Читать книгу 24 Tage - Michael Tycher - Страница 13
Оглавление11. Tag: Hannover
Hübsche Party gewesen. Schlafen war gar nicht so leicht. Abends kamen noch große Schiffe vorbei. Von weitem waren sie schon zu hören. Und dann hat die Nelly geschaukelt. Nachts ging der Wellenschlag etwas zurück. Richtig gut hat nur Pauly geschlafen. So einen Delphin hauen ein paar Wellen nicht um. Da hat er seinen Spaß dran.
Franzi und Steffen sind nach Sehnde gewandert. Der Ort gefiel ihnen nicht besonders. 22?000 Einwohner, zusammengelegt aus vