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Rechtenbach (Spessart)

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Pierce Wahl ist auf ein unauffälliges deutsches Fabrikat gefallen, in weißer Golf VI. Die Autovermietung Hertz akzeptierte sämtliche gefälschten Dokumente, der Zoll machte ebenfalls keine Sperenzien und nahm ihm den Geschäftsmann und Softwareverkäufer ab.

Die 80 Kilometer bis nach Rechtenbach absolvierte Pierce in unter einer Stunde Fahrzeit. Der Bergwald Spessart liegt in gut erreichbarer Entfernung zum internationalen Flugplatz in Frankfurt am Main. Eine bessere Wahl hätte Pierce nicht treffen können. Der Spessart ist dicht bewaldet, geht man abseits der Wanderrouten, trifft man selten einen Menschen. Bis in die zwanziger Jahre fand im Spessart noch Bergbau statt. Eisen- und Manganvorkommen wurden gewonnen. Verrottete Lagerstätten gibt es noch heute. Eine davon entdeckte Pierce und legte einen in der Nähe liegenden Schacht frei. Vermutlich hatte dieser einen anderen Zweck, jedoch stellen die Erbauer schnell ihre Arbeit ein. Gut getarnt ist er nicht zu finden und in keiner topographischen Karte verzeichnet. Einer einstündigen Wanderung bedarf es allerdings, das Depot zu erreichen.

Rechtenbach ist eine unter Bevölkerungsrückgang leidende Gemeinde. Kaum 1.000 Menschen leben dort, zwei Gasthäuser und ein Turnverein. Kein Ort, der zu einem längeren Besuch einlädt, denkt Pierce. Aber die dörfliche Eintönigkeit besitzt einen einschlägigen Vorteil. Im Umfeld gehen zahlreiche Wander- und Forstwege direkt in den Wald hinein. Abgeparkte Autos von Einheimischen und Touristen sind nichts Ungewöhnliches in der Nähe dieser Wege. Oft für mehrere Stunden stehen die Fahrzeuge am Wegesrand, während die Insassen sich mit Rucksack und Wanderstock auf den Weg machen.

Die ins GPS-Handgerät programmierten Koordinaten zeigen den Weg zum Depot. Der Wanderrucksack ist leer und wird auf dem Rückweg gut gefüllt sein.

Irma

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