Читать книгу Die Mensch-App - Michael Brendel - Страница 14

c) … über meinen Willen

Оглавление

 Gibt’s etwas Neues auf Instagram?

 Hat jemand meinen Facebookpost kommeniert?

 Wie viele Likes hat mein Foto von gestern Abend?

Viele Apps geben uns das Gefühl, ständig etwas zu verpassen. Laut einer Studie checken wir alle 18 Minuten unser Smartphone. Mithilfe einer App, die sich 60.000 Nutzer zur Kontrolle ihres eigenen Smartphoneverhaltens installiert hatten, konnten der Molekularpsychologe Christian Montag und der Informatiker Alexander Markowetz genau ablesen, wofür das Gerät wann aus der Hosentasche genommen wurde.13 Andere Untersuchungen wie die des IT-Dienstleisters Tecmark aus England gehen von einer noch häufigeren Nutzung aus. Die Zahl der geschätzten täglichen Handykontakte, nach der die Forscher 2.000 Erwachsenen befragten, lag im Durchschnitt bei 221.14

„Smartphone-Apps funktionieren wie Glücksspielautomaten“, resümiert Markowetz. „Wir betätigen sie immer wieder, um uns einen kleinen Kick zu holen.“ Und wenn der Kick einsetzt – eine neue Whatsapp-Nachricht, eine Reaktion auf ein Posting, eine interessante Nachricht im Newsticker – werden wir vom Gehirn belohnt. Christian Montag hält für möglich, dass bei einem erfolgreichen Smartphonecheck das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet wird.15 Was wir suchen, wenn wir anlasslos das Handy zücken, wird als Serendipity-Moment beschrieben. Das ist ein Begriff, der nur schwer aus dem Englischen zu übersetzen ist. Freude über ein überraschendes Ereignis beschreibt Serendipity vielleicht am besten. Und die heute verfügbaren Apps verstehen ganz hervorragend, uns mit der Aussicht auf einen Serindipity-Moment zu locken.

Die Mensch-App

Подняться наверх