Читать книгу 24 Tage - Michael Tycher - Страница 10

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8. Tag: Wolfsburg

Der Himmel lacht und die Crew auch. So wenig, wie heute Morgen geklappt hat, da kann es nur besser werden. Erst hat die Kaffeemaschine geprustet als wenn sie dollen Schnupfen hätte. Dabei wird der Mannschaft bewusst, dass kein Sanitäter an Bord ist. Pauly erklärte sich sofort bereit, nun wird er Dr. Pauly genannt, was er gar nicht so lustig findet. Dann soll das Abwasser abgepumpt werden. Die Pumpe arbeitet ganz laut, doch nichts läuft durch.

Franzi meint: „Da müsse wohl irgendein Ventil geöffnet werden.“ Tja, wenn Franzi nicht an Bord gewesen wäre, würde die Pumpe immer noch ächzen. Beim Rausfahren aus dem Hafen kam die Nelly gar nicht von der Stelle. Die Wellen von den großen Schiffen trieben das Schiff immer wieder zurück in den Hafen. Erst mit Anlauf gelang das Manöver und schwupp ist die Nelly wieder im Mittellandkanal. Jetzt kommen die Wölfe näher.

Starker Verkehr. Große Schiffe, kleine Schiffe und ganz große Pötte. Sie kommen entweder entgegen oder überholen die Nelly. Manchmal überholen sie sich gegenseitig. Das dauert ganz schön lang und Steffen macht dann viel Platz. Unsere Crew hat richtig viel zu tun. Wonny ist im Stress. Der übertreibt aber. Und kaum ist es nachmittags, da ist das Ziel erreicht. Keine Wölfe in Sicht.

Der „1. Motorbootclub“ ist Eigentümer des Hafens. Hier gibt es 50 Liegeplätze und eine acht Meter breite Hafeneinfahrt. Elegant gleitet die Nelly in den Hafen. Der Hafenmeister zeigt auf einen Liegeplatz ganz in der Nähe der Kneipe „Neptun am Hafen.“ Alles schon fast Routine und fest ist das Boot.

Franzi stellt klar: „Wir wollen hier mindestens zwei Tage bleiben. In Wolfsburg gibt es sehr viel zu besichtigen!“ Der Stofftierbesatzung ist das egal. Pauly will sowieso die Schiffstechnik überprüfen und Hasi führt komplizierte Berechnungen durch.

„Wir müssen noch nicht tanken, dafür aber Frischwasser aufnehmen“, sagt Hasi. Aufnehmen, wie geht das denn? Das liegt doch nicht einfach so rum. Die Schifffahrtssprache ist schon sehr schwierig. Wieder wird ein Euro pro Meter Bootslänge und Nacht bezahlt. Der Strom wird hier pauschal mit zwei Euro pro Nacht abgerechnet. Es ist halt überall anders. Es kann eine Waschmaschine benutzt werden, aber Franzi findet alles noch in Ordnung.

Alle schauen sich einen Prospekt an. Da steht drin, was es alles so in Wolfsburg gibt. Nun sind Franzi und Steffen neugierig geworden. Sie packen ihre Rucksäcke und ziehen los.

„Ab in die Autostadt, dort sieht man schon die beiden großen Türme“, ruft Steffen.

„Aber wir brauchen doch kein Auto, wir fahren doch Boot“, merkt Schlau-Mausi klug an.

„Darum geht es doch nicht, wir wollen uns da mal umschauen, das ist eine Sehenswürdigkeit“, erklärt nun Franzi. Und schwupp, weg sind die beiden.

Franzi murrt als sie den Bootssteg betritt: „Es schaukelt immer noch alles!“ Das ist doch Quatsch, sie hat jetzt festen Boden unter den Füßen.

Die Autostadt ist riesig. Wasserfontänen machen eine tolle Show, das lässt sich schon von ganz weit weg erkennen. Über den Mittellandkanal führt eine lange Brücke in die Autostadt, so hoch, dass alle Schiffe durchpassen. Die beiden gehen in die großen Pavillons: In einem, das „ZeitHaus“, stehen ganz viele alte Autos. Steffen erinnert sich nun an die alten Zeiten.

„Da, das da ist ein VW 1600, den bin ich mal gefahren!“ frohlockt Steffen. Franzis alte Autos gehören nicht zu VW, sie kann ihre vergangenen Vehikel hier nicht finden.

Dann schauen sie sich andere Pavillons an. Für jede Automarke, die jetzt zu VW gehört, gibt es einen. In einem Konzernforum läuft eine Ausstellung zur Automobilität. Und zum Schluss fahren sie noch einen der beiden 42 Meter langen Türme hoch. Dort stehen die ganzen Verkaufsautos. Die Kunden bekommen dort ihre neuen Autos ausgeliefert. Eine Automatik sucht das passende Auto und befördert es über einen Fahrstuhl nach unten. Erschöpft von den vielen Eindrücken und der langen Bootsfahrt kommen sie zurück und klettern auf die Nelly.

„Wo ist denn das neue Auto?“ Wonny kann es nicht lassen.

„Der Teddy pflegt lieber mit dem Auto zu reisen und möchte uns wohl verlassen, oder wie?“ kontert Pauly. Na, so war das dann noch nicht gemeint und nachdem Franzi mit den Wölfen aus dem Zoo droht, sind alle wieder brav. Smutje Kröti bekommt heute frei, Franzi und Steffen gehen ins „Neptun am Hafen.“ Dort soll es frischen Fisch geben. Als es schon dunkel ist, kommen die beiden zurück und fallen sofort in die Kuschel-Koje.

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