Читать книгу Die Toten kehren wieder mit dem Wind - Michael Höveler-Müller - Страница 11

Kapitel 3

Оглавление

Die Prüfung

Es war ein schönes und großes Haus, zu dem ihn Nehsi brachte, so war der Name des Nubiers, wie Haremhab inzwischen erfahren hatte. Das Anwesen bestand aus einem riesigen Garten, in dem sich ein Teich, Palmen und Obstbäume sowie ein Getreidespeicher und weitere kleinere Gebäude befanden. Das gewaltige, erleuchtete Haupthaus war weiß verputzt und von Pflanzen umrankt, und als sie durch den dunklen Garten darauf zugingen, roch es so herrlich nach Essen, dass dem hungrigen Haremhab das Wasser im Munde zusammenlief. Nehsi führte ihn einige Stufen hinauf und begrüßte freundschaftlich den Hauswächter in dessen kleiner Kammer, die in einen Vorraum führte. Auch diesen ließen sie hinter sich und traten in eine lange Empfangshalle, deren Decke von vier Säulen getragen wurde. Hier fragte Nehsi einen der Posten, der vor zwei hohen, verschlossenen Türen seinen Dienst tat, wo sich Prinzessin Kija aufhalte. Der Gefragte erwiderte, dass der junge Gast bereits erwartet werde und öffnete nach einem kurzen Klopfen den Flügel einer der Türen, ging hindurch und schloss ihn hinter sich.„Er kündigt dein Kommen bei der Prinzessin an“, erklärte der Schwarze.„Sie empfängt dich in der Großen Halle, das ist eine Ehre für dich!“ Als sich die beiden Türflügel öffneten, trat Haremhab allein hindurch. Der pompöse Raum war quadratisch und auch hier stützten vier Säulen die Decke. Die Wände zierten Zeichnungen und Schriftzeichen, die im Licht der Öllämpchen und Feuerbecken lebendig zu sein schienen.

„Sei gegrüßt, mein mutiger kleiner Haremhab“, erklang plötzlich Kijas erfreute Stimme aus dem schummrigen Dunkel des großen Raumes und der Junge versuchte, sich sogleich ehrfürchtig auf den Boden zu werfen, so wie Nehsi ihn auf dem Weg angewiesen hatte, doch seine Schmerzen hinderten ihn daran.

„Seid gegrüßt, ehrwürdige Prinzessin Kija!“, nuschelte er, das Gesicht zum Boden gewandt.

„Schau mich an!“

Kija löste sich aus dem Dunkel. Ihre Schulter war mit weißem Leinenstoff verbunden. Sie kam zu Haremhab und strich ihm über die Haare. Besorgt wandte sich ihr Blick dann seinem Oberkörper zu: Die Säuberung der Baracke hatte nicht zur Beschleunigung der Wundheilung beigetragen – im Gegenteil, denn Staub, Sand und Dreck waren nun in der feuchten Wunde verschmiert.

„Deine Wunde sieht böse aus“, stellte sie besorgt fest.„Weil sie verschmutzt ist, können sich neser -Erreger bilden, die sie von innen zum Brennen bringen. Das kann sehr gefährlich sein! Hast du starke Schmerzen?“

„Mir geht es hervorragend, Prinzessin, und die Wunde schmerzt überhaupt nicht“, log er.

„Eines musst du dir merken“, Kija zwinkerte ihm lächelnd zu,„eine Frau darfst du niemals belügen. Wir wittern Unwahrheiten nämlich – und deine riecht bereits.“

Sie klatschte in die Hände, woraufhin sich die hohe Flügeltür auftat, durch die Haremhab eingetreten war. Der Wächter erschien und Kija gab Anweisung, dass der Junge gewaschen und der Arzt Djedi gerufen werden sollte, der sich in den Räumen von Prinz Amenophis befand. Der Mann verbeugte sich und führte Haremhab aus der Halle.

*

Haremhab wurde in einen separaten Raum geführt und dort von zwei jungen Dienerinnen mit Wasser übergossen, eingerieben und wiederum abgespült. Zwar war es ein schönes Gefühl, mit warmen Wasser gewaschen zu werden und endlich wieder sauber zu sein, aber unangenehm war es ihm schon, dass ausgerechnet Frauen ihn reinigten und ihn splitternackt sahen. Währenddessen war Kronprinz Thutmosis von seiner Arbeit im Tempel des Gottes Ptah, in dem er Hohepriester war, zurückgekehrt – ein schlanker junger Mann von sechzehn Jahren, der sich der Ernsthaftigkeit und Würde seines zukünftigen Amtes wohl bewusst war. In Men-nefer übte er außerdem das Amt eines Vorstehers der Truppen aus.

Er begrüßte Kija nur flüchtig und die Prinzessin spürte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war.

„Was ist mit Euch, mein Gemahl?“

„Was mit mir ist? Was mit Euch los ist, frage ich!“, antwortete Thutmosis erbost.„Man erzählt sich überall in der Stadt, dass die künftige Königin Ägyptens wie eine gewöhnliche Bürgerin Wasser an Gefangene ausschenkt! Damit blamiert Ihr meine Familie und mich!“, rief Thutmosis erzürnt. Kija senkte schuldbewusst den Blick zu Boden.

„Dabei soll Euch ein Soldat mit einer Peitsche verletzt haben. Wie ich sehe, stimmen die Gerüchte“, er deutete anklagend auf ihre verbundene Schulter. Kija erwiderte nichts.

„Händler, Viehtreiber und Waschweiber konnten miterleben, wie eine Angehörige der Königsfamilie auf offener Straße auf das Schmachvollste entehrt wurde. Die Kunde darüber ist längst schon auf dem Weg zum Hof meines Vaters in Waset. Heute wurdet nicht nur Ihr gedemütigt, sondern während des gleichen Lidschlags der König Ägyptens, zu dessen Familie Ihr gehört!“

Nun blickte Kija auf und schob ihr Kinn trotzig nach vorne.

„Noch bevor Nehsi diesen Mann bestrafen konnte, war meine, Eure und die Ehre Eures Vaters bereits reingewaschen. Hat man Euch darüber nichts berichtet?“

„Man fabuliert, dass ein Mann von beachtlicher Körpergröße, mit wildem Gesichtsausdruck und von ausländischer Herkunft, der unserer Sprache nicht mächtig ist, sich todesmutig auf ihn gestürzt haben soll.“

Kija lächelte.

„Ich weiß nicht, was daran komisch sein soll“, sagte der Prinz steif.

Sie wurden durch ein lautes Pochen an der großen Flügeltür unterbrochen. Auf Thutmosis ’ Zeichen hin trat der Wächter ein und verbeugte sich tief.

„Ehrwürdiger Königssohn, Haremhab ist nun gereinigt und neu gewandet.“

„Haremhab?“

„Er möge erneut eintreten“, gab Kija die Anweisung. Der Bedienstete blickte Thutmosis unsicher an. Dieser nickte, woraufhin sich der Mann wieder verbeugte und rückwärts zurückzog.

„Gleich werdet Ihr den ausländischen und wilden Mann sehen, von dem die Leute sprechen, mein Gemahl“, Kija lächelte erwartungsvoll.

Schließlich trat Haremhab schüchtern ein. Er war sauber, sein lockiges Haar gewaschen, seine Wunde gereinigt und er war in einen frischen Schurz gewickelt worden. Der Junge warf sich augenblicklich auf den Boden, denn er hatte vom Türhüter gesagt bekommen, dass der zukünftige Pharao inzwischen eingetroffen war.

„Seid gegrüßt, mächtiger Königssohn, ruhmreicher Horus im Nest!“

Thutmosis sah Kija erstaunt an.

„Die Leute reden zu viel“, flüsterte sie amüsiert.

*

Der Name des Arztes war Djedi. Er war ein alter Mann mit grauen Augenbrauen, rasiertem Schädel und mit einem feinen Leinenschurz bekleidet. Als er in die Große Halle gerufen wurde, befand er sich in einem Trakt im hinteren Teil des Hauses und beugte sich gerade über den zweitältesten Königssohn Amenophis, der zur Untersuchung auf seinem Bett lag. Dieser klagte, seitdem er vor wenigen Wochen aus Waset angekommen war, über allgemeines Unwohlsein.

