machst du?«, fragte ich verwirrt. »Bitte geh jetzt nicht!«

Daraufhin setzte er sich noch einmal kurz zu mir und ich spürte, dass nun jedes einzelne Wort seine Beherrschung erforderte. »Das Wort ›Genuss‹ musst du mir genauer erklären!«

Ich verstand nicht, worauf er hinaus wollte und stotterte: »Er ... er steht wahrscheinlich auf so etwas ...«

»Ja, genau! ER! ... ICH aber nicht!« Seine Kieferknochen zeichneten sich hart an seinen Wangen ab. Ich konnte noch gar nicht realisieren, was das für mich zu bedeuten hatte, da stand er schon auf und ging Richtung Tür.

»Warte!« Eilig suchte ich nach meinen Schuhen, um ihm nachlaufen zu können. Ich riss die dünne Decke an mich und folgte ihm bis zum Eingang seines Schlafzimmers. »Bitte David!« Ich packte ihn am Ellenbogen und stellte mich vor ihn. »Wo ist das Problem?«

»DU bist das Problem!«, fauchte er mich an, »Lacourt und Santiago ... alle zwei gehören hinter Gitter!«

Jetzt wurde auch ich etwas ungehalten. »Kannst du vielleicht mal deinen Gerechtigkeitssinn außer Acht lassen! Was hindert dich daran, jetzt einfach mit mir zu schlafen?«

Er nahm mein Gesicht in beide Hände und sprach übertrieben deutlich: »Ich ergötze mich nicht daran, wenn du Schmerzen hast! Ich will dich nicht bluten sehen! Ich bin homosexuell ... und zu einigem bereit ... aber das ist zu viel verlangt!«

»Und was bitte soll ich jetzt machen?«, fragte ich, während langsam Verzweiflung in mir aufstieg.

»Ich weiß es nicht!« Er schubste mich von sich und schlug die Tür vor meiner Nase zu.

Ich war schockiert über Davids Reaktion. Mit vielem hatte ich gerechnet, aber nicht damit. Enttäuscht kehrte ich in mein Bett zurück und lag fast die ganze Nacht wach ...

***

Erst in den Morgenstunden musste ich eingeschlafen sein und erwachte durch einen Kuss. David saß auf meiner Bettkante und flüsterte: »Es tut mir leid, dass ich gestern die Fassung verloren habe.«

Ich schluckte. Hatte er es sich anders überlegt?

Reumütig sprach er weiter: »Es ist meine Schuld. Schließlich habe ich dich der Willkür dieses Psychopaten ausgesetzt. Es muss schrecklich für dich gewesen sein.«

Ich lächelte milde ... Wenigstens kannte er den Rest der Geschichte nicht. »Ich hab es schon verdrängt«, erklärte ich ihm, »schrecklich ist für mich nur, wenn du mich jetzt nicht mehr willst!«

David nickte. »Eine Hymen-Plastik braucht drei Wochen, bis sie verheilt ist. Davor solltest du keinen Sex haben. Und bis dahin finden wir eine Lösung.«

»DREI WOCHEN!!!« Mir blieb die Luft weg. »Lacourt wollte vorgestern mit mir schlafen! ... Und was verstehst du unter einer Lösung? Einen anderen Mann?!«

David griff nach meiner Hand. »Lass mir Zeit ... bitte!«

Ich nickte und merkte, dass er keine Fragen mehr hören wollte.

»Aber wenn du dich für mich umdrehst, dann schlafe ich jetzt mit dir!«, schlug er vor.

Sein plötzliches Angebot erschreckte mich fast. Gleichzeitig war ich ganz entzückt über den bestimmenden Ton, den er plötzlich angeschlagen hatte. Ich wollte es nicht als Frage verstehen, viel reizvoller war es, einen Befehl von ihm zu erhalten. »Darf ich noch kurz ins Bad?«, fragte ich.

»Natürlich.« Er lächelte und ließ mich aufstehen.

Ich brauchte etwas länger als geplant und als ich zurückkam, hatte sich David auf meinem Bett ausgestreckt und sah mich vorwurfsvoll an. »Ich dachte schon, du hast mich vergessen.«

Ich schüttelte den Kopf und krabbelte zu ihm. Vorsichtig kniete ich mich mit gespreizten Beinen über seine schlanken Hüften und stütze mich auf meine Ellbogen. Ich strich meine langen Haare auf eine Seite, damit ich ihn nicht kitzelte, und begann ihn am Hals zärtlich zu küssen. Meine Brüste schmiegten sich an seinen Oberkörper und ich fragte mich, ob ihm dieses eindeutige Signal meiner Weiblichkeit wohl angenehm war. Langsam wanderte ich tiefer, bis ich seinen sanft erigierten Penis an meinem Hals fühlen konnte. Ich nahm ihn zwischen Schulter und Kinn und ließ ihn ein paar Mal geschmeidig durch die entstandene Höhle entlang meines Schlüsselbeines gleiten. Er schwoll dadurch zu beachtlicher Größe an und zeigte sich schnell in seiner ganzen Schönheit, geschmückt mit einem feucht glänzenden Tropfen an seiner Spitze. Von allen Seiten lutschte ich ihn, in der Absicht, mir das Beste bis zum Schluss aufzuheben. Doch dann quoll er über und ich nahm ihn schnell in meinen Mund, um nichts von seinem wohlschmeckenden Liebessaft zu vergeuden. Davids Hand lag in meinen Haaren, gefühlvoll und warm, als wollte sie mich schützen, während ich voller Hingabe an seinem Schwanz saugte.

Irgendwann drehte sich David auf die Seite und zog mich zu sich nach oben. Er strich meine Haare aus dem Gesicht und küsste mich, während seine andere Hand zwischen meine Beine glitt. Behutsam tastete er nach meiner Feuchtigkeit und begann mich gekonnt zu massieren. Das Spiel seiner Finger war berauschend. Ich stöhnte und konnte mich kaum beherrschen, drängte ihm rhythmisch meine Hüften entgegen. Von jetzt an war mir alles egal, ich wollte keine Rücksicht auf Hayle nehmen, bestimmt würde er mich hören ... es war mir auch völlig gleich, was David jetzt mit mir machen würde ... wenn er mich nur mit seinen Fingern zum Orgasmus bringen würde, wäre ich einverstanden gewesen. Und plötzlich, genau als ich an das besagte Wort dachte, war es um mich geschehen. Seine Hand vibrierte zwischen meinen Beinen und ein kleines Blitzgewitter durchzuckte meinen Unterleib. Ich stöhnte und wimmerte, während David an meinem empfindlichsten Punkt festhielt, bis es schon fast wehtat. Und kaum hatte ich mich erholt, waren all meine Vorsätze vergessen. Nun hatte ich doch Lust auf mehr.

Willig drehte ich mich auf den Bauch, schob ein Kissen unter meine Hüfte und reckte einladend meinen nackten Po in die Höhe. David lächelte. Doch er blieb neben mir liegen und gab mir nur seine Hand. Wie ein anderer Mann vielleicht die Brüste einer Frau anfassen würde, griff er nach meinen Pobacken, um sie beherzt zu kneten. Ich sah an seinem Gesicht, dass er es zu genießen schien und fühlte mich geschmeichelt. Es waren sehnsüchtige Blicke ... verlangend ... und unweigerlich glitten seine Finger schnell tiefer zwischen meine Schenkel, um sich an meiner Feuchtigkeit zu laben. Dann begann er, von hinten in mich einzudringen, vorsichtig, mit sehr viel Gefühl, und mit nur einem Finger. Seine andere Hand berührte meinen Mund, meine Lippen. Ich begann an seinem Zeigefinger zu saugen, lasziv und voller Hingabe, und er bewegte synchron dazu seinen Finger in meinem Po. Es war exakt dieselbe Bewegung, wie in meinem Mund. Die pure Lust quälte mich, während ich in seine Augen sah, mit dem Wissen, ihm meine aller intimsten Körperstellen anvertraut zu haben. Ich mochte das Tempo, mit dem er so regelmäßig ein und aus glitt, die ausgeprägten Knöchel an seinen schlanken Fingern machten jede Bewegung zu einem Erlebnis. David spürte schnell, dass ich bereit war ... voller Liebe ... und entspannt genug, um mehr als nur einen Finger von ihm zu empfangen.

Er legte sich auf mich und fasste mit einer Hand unter meiner Schulter hindurch an meinen Hals. Noch einmal spürte ich kurz seine Hand zwischen meinen Pobacken, danach nur noch den warmen unnachgiebigen Druck seines erregten Gliedes und dann die Dehnung. Er schob sich in mich, meine Finger ballten sich zu Fäusten und ein sehnsüchtiges Stöhnen floss über meine Lippen. Verführerisch langsam und gleichmäßig bewegte er seine Lenden, während er meine Wange mit Küssen übersäte. Tief in mir spürte ich ihn wachsen, er wurde immer größer und härter. Trotzdem hielt er fest an der Zärtlichkeit seiner Stöße und ich war mir nicht sicher, ob er das nur tat, um mir nicht wehzutun, dabei wollte ich doch seine Ekstase erleben, er musste keine Rücksicht auf mich nehmen. David stöhnte in meine langen Haare und der sonore Klang seiner Stimme erregte mich zutiefst. Ich keuchte vor Verlangen ... konnte nicht mehr denken ... fühlte seinen Schweiß auf meiner Haut und plötzlich erkannte ich einen geringfügigen Schmerz, ausgelöst von seinem stolzen Muskel, der mittlerweile mächtig angeschwollen war. Ein kleiner Schrei kam über meine Lippen. Alle folgenden erstickte ich in meinem Kopfkissen. Jetzt war ich dankbar für die langsamen Bewegungen, denn selbst die genügten, um meinen Körper in Ekstase zu versetzten. Die Dehnung war anspruchsvoll. Sie verlangte mir alles ab. Bei jedem Stoß zitterte ich innerlich. Ich schwitzte. Dennoch versuchte ich mich zu entspannen, mich ihm zu öffnen, damit er ungehindert ein und aus gleiten konnte, ganz so wie es ihm gefiel, während mein Innerstes immer sensibler wurde. Ich spürte den Orgasmus langsam kommen. Und als es soweit war, schrie ich vor Lust. Gleichzeitig fühlte ich auch Davids Körper vibrieren, und seine Stimme verriet mir seinen Höhepunkt. Sein Schwanz pulsierte heftig in mir ... und ich war glücklich.

Erst Minuten später zog er sich aus mir zurück und rutschte neben mich. Zärtlich streichelte er mein Gesicht und lächelte. All meine Probleme waren vergessen. Von mir aus konnte ich für immer Jungfrau bleiben. Das eben Erlebte war mehr als erfüllend für mich.

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