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Was der Mensch mit dem Wasser gemacht hat

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Der perfekte große Wasserfilter der Natur hat Millionen von Jahre lang das Wasser für alle Lebensformen erfolgreich gefiltert, und er war ausreichend. Erst in den letzten Jahrhunderten hat der Mensch immer stärker zunehmend nahezu die gesamte Erde mit schädlichen Stoffen verschmutzt.

Abgase von Industrie, Straßenverkehr und Flugzeugen belasten die Luft nicht nur mit CO2, sondern auch mit vielen anderen Giften und lebensfeindlichen Stoffen.

Der Wunsch vieler Menschen nach Billigfleisch fördert die Massentierhaltung. Das führt zu enormen Belastungen des Bodens durch Überdüngung. Nitrat ist ein großes Problem, besonders in Deutschland. In den Jahren 2017 / 2018 waren über ein Drittel der Grundwasservorkommen in Deutschland mit mehr als 50 mg/L Nitrat belastet, womit der Grenzwert der Trinkwasserverordnung überschritten ist.

Deutschland wurde von der EU verklagt, weil zu wenig gegen dieses Problem unternommen wurde. EU-weit war nur in Malta die Nitratbelastung noch höher. Ein trauriger Rekord und in der Tat hauptsächlich Folge übermäßiger Güllebelastung durch Massentierhaltung. Dabei ist es gar nicht schwer, die Landwirtschaft auch ganz anders zu betreiben. Die Bio-Bauern zeigen schon seit Jahrzehnten, dass es anders geht. Bei richtig durchgeführter biologischer Landwirtschaft gelangen überhaupt keine Schadstoffe ins Wasser.

Ebenfalls eine Folge der industriellen Landwirtschaft ist der intensive Einsatz von Giften, die auf die Felder gesprüht werden. Ich nenne sie bewusst nicht „Pflanzenschutzmittel“, weil dieser Begriff etwas Positives, Lebensförderndes suggeriert. Tatsächlich richten diese Gifte insgesamt aber bei vielen Lebewesen, inklusive uns Menschen, mehr Schaden an, als sie einzelnen Pflanzen nutzen. Am Ende landet immer ein ganzer Teil dieser Gifte und deren Abbauprodukte im Wasser. Der Regen nimmt sie dann mit auf seinem Weg ins Grundwasser.

Medikamente, künstlich hergestellte Hormone (wie „die Pille“) und deren Abbauprodukte gelangen über die Ausscheidung durch den Menschen ins Abwasser und auf diesem Wege zurück in die Natur. Vieles davon wird in den Kläranlagen nicht komplett abgebaut und landet am Ende ebenfalls im Grundwasser, welches von den Wasserwerken dann für das Leitungswasser verwendet wird. Manchmal wird davon auch in der Fachpresse berichtet. So war z.B. im Okt. 2017 in der Deutschen Apothekerzeitung zu lesen, dass im Berliner Wasser das Blutdruck senkende Mittel Valsartan gefunden wurde. Der intensive Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung verschlimmert das Problem mit Medikamentenresten im Wasser weiter.

Der Mensch hat durch seine moderne Lebensform so viele künstliche und für die meisten Lebewesen ungesunde Stoffe überall in die Natur gebracht, dass sie inzwischen allgegenwärtig sind und man ihnen kaum noch entgehen kann. Der Wasserfilter der Natur ist darauf nicht vorbereitet und kann damit nicht umgehen.

Der Reinigungsprozess im Wasserfilter der Natur passiert ja durch Verdunstung: das reine Wasser steigt als Dampf auf und die Verunreinigungen bleiben zurück. Das funktioniert auch immer noch ganz gut.

Dann kommen aber der Dampf und die sich in den oberen Luftschichten bildenden kleinen Tröpfchen mit den von Menschen gemachten Verschmutzungen der Luft in Berührung. Diese Verschmutzungen lösen sich dann zum Teil schon in den Wassertröpfchen und gelangen im Regenwasser zurück auf die Erde. Dort trifft das Wasser dann gleich auf die Schadstoffe aus industrieller Landwirtschaft und aus der Industrie. Diese Schadstoffe befinden sich auf den Pflanzen und im Boden. Wenn das Regenwasser dann im Grundwasser ankommt ist es schon lange nicht mehr rein. Der Wasserfilter der Natur funktioniert nicht mehr, weil sich das gereinigte Wasser sofort wieder mit ungesunden Schadstoffen verunreinigt.

Technische Wasserfilter für die Küche sind nicht die Lösung, sondern bestenfalls eine vorübergehende Hilfe für den Menschen. Reines Wasser wird aber nicht nur von uns Menschen benötigt, sondern von allen Lebensformen der Erde: Pflanzen, Tiere, Pilze, Mikroorganismen, … . Wir alle sind miteinander verbunden und voneinander abhängig. Wenn die Menschheit auf Dauer gesund auf diesem Planeten leben möchte ist eine Ihrer wichtigsten Aufgaben, den Wasserkreislauf wieder in Ordnung zu bringen! Es gibt keine Alternative.

Den Wasserfilter der Natur können wir Menschen mit Technologie nicht ersetzen. Wir können nur dafür sorgen, dass er wieder richtig funktioniert, indem wir keine Schadstoffe mehr in die Umwelt bringen. Dann wird es noch lange Zeit brauchen, bis alle Schadstoffe abgebaut sind und das Wasser aus der Natur wieder trinkbar ist. Durch die enormen Selbstheilungskräfte der Natur könnte das in ca. 20.000 Jahren der Fall sein. Schaffen wir es nicht, ist die Annahme, dass die Menschen kränker werden und schlussendlich aussterben. Dann wären nach wenigen Jahrtausenden die meisten Spuren der Menschheit von der Erde verschwunden und neues Leben würde sich entfalten.

Spannend ist, dass jeder Mensch jeden Tag durch seine Entscheidungen mitbestimmt, in welche Richtung es geht. Es sind tatsächlich nicht „die Politiker“, die den Weg vorgeben. Es sind unsere kleinen täglichen Entscheidungen, die den Unterschied machen: kaufe ich zwei Billigschnitzel oder ein Bioschnitzel oder lieber etwas Biogemüse?

Klar ist, dass es jetzt schon lange brauchen wird, bis das Wasser aus der Natur wieder frei von Schadstoffen ist. Deshalb wird eine Übergangslösung gebraucht. Mit technischen Wasserfiltern gibt es die Möglichkeit, alle Schadstoffe aus dem Wasser weitestgehend zu entfernen, um gesundes Trinkwasser zu erhalten.

Vom Leitungswasser zu gesundem Trinkwasser

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