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3 Genusswandern auf dem K-Weg
ОглавлениеIm ländlichen Idyll von Essen unterwegs
Der Kupferdrehsteig führt uns aus diesem Essener Stadtteil hinaus in die hügelige Umgebung. Eingerichtet wurde er von der Abteilung Kupferdreh des Sauerländischen Gebirgsvereins, weshalb er in traditioneller SGV-Weise mit einem weißen K auf schwarzem Grund ausgeschildert ist – daher das Kürzel K-Weg.
Historische Brücken führen über das Deilbachtal ins Grüne.
WIR VERLASSEN DEN MARKTPLATZ über die kleine Straße hinauf zur Kupferdreher Straße. Hier wenden wir uns nach links und können unsere Wanderung noch mit einem kleinen Schaufensterbummel auf der Einkaufsstraße garnieren. Alternativ lässt sich hier auch der Proviant für die Wanderung aufstocken. Hinter dem Discounter auf der rechten Seite lassen wir die Kupferdreher Straße hinter uns und folgen dem schmalen Fußweg bis zur Schwermannstraße, an der wir linksherum durch das Wohnviertel spazieren. Dabei umrunden wir den Sportplatz des örtlichen Fußballvereins und wandern ein wenig im Zickzack durch die Straßen. Hinsbecker Berg rechts, Breddebuschhang links, Bovermanns Weg links, Blockstraße rechts – so folgen wir der Ausschilderung und überwinden auch gleich den einen oder anderen Höhenmeter.
Tipp
KUTEL
Ältere Essener kennen das Areal der heutigen Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge noch als Kutel-Gelände. Bis 1990 war der Molkereibetrieb aktiv, der zu den größten Europas zählte und sich sogar zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelte. Denn es gab einst ein großes Restaurant, Spiel- und Reitmöglichkeiten für Kinder, aber vor allen Dingen auch die Möglichkeit, beim Melken zuzuschauen.
MIT DER STRASSE ENGELSSIEPEN lassen wir den besiedelten Teil von Kupferdreh schließlich hinter uns und wandern treppab in ein kleines Wäldchen. Durch dieses schmale, aber lange Wäldchen wandern wir zwei Mal über die Byfanger Straße hinweg und erreichen den Breddemannweg, auf dem wir zur Gaststätte Zur Bredde gelangen. Nach einer gemütlichen Einkehr halten wir uns kurz dahinter halb rechts, um der Straße Scheebredde zu folgen. Während wir auf diesem wenig befahrenen Sträßchen unterwegs sind, sehen wir scharf rechts den Byfanger Wasserturm. Durch seine grüne Farbe und seine markante Form ist er eine weithin sichtbare Landmarke in großen Teilen des Essener Stadtgebietes. Umgekehrt gilt das aber genauso, weshalb man ruhig einen kleinen Abstecher zum Turm einlegen sollte. Von der Sitzbank aus genießt man nämlich einen schönen Fernblick, der weit über die Skyline der Essener Innenstadt reicht. Mit gutem Auge oder einem Fernglas sieht man zum Beispiel den Tetraeder auf seiner Halde in Bottrop und selbst mit weniger gutem Auge erkennt man deutlich das weiß leuchtende Dach der Veltins-Arena in Gelsenkirchen. Beide sind immerhin jeweils knapp 18 Kilometer Luftlinie vom Byfanger Wasserturm entfernt.
Beim Wandern in der erholsamen Landschaft hat man die Metropole Ruhr im Blick.
Historische Spuren liegen am Wegesrand des Kupferdrehsteigs.
IN DIE ANDERE RICHTUNG, und in diese wandern wir, erblickt man den gut sichtbaren Sendemast in Velbert-Langenberg. Nach Überquerung der Niederweniger Straße wandern wir leicht abwärts und auf Feldwegen bis zu den Überresten eines ehemaligen Schornsteins. Es ist ein Überbleibsel der ehemaligen Zeche Victoria, die bis 1925 im Deilbachtal Kohle förderte. In das Tal wandern wir geradeaus hinab und überqueren dort die Nierenhofer Straße. Mit einem kurzen Abstecher nach links können wir sogar noch zum ehemaligen Betriebsgebäude der Zeche gehen, das heute unter Denkmalschutz steht.
HINTER DER NIERENHOFER STRASSE wenden wir uns nach rechts und überqueren sowohl die Eisenbahnbrücke als auch gleich dahinter den Deilbach, der hier langsam seinen Weg durch den Wald findet. Er entspringt nördlich von Wuppertal-Barmen und fließt rund 21 Kilometer bis zu seiner Mündung in den Baldeneysee. Nachdem wir in das Tal hinabgestiegen sind und den Bach überquerten, fehlt natürlich noch eines: der Aufstieg auf der südlichen Talseite. Dieser folgt über den Voßnacker Weg, der uns waldreich in die Höhe führt. Über verschlungene Pfade gelangen wir nach einiger Zeit zur Singscheider Höhe, wo wir abermals einen schönen Ausblick genießen können. Dieses Mal reicht er über das enge Deilbachtal hinweg, aber auch in der Ferne erahnt man bereits das Ruhrtal bzw. den Baldeneysee.
WEITERE KLEINE NEBENTÄLER sind zu überwinden. Da wäre als Nächstes das Priehlbachtal, an dem wir uns rechts wenden, nur um gleich an der nächsten Möglichkeit links in den Zerresbuschweg zu gelangen, der wiederum in die Straße Eickelbecktal übergeht. Auch das Asbachtal darf in der Auflistung nicht fehlen, wenn man am Südhang des Deilbachtals die Bäche überquert. Über den Priembergweg und den Sollwiesenbusch gelangt man dorthin. Nachdem wir seit dem Deilbach immer wieder an der Stadtgrenze zwischen Essen und Velbert entlanggegangen sind, werden wir Essen zumindest für eine kurze Zeit auch mal verlassen. Denn nach einem kurzen Gang an einem Waldrand entlang versperrt uns die Autobahn 44 den Weg. Wir wenden uns nach links und wandern zwischen Feld und Autobahn bis zur Brücke, die uns über die Schnellstraße geleitet.