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Satzbau

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In unserem Text zeigt sich fast durchweg eine Neigung zu paralleler Satzbildung.30 Doch ist nicht zu übersehen, dass die Tendenz zum Parallelismus nicht alleinherrschend ist. Neben ihr steht eine zweite, die sich immer wieder beobachten lässt: Der zweite Teil des Satzes fällt – entgegen dem Gesetz der wachsenden Glieder! – meist kürzer aus als der erste. Auf diese Weise entsteht der Eindruck der Schroffheit, der einem sehr eigenwilligen catonischen Rhythmus entspringt.31 Dabei ist jeweils eine treffende Bemerkung auf das Satzende aufgespart:

si tam honestum sit.

feneratorem quadrupli.

bonum agricolam bonumque colonum.

periculosum et calamitosum.

minimeque male cogitantes sunt, qui in eo studio occupati sunt.

In einem Falle geht als „Kunstpause“ ein Einschub voraus, der die Wirkung der letzten Worte verstärkt: verum, ut supra dixi, periculosum et calamitosum. In anderen Fällen gibt ein betontes Demonstrativ dem Satzende die Schärfe:

hinc licet existimare.

qui ita laudabatur.

principium hoc erit. (Vgl. auch: si tam honestum sit).

Im ganzen Text waltet ein wacher Sinn für die Bedeutung der ersten und der letzten Stelle im Satz, wobei die Besetzung der letzten mit gehaltvollen, prägnanten Worten in Verbindung mit einer Raffung der Satzlänge im zweiten Teil catonisches Bauprinzip zu sein scheint.

Meister römischer Prosa

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