Читать книгу Ein Junggeselle zum Verlieben - Melody Carlson - Страница 7

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Bester Laune und sehr früh am folgenden Tag wachte Willow auf. Obwohl die Sonne strahlend vom Himmel schien, ging ihr das Lied Singin’ in the Rain immer noch durch den Kopf, als sie mit ihrem Kaffeebecher auf die Terrasse trat. Tief atmete sie die frische Morgenluft ein. Es war so schön, am Leben zu sein! So schön, dass sie ein anderes Lied aus diesem alten Film mit Gene Kelly zu singen begann.

„Guten Morgen, guten Morgen!“, sang sie, während sie an den Topfpflanzen und Blumenschalen vorbeischlenderte und sich in dem gemütlichen Gartensessel niederließ, den sie erst kürzlich zu ihrem Gartenparadies hinzugefügt hatte. Sie sang alle alten Lieder, an die sie sich erinnerte und kam schließlich zu dem Schluss, dass sie sich diesen Film unbedingt noch einmal anschauen musste.

Während Willow in kleinen Schlucken ihren Kaffee genoss, ließ sie den vergangenen Abend noch einmal Revue passieren. Die Ausstellung war die reine Freude gewesen. Viel besser als die erste Ausstellung im vergangenen Winter, als nur drei Kunden gekommen waren.

Hoffentlich würden die Besucher noch etwas kaufen. Das wünschte sie weniger für sich als für die Künstler, deren Werke sie in ihrer Galerie ausstellte. Einige von ihnen hatten es bitter nötig, das wusste sie. Sie wünschte ihnen, dass sie Erfolg hatten … und sie wünschte sich, dass die kleine Stadt Warner Interesse für Kunst entwickelte. Der vergangene Abend machte ihr Hoffnung.

„Nana?“

„Hier drüben“, rief sie und beobachtete, wie Collin sich durch das Labyrinth von Topfpflanzen schlängelte. In seiner karierten Pyjamahose, einem weißen T-Shirt und einem strahlenden Lächeln ließ er sich neben ihr nieder.

„Schöner Tag, nicht?“ Er trank einen Schluck Karottensaft.

„Herrlich. Und du scheinst bester Laune zu sein.“

„Das bin ich.“ Er nickte.

„Gibt es einen bestimmten Grund dafür?“

„Ich habe Marissa eben eine Textnachricht geschickt.“ Er stellte sein Glas ab. „Ich hatte schon Sorge, dass es vielleicht zu früh sei, aber sie hat sofort geantwortet.“

„Und?“

„Wir machen heute eine Fahrradtour.“ Er strahlte sie an.

„Das ist doch schön.“ Sie tätschelte ihm den Rücken. „Es war gut, dass du nicht aufgegeben hast.“

„Mr Emerson hat mir Mut gemacht, es noch einmal zu probieren.“

Willow starrte ihn an. „Im Ernst? Mr Emerson gibt Ratschläge in Liebesdingen?“

Collin nickte. „Er riet mir, ihr eine zweite Chance zu geben und sagte, dass sie vielleicht tatsächlich gestern Abend schon etwas anderes vorgehabt hätte. Es hat sich gezeigt, dass er recht gehabt hat.“

Willow widerstand dem Drang, Collin daran zu erinnern, dass sie gestern Abend ziemlich genau dasselbe gesagt hatte. „Nun, ich bin froh, dass du auf Mr Emerson gehört hast. Und was ist mit der Empfehlung, die er geschrieben hat? Hast du sie gelesen?“

„Allerdings.“ Sein Lächeln wurde noch breiter. „Er ist sehr nett. Danke, dass du ihn darum gebeten hast, Nana. Ich bekomme beinahe Lust, mich doch an einem größeren College zu bewerben.“

„Wirklich?“, fragte sie hoffnungsvoll.