Djedi konnte allerdings wenig feststellen, das er zu behandeln in der Lage war – denn das vorrangige Problem des jammernden Prinzen war sein Gemüt. Irgendetwas schlummerte in Amenophis, das ihn alles mit ablehnenden Gedanken betrachten ließ, was an seiner Verfassung nagte und sein Wohlbefinden erheblich beeinträchtigte.

Der Arzt wusste, dass diese Einstellung dem Kranken von bösen Dämonen beständig eingeflüstert wurde und die Wurzel für vielerlei Krankheiten sein konnte, die er nur beseitigen konnte, wenn der Patient mit ihm darüber sprach. Die beruhigende Wirkung der schepen -Pflanze oder anderer Drogen verhalf kurzzeitig zu einem angenehm beruhigenden Schlaf – des Patienten oder seiner Dämonen. Die Ursache seines Übels konnten sie aber nicht beseitigen. In einigen Fällen konnten Opfer und Gebete für Sachmet, die löwenköpfige Göttin, die Herrin über sämtliche Krankheitsdämonen, nützlich sein.

„Ich werde Euch einen Trank brauen, der Euch Linderung verschaffen wird“, versprach der Arzt, verabschiedete sich und bat um Einlass in die Große Halle, in der man seine Anwesenheit nun dringender benötigte. Als sich die Tür für ihn öffnete, fand er die Prinzessin mit dem Kleinen auf niedrigen Stühlen sitzend vor. Thutmosis war zu den Stallungen gerufen worden, wo eine Nachfahrin seiner verstorbenen Lieblingskatze Ta-mi versehentlich von einem Pferd verletzt worden war.

Nachdem er Kija untertänig begrüßt hatte, wandte er sich lächelnd Haremhab zu, der aufstand, als der Arzt zu ihm kam.

„Mannhaft – und gute Manieren hat er auch! Bleib ruhig sitzen, Junge!“ Der alte Mann beugte sich zu ihm herunter.

„Hab keine Angst“, sagte er.„Mein Name ist Djedi. Ich bin der Arzt des Kronprinzen und seiner Familie. Vertrau mir“, meinte er, als der die Wunde in Augenschein nahm.

„Da sind böse neser -Erreger am Werk. Die Wunde ist ganz heiß.“

Haremhab schluckte schwer, denn Djedis Worte klangen wie ein Todesurteil.

„Ist es sehr schlimm?“, nahm ihm Kija die Worte mit besorgtem Blick aus dem Mund.

„Nun“, meinte der Arzt ernst,„der junge Mann hat sich bestimmt schon einmal besser gefühlt – aber sterben wird er daran nicht. Vorausgesetzt...“, nun zögerte er, denn er wusste nicht genau, was sein medizinisches Urteil für Haremhabs weitere Zukunft bedeuten würde.

Er bat Kija deshalb, in einer etwas entfernter liegenden Ecke des Raumes mit ihr sprechen zu dürfen.

„Ich empfehle dringend, dass man ihn rasch aus der Kaserne entlässt“, meinte Djedi leise.„Der Kleine ist ein aufgeweckter Knabe, er ist mutig, klug und hat Anstand. Wenn er heute Nacht in die Kaserne zurückkehrt, kann ihn weder Sachmet noch mein dichtester Verband schützen. Die harten körperlichen Anstrengungen und der Staub auf den Übungsplätzen würden seine Wunde weiter infizieren und den neser-Erregern Nahrung bieten. Und selbst wenn er das überleben sollte, was nicht wahrscheinlich ist, findet er mit der Verletzung seinen frühzeitigen Tod in Nubien.“

„Was sollen wir tun?“, Kija biss sich auf die Unterlippe.

„Er hat Eure Ehre geschützt, obwohl er nicht einmal wusste, wer Ihr wart. Der Junge ist wertvoll, er hat eine Belohnung verdient. Wenn ich Euch einen Rat anbieten darf, so stellt ihn vor eine Prüfung, die seine wahre Gesinnung herauszufinden vermag: Fragt ihn, was Ihr ihm als Dank anbieten könnt. Jeder gewöhnliche Junge würde sich ein paar deben Kupfer wünschen oder einen wertvollen Gegenstand. Aber ich glaube, dass Haremhabs Herz nach so etwas gar nicht verlangt...“

Während Haremhab allein auf seinem niedrigen Stuhl saß und die herrlichen Zeichnungen und Beischriften an den Wänden betrachtete, bemerkte er nicht, dass der Thronfolger Thutmosis schon seit einiger Zeit im Halbdunkel der Großen Halle stand und ihn schmunzelnd beobachtete. Der Kronprinz war durch einen kleinen Seiteneingang von allen unbemerkt hereingekommen. Er mochte diesen tapferen kleinen Kerl, der so beharrlich nach Wissen zu streben schien, und ihm kamen die weisen Worte aus der Lehre des Ptah-hotep in den Sinn: „Vollkommene Rede ist verborgener als ein Malachit, und doch kann man sie entdecken bei den Mägden über den Mahlsteinen.“

Und so war auch für seinen Vater, König Amenophis Neb-Maat-Ra, die Herkunft eines Menschen zweitrangig, viel wichtiger waren ihm dessen Fähigkeiten und Loyalität. Genauso wollte auch Thutmosis die Menschen aussuchen, die mit wichtigen Funktionen in seinem Umfeld agieren würden, wenn er später Pharao war. Und er konnte sich gut vorstellen, dass Haremhab einmal zu diesem Kreis gehören könnte. Ein kleiner Junge mit dem Mut eines Löwen – das war eine Eigenschaft, die Thutmosis noch nie an einem Kind festgestellt hatte.

„Hier sitzt ein kleiner Held mit offenen Wunden und unser Arzt tuschelt mit meiner Frau, anstatt sich des Patienten anzunehmen “, rief er plötzlich laut durch die Halle, so dass alle Anwesenden vor Schreck zusammenfuhren.

„Verzeiht mir, Herr, aber das Gespräch ging allein um das Wohl des Kranken“, verteidigte sich Djedi, während ihn Kija verschwörerisch zu sich und Djedi winkte.

„Worum handelt es sich?“, fragte er nun in normaler Lautstärke und trat auf den Arzt und die Prinzessin zu. Die Reden von Djedi und Kija waren jedoch wieder so gedämpft, dass Haremhab nicht einmal Wispern verstehen konnte.

Nach einiger Zeit hörte er Thutmosis sagen:„Das ist ein vortrefflicher Plan – aber jetzt behandele Haremhabs Wunde.“

Der Thronfolger wandte sich Haremhab zu.

„Bist du hungrig?“, fragte er.

„Ein wenig schon“, untertrieb Haremhab. Thutmosis lächelte.

„Dann sei beim heutigen Abendmahl unser Gast!“

Der Arzt führte den sprachlosen Jungen von der Halle in eine kleine Kammer, wo er sich seiner Verletzung annahm. Djedi behandelte Haremhabs Wunde sorgfältig mit rohem Fleisch, bestrich sie mit einer kühlenden Salbe und verband sie schließlich mit einem dicken Verband. Für einen größtmöglichen Halt, wurde der Verband auch um die Schultern gebunden.

*

Das Abendmahl nahmen sie zu dritt ein. Der Kronprinz hatte Ente in einer herrlichen Soße aus Knoblauch und Kräutern in Auftrag gegeben. Haremhab konnte sich schon an der Anrichtung nicht sattsehen. Und Ente – er hatte nie zuvor ein solch köstliches Tier gegessen. Zur Feier des Tages durfte er außerdem ein besonders kräftigendes Bier trinken. Es war stark und wohlschmeckend... und es machte ein wenig schwindelig. Sie saßen auf Stühlen, Kija und Thutmosis dem Kleinen gegenüber, und auf die kleinen Tische neben ihnen luden fleißige Diener immer mehr Köstlichkeiten.

Schließlich hielt Thutmosis den Augenblick für gekommen, Haremhab zu prüfen und ihn gegebenenfalls, sollte Djedi Recht behalten, in seine weiteren Pläne einzuweihen. Er fasste leicht nach dem Arm seiner Frau und deutete auf den völlig ins Essen versunkenen Haremhab.

„Wenn du einen Wunsch frei hättest“, begann er schließlich,„welcher wäre es?“

„Lesen und schreiben zu können und als Soldat in fremde Länder zu ziehen, um die Feinde Ägyptens zu bestrafen“, kam die prompte Antwort hinter einem Entenbein hervor.

„Auf die Erfüllung deines Wunsches“, sagte Thutmosis lächelnd und erhob seine Schale.

In der Bewegung erstarrt, mit offenem Mund und riesigen Augen, ließ Haremhab die Keule sinken.

„Wie meint Ihr das?“, fragte er fassungslos.

„Nun, du hast dich heute sehr tapfer verhalten – und dafür hast du eine Belohnung verdient.“

„Aber das ist mehr als eine Belohnung“, wandte Haremhab ein.

„Da gebe ich dir Recht“, gab Thutmosis zu,„aber du bist ja auch kein gewöhnlicher Junge. Ein solcher hätte einen kostbaren Dolch oder etwas Ähnliches gewollt – aber du möchtest eine Schulbildung! Weißt du, was das kap ist?“

Haremhab schüttelte stumm den Kopf.

„Das kap ist eine Schule hier in Men-nefer, die der König bezahlt“, erklärte der Prinz.„Dort werden die späteren hohen Beamten und Offiziere unterrichtet und ausgebildet, die spätestens unter meiner Regierung wichtige Ämter bekleiden sollen. Diese Möglichkeit biete ich dir als Dank für deinen Mut und zur Erfüllung deines überaus interessanten Wunsches!“

Haremhab stand auf und kniete sich vor den Kronprinzen.„Habt Dank, ehrwürdiger Königssohn! Ich werde Euer Vertrauen nicht enttäuschen!“

„Setz dich wieder und nimm dir eine Feige!“

Haremhab gehorchte.

„Ich wusste aber doch nicht, dass Ihr das mit dem Wunsch ernst meintet. Ich dachte, es ging um Träume!“, bat sich der Kleine aus.

„Eben! Hättest du gewusst, dass ich dich belohnen will, hättest du sicher nichts gesagt.“

Haremhab sah beschämt auf den Tisch neben sich.„Ihr habt mir eine ärztliche Versorgung und ein Mahl geboten, wie ich vorher noch keines hatte... und Bier!“

„Das mag wohl sein“, Thutmosis lachte.„Aber du hast Eigenschaften, die ich sehr schätze. Ich werde dir ermöglichen, die Schriftzeichen zu erlernen und eine gehobene militärische Ausbildung zu durchlaufen. Wenn du fleißig bist und gute Fortschritte machst, wirst du mir nützlich sein, wenn ich einst die Doppelkrone von Ober- und Unterägypten auf meinem Haupt tragen werde – rechtschaffene Beamte sind selten!“ Thutmosis sah Kija an.„In die staubigen Baracken wirst du nicht zurückkehren. Deine Verwundung ist ernst, deswegen musst du dich erst erholen“, erklärte er.„Deshalb wirst du hier wohnen, bis du wieder gesund bist, ein Schlafraum ist bereits für dich hergerichtet. Der Arzt meint, dass du in zwei Wochen mit dem Unterricht beginnen könntest. Dann wirst du ein Zimmer im kap beziehen, wo du nah an den Schriftrollen bist und immer lernen kannst, wann du es wünschst – auch, wenn kein Unterricht ist. In den nächsten Tagen wird dir Prinzessin Kija die Stadt und ihre Umgebung zeigen, und du wirst dich hier einleben. Nutze die Zeit, um dich auszuruhen, denn wenn deine Wunde erst abgeheilt ist, wird eine sehr harte Zeit auf dich zukommen. Du wirst morgens vor Sonnenaufgang Kampfunterricht haben, wenn das Licht dann hell genug ist Schreibunterricht und abends wieder in Kriegsvorbereitungen unterwiesen – auch im Militär sind gute Beamte rar!“ Wieder lächelte er.

Die Ereignisse des Tages, die Verletzung, das gute Essen und das Bier sorgten bald dafür, dass Haremhab sehr schläfrig wurde und Thutmosis gab Anweisung, ihn in sein Zimmer zu bringen. Haremhab legte sich erschöpft auf das für ihn hergerichtete Bett. Er würde es schaffen: Er würde Thutmosis nicht enttäuschen! Mit diesem Gedanken schlief er ein.

Die Toten kehren wieder mit dem Wind

Подняться наверх