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Arman – Weit entfernt

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Er hatte alles geplant, durchdacht und doch war ihm eine Variable durch die Lappen gegangen. In seinem Buch hatte nichts davon gestanden, dass die Braut des Teufels eine solche Macht erlangen könnte.

Als er vor Jahrtausenden auf das erste Buch gestoßen war, hatte er es verborgen und nur auf die passende Gelegenheit gewartet, um auf dessen Inhalt Zugriff zu erhalten. Geschrieben mit dem ersten Funken der Zeit, besaß es unbeschreibliche Kräfte. Doch er war lange zu schwach gewesen, um es überhaupt zu öffnen. Erst, als der beste Freund des Erzengels, Shemichaza, auf die Erde verstoßen und durch dessen Wut eine enorme Kraft hervorgetreten war, hatte er mit Hilfe des Verstoßenen das Buch öffnen und sogar lesen können. Im Gegenzug hatte er Shemichaza seine Rache ermöglicht und die letzten Jahre damit verbracht, das Buch zu studieren. Das wohl Faszinierendste war, dass es sich immer und immer wieder umschrieb, sich der Geschichte anpasste, ihm neue Möglichkeiten aufzeigte und bis heute verstand er nicht alles, was dort geschrieben stand.

Aber er hatte damals dafür gesorgt, dass sich keiner an die Vergangenheit erinnern konnte, damit er Zeit gewann, seinen kleinen Verstand auf ein Maximum zu erweitern, um durch das Buch das mächtigste Wesen nicht nur in dieser, sondern in allen Dimensionen zu werden.

Und dann war alles anders gekommen als geplant, als man Shemichaza aufgriff, die Engel ihre Erinnerungen zurückbekamen und Angelique tatsächlich die Braut des Teufels wurde. Dabei hatte er, als er im Buch darauf gestoßen war, alles dafür getan, dass die beiden nicht zueinanderfanden.

Als er den Riss mithilfe der letzten Macht, die er noch besaß, heraufbeschwor, hatte er gehofft, dass alle Anwesenden in der Bibliothek in die andere Dimension gezogen werden würden. Dass ihn die Braut des Teufels zusammen mit den anderen Erzengeln und dem Höllenfürsten aufhalten können würde, war ihm nie in den Sinn gekommen.

Er schaute sich um. Die felsige und karge Landschaft wies darauf hin, dass es hier nichts, aber auch gar nichts gab. Er würde eine Lösung finden müssen, um hier wieder herauszukommen. Das Buch presste er fest an seine Brust, als entfernte Stimmen ihn hinter den nächsten Felsen abtauchen ließen. Er war nicht allein!

Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel, nachdem die Personen nähergekommen waren. Was für eine glückliche Fügung! Erzengel Gabriel höchstpersönlich nebst der kleinen Schatzsucherin Dämonia irrten hier genauso verloren herum, wie er es von sich geglaubt hatte. Nur er hatte etwas, was sie nicht hatten: Das Buch und das Wissen, wie er mit ihrer Opfergabe wieder zurückkam!

Ein Engel auf Abwegen

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