„Ja … aber erst nach einem oder zwei Semestern am staatlichen College.“ Er grinste. „Dort will Marissa nämlich studieren.“

„Aha.“ Sie nickte. „Jetzt verstehe ich.“

Er trank seinen Karottensaft aus. „Hast du irgendetwas Leckeres zum Frühstück da?“

Sie verzog das Gesicht. „Ich wollte gestern noch einkaufen gehen, aber die Vorbereitungen für die Ausstellung haben mich auf Trab gehalten. Ich habe Porridge da, aber es dauert eine Weile, das zuzubereiten …“

„Kein Problem. Ich habe schon einen Bagel mit Frischkäse gegessen.“

„Vielleicht sollte ich mal in deinem Kühlschrank nachschauen.“

Er erhob sich und streckte sich. „Ich muss jetzt los. Bevor ich mich mit Marissa im Park treffe, wollte ich noch duschen.“

Sie verkniff es sich zu fragen, warum er denn vor einer Fahrradtour duschen wollte. Aber schließlich war das ja fast eine Verabredung. Vielleicht war das sogar tatsächlich eine Verabredung. Doch was immer es auch war, es war neu für Collin, und sie freute sich für ihn.

„Dann viel Spaß“, wünschte sie ihm. „Es ist ein herrlicher Tag für eine Fahrradtour.“

Nachdem Collin gegangen war, begann ihr Magen vor Hunger zu knurren. So ungern sie ihren friedlichen Rückzugsort verlassen wollte, sie musste sich anziehen und nach unten gehen, um die Galerie aufzuschließen. Leslie hatte versprochen, etwas früher zu kommen und noch aufzuräumen, bevor die Galerie öffnete.

Da sie nicht vorhatte, an diesem Tag in der Galerie zu arbeiten, wählte Willow eine Jeans, ein gesmoktes Oberteil und ihre geliebten Birkenstocksandalen aus. Anschließend ging sie hinunter, um die Tür aufzuschließen. In diesem Augenblick traf Leslie ein. „Ich wollte gerade einen Happen essen gehen“, erklärte sie ihr. „Soll ich dir später etwas mitbringen?“

Leslie hob eine kleine braune Tüte in die Höhe. „Ich habe schon für mein Frühstück gesorgt.“

„Joel kommt gegen Mittag“, erinnerte Willow sie.

Obwohl Joel nur Teilzeit arbeitete, war er eine große Hilfe bei der Buchführung und ein kompetenter Verkäufer. Willow fände es schön, wenn er bereit wäre, eine volle Stelle zu übernehmen, aber sie verstand ihn natürlich. Joel war Künstler, und wie sie brauchte er Zeit für sein künstlerisches Schaffen.

Zufrieden, dass die Galerie in guten Händen war, ging Willow auf der Suche nach einem leichten Frühstück die Hauptstraße entlang. Ein verlockender Duft aus der Bäckerei stieg ihr in die Nase, und sie beschloss, dort für ihr Frühstück einzukaufen. Während ihr Blick über die gut bestückte Auslage wanderte, dachte sie an Georges Eingeständnis, dass er Frauen mit Gebäck vergleiche. Vermutlich wäre sie beleidigt gewesen, wenn ein anderer Mann so etwas gesagt hätte … aber bei George wirkte die Äußerung irgendwie unschuldig.

„Sind das Vollkornmuffins?“, fragte sie die Verkäuferin.

„Ja. Frisch aus dem Ofen.“

„Mit Rosinen?“

Das Mädchen grinste. „Ja.“

„Ich nehme sechs Stück“, sagte sie aus einem Impuls heraus.

Nachdem sie die Muffins bezahlt hatte, ging sie weiter zur Common Grounds Coffee Company. Sie hatte eine Idee. Schnell brach sie sich ein Stück eines Vollkornmuffins ab, der erstaunlich gut schmeckte, und wählte eine kleine Tüte medium geröstete brasilianische Kaffeebohnen und eine Kaffeemühle. Für sich selbst bestellte sie einen Caffè Latte. Die Zeit, die sie auf ihren Kaffee warten musste, nutzte sie, um im Telefonverzeichnis die Adresse von George Emerson zu suchen, die sie auch sofort fand. Zum Glück wohnte er nur wenige Straßenzüge entfernt.

Mit ihren Einkäufen ausgestattet, machte sie sich auf den Weg zu Georges Haus. Unterwegs aß sie den ersten Muffin ganz auf. Das Haus war ein bezaubernder, kornblumenblauer Bungalow mit einem kleinen Garten, der auffallend gepflegt war. Ziemlich nervös stieg sie die Treppe zur Haustür hoch. Der arme George war gestern Abend von seiner Nachbarin praktisch gestalkt worden, und heute Morgen stand Willow uneingeladen vor seiner Tür. Vielleicht sollte sie ihr Geschenk einfach auf seiner Veranda abstellen und wieder gehen.

„Hallo“, rief eine weibliche Stimme. Lorna Atwood stand vor ihrer Haustür und winkte.

„Oh, hallo“, rief Willow zurück. „Ich wollte nur schnell etwas für George abgeben.“

„Er müsste eigentlich zu Hause sein“, erklärte Lorna. „Zumindest habe ich ihn nicht weggehen sehen.“

„Oh gut, … danke.“ Willow drehte sich um und klopfte leise an die Tür, doch sie bereitete sich darauf vor, ihre Päckchen einfach nur abzustellen und wieder zu gehen.

„Hallo?“ Mit verschlafenen Augen öffnete George die Tür.

„Habe ich Sie aufgeweckt?“, fragte sie besorgt.

„Nein, nein, natürlich nicht.“ Verwirrt runzelte er die Stirn.

„Hier.“ Sie hielt ihm die Tüten hin. „Ich habe Ihnen etwas gebracht, und –“

„Wofür ist das?“, fragte er mit gerunzelter Stirn.

Sie blickte über die Schulter zurück. Lorna beobachtete sie mit unverhohlener Neugier.

„Darf ich hereinkommen?“, flüsterte sie.

Er schien zu begreifen. „Ja, natürlich.“ Er öffnete die Tür etwas weiter. „Bitte kommen Sie doch herein.“

Nachdem sie das Haus betreten hatte, seufzte sie, dann musste sie leise lachen. „Es tut mir leid, dass ich Sie so überfalle, George. Aber ich wollte Ihnen danken, dass Sie –“

„Sie haben sich doch schon gestern Abend bei mir bedankt.“ Peinlich berührt steckte er sein etwas verknittertes blaues Hemd in die Hose. An diesem Morgen war er nicht wie gestern Abend korrekt gekleidet. Sie fragte sich, ob vielleicht etwas passiert war.

„Ich wollte Ihnen noch für etwas anderes danken.“ Schnell erzählte sie von Collins Verabredung mit Marissa. „Er war so glücklich. Und er sagte, das hätte er Ihnen zu verdanken.“

Georges Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Nun, das höre ich gern. Ich freue mich für ihn.“

Willow hielt ihm die Tüte mit dem Gebäck hin. „Für Sie.“

Seine Augen leuchteten auf, als er hineinspähte. „Vollkornmuffins?“

„Mit Rosinen.“

„Vielen Dank.“ Er nickte.

„Das ist noch nicht alles.“ Sie hielt ihm noch die andere Tüte hin. „Kaffee.“

„Aber ich habe doch Kaffee.“ Er deutete zu seiner Küche hinüber. „Ich habe noch keinen gekocht, aber ich –“

„Dann werde ich heute Morgen das Kaffeekochen übernehmen, wenn es Ihnen recht ist.“ Sie ging an ihm vorbei und betrat die kleine, aber saubere Küche und überprüfte die Kaffeemaschine. Sie schnupperte sogar hinein.

„Nun, das ist ziemlich ungewöhnlich. Ich kann den Kaffee doch auch kochen –“

„Haben Sie Essig?“

„Was?“ Verwirrt strich er seine verwuschelten Haare zurück.

„Ich würde Ihre Kaffeemaschine gerne einmal reinigen“, erklärte sie, während sie den Wassertank abnahm und ins Spülbecken stellte.

„Aber sie ist doch ganz sauber, wie Sie sehen können.“ Er strich mit dem Finger darüber.

„Ja, von außen ist sie makellos, aber wann haben Sie das letzte Mal ihr Innenleben gereinigt?“

„Was?“ Er runzelte die Stirn.

„Haben Sie Essig?“, fragte sie erneut.

Er ging in seine Speisekammer und kam mit einer Flasche Essig wieder heraus. „Hier.“ Mit zweifelndem Blick reichte er sie ihr.

„Das dauert jetzt zehn Minuten oder so.“ Sie goss Essig in den Wassertank. „Vielleicht haben Sie noch etwas zu tun.“

„Nun, ich, äh, eigentlich habe ich noch gar nicht geduscht. Ich habe heute länger geschlafen. Was ich sonst normalerweise nicht tue.“

Sie lächelte. „Manchmal ist es gut, Dinge zu tun, die man sonst nicht tut. Gehen Sie ruhig duschen. Ich kümmere mich um alles.“

„Nun, ich, äh –“

„Nur zu.“ Sie versetzte ihm einen sanften Stoß. „Keine Sorge, ich werde Sie nicht ausrauben. Sie können mir vertrauen. Und nehmen Sie sich ruhig Zeit.“

Zu ihrer Erleichterung protestierte er nicht weiter. Der arme Mann, vermutlich hielt er sie für vollkommen durchgeknallt. Aber während sie darauf wartete, dass das Essigwasser heiß wurde und durch die Kaffeemaschine lief, wusste sie, dass es der Mühe wert war, die Kaffeemaschine von seinem alten Filterkaffee zu reinigen.

Mit leicht schlechtem Gewissen sah sich Willow in seiner Küche um, während sie darauf wartete, dass die Kaffeemaschine entkalkte. Irgendwie konnte sie nicht anders. Ihre Neugier war zu groß. Die Holzschränke waren weiß gestrichen und makellos sauber. Die schwarz-weißen Bodenfliesen wirkten alt, aber gut gepflegt. Zwar gab es keinen Geschirrspüler, doch der blaue Herd und Kühlschrank waren wirklich bezaubernd und schienen aus den 50er-Jahren zu sein. Abgesehen von der Kaffeemaschine und dem Toaster gab es keine modernen Geräte auf der Arbeitsfläche. Aus irgendeinem Grund überraschte sie das nicht. George war altmodisch … beinahe wie jemand aus einer anderen Zeit.

Sie fragte sich, ob er wohl Milch oder Sahne für den Kaffee da hatte und warf einen Blick in den Kühlschrank. Er war mit allem Nötigen, wenn auch etwas spartanisch, ausgestattet. Nicht dass sie sich darüber ein Urteil erlauben könnte, denn ihr eigener, viel modernerer Kühlschrank enthielt im Augenblick nicht einmal das.

Sie nahm einen Karton Eier heraus, ein Stück Cheddarkäse, eine rote Zwiebel und etwas Spinat. Während das jetzt klare Wasser durch die Maschine lief, machte sie sich daran, die Zutaten zu reiben, zu schneiden und zu verquirlen. Zwischendurch mahlte sie die Kaffeebohnen, und während jetzt der aromatische Kaffee durchlief, briet sie die Zwiebeln an. Schließlich fügte sie den Spinat, die Eier und den Käse hinzu … und rührte alles durcheinander. Während die Rühreier auf dem Herd brutzelten, nahm sie Teller und Becher aus dem Schrank. Im Garten entdeckte sie einen alten Picknicktisch, und ihr kam die Idee, dass sie draußen frühstücken könnten.

Sie hatte gerade den Tisch gedeckt und sogar ein Glas mit Blumen, die sie in einem etwas vernachlässigten Blumenbeet im Garten gefunden hatte, in die Mitte gestellt, als George mit einem nicht zu deutenden Gesichtsausdruck erschien.

„Frisch geduscht.“ Sie winkte ihn herüber. „Das Frühstück ist fertig.“

„Aber wie haben Sie –“

„Das stört Sie hoffentlich nicht.“ Sie gab Rührei auf seinen Teller und legte einen Muffin dazu. „Aber ich hatte schrecklichen Hunger. Darum habe ich mich einfach bei Ihnen wie zu Hause gefühlt.“

Sie lächelte nervös, als sie die Kanne mit dem frisch aufgebrühten Kaffee nahm und ihm einen Becher eingoss. „Bitte setzen Sie sich doch.“

Nachdem er Platz genommen hatte, sprach sie ein stummes Dankgebet und nahm ihre Gabel zur Hand. „Essen Sie, bevor es kalt wird.“

Und ohne weitere Umstände schob sie eine Gabel voll in den Mund. Rühreier waren schon immer ihre Spezialität gewesen, und dieses hier war beinahe perfekt – obwohl es mit ein paar Pilzen noch besser geworden wäre.

„Das schmeckt köstlich.“ George tupfte sich seinen Mund mit einer Papierserviette ab. „Vielen Dank.“

„Probieren Sie Ihren Kaffee“, forderte sie ihn auf.

Ganz vorsichtig trank er einen Schluck und lächelte sie an. „Der ist sehr gut. Und nur, weil Sie die Kaffeemaschine mit Essig entkalkt haben?“

Sie erklärte ihm, dass sie die Bohnen frisch gemahlen hätte. „Aber ich konnte mich nicht überwinden, sie in eine verkalkte Kaffeemaschine zu geben. Das hätte den Kaffee verdorben.“ Sie kräuselte die Lippen. „Wenn man genau darüber nachdenkt, ist das schon fast ein geistliches Bild.“

„Wie das?“ Er brach ein Stück von seinem Muffin ab.

„Na ja, manchmal wirken Menschen nach außen ganz fehlerlos und sauber, aber innerlich sind sie verdorben.“ Sie lachte. „Eigentlich entspricht das fast genau dem, was Jesus zu den religiösen Führern seiner Zeit gesagt hat.“

„Wie bitte?“ Jetzt schien ihr George gar nicht mehr folgen zu können.

„Entschuldigen Sie bitte.“ Sie nahm noch einen Bissen. „Ich wollte Sie nicht anpredigen.“ Willow deutete mit dem Kopf zur Seite hinüber, wo ein blonder Kopf zu sehen waren. „Und schauen Sie jetzt nicht hin, aber wir haben Zuschauer.“

„Mrs Atwood?“, fragte er leise, ohne sich umzuwenden.

Sie nickte. „Soll ich sie zu uns herüberbitten?“

„Nein.“ Er biss in seinen Muffin und kaute nachdenklich. Seine Augen leuchteten auf.

„Besser als ein Cupcake?“

„Entschieden besser.“

„Habe ich jetzt einen falschen Eindruck vermittelt, weil ich einfach so hier aufgetaucht bin?“ Sie senkte die Stimme. „Ich meine, Ihrer Nachbarin gegenüber.“

Er grinste. „Nun, und wenn das so wäre, müsste ich mich bei Ihnen bedanken. Also, herzlichen Dank.“

„Hey, ich tue, was ich kann.“

Willows Sorge, sie hätte ihn vielleicht zu sehr überrumpelt, verflüchtigte sich, während sie im Sonnenschein frühstückten und nett miteinander plauderten. Obwohl sie vermutete, dass George ihr Verhalten immer noch etwas seltsam fand, hatte sie den Eindruck, dass er sich wohlfühlte … und dass auch das Essen ihm schmeckte.

„Das war alles so unerwartet“, gestand er, als sie zu Ende gefrühstückt hatten. „Aber sehr willkommen.“

„Ich freue mich, dass es Ihnen geschmeckt hat.“

„Ich habe in der Nacht kaum geschlafen“, gestand er. „Normalerweise trinke ich am Nachmittag keinen Kaffee mehr. Ich fürchte, der hat mich wach gehalten.“

„Sind Sie sicher, dass es am Kaffee lag?“ Willow unterdrückte ein Lächeln, als sie ihr Frühstücksgeschirr in die Küche trugen.

George bestand darauf, den Abwasch zu übernehmen, und erneut empfand sie Mitleid mit diesem Mann. Er führte ein so farbloses und ödes Leben. Es war beinahe so, als wäre er irgendwie gefangen, vielleicht trug er aber auch eine nicht greifbare Angst in sich, die ihn daran hinderte, voll am Leben teilzunehmen. Was auch immer es war, sie war mehr als entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Aber das würde bestimmt nicht leicht werden, vermutete sie. Sicher müsste sie ihn immer wieder sanft anschubsen. Und manchmal vielleicht auch nicht ganz so sanft.

Ein Junggeselle zum Verlieben

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