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II. Die Quellen und ihre Probleme
ОглавлениеÜberblick
Verglichen mit der römischen Republik und der frühen Kaiserzeit ist das 3. Jahrhundert n. Chr. ein quellenarmes Zeitalter. Viele literarische Texte sind nur fragmentarisch überliefert, andere, wie die gleich mehrfach problematische Historia Augusta, stammen aus viel späterer Zeit. Umso größere Bedeutung kommt deshalb anderen Quellen zu: archäologischen Überresten ebenso wie Inschriften, Münzen und Papyri.
Wir wissen über das 3. Jahrhundert relativ wenig – noch weniger, als über viele andere Epochen antiker Geschichte. Und besonders dürftig ist unser Wissen über die Zeit der Soldatenkaiser. Ein Grund liegt in den Zufälligkeiten der Überlieferung: Wichtige Texte, die Aufschlüsse über historische Ereignisse und Zusammenhänge geben könnten, sind verschollen, andere, erhaltene stellen einer schlüssigen Deutung schier unüberwindliche Hürden entgegen. Andererseits: Eine dürftige, problematische Überlieferungssituation ist vielleicht, vor dem Hintergrund allgemeinen Zeitenwechsels, nicht nur zufallsbedingt. Sie mag ihrerseits auch Indikator sein, Ausdruck sich wandelnder Präferenzen und Möglichkeiten der Zeitgenossen. Ein ganzer Abschnitt, nur den Quellen gewidmet, ist vermeintlich trockener Lesestoff; angesichts der Zeugnisse der Soldatenkaiserzeit und ihrer vielfältigen Probleme ist er unerlässlich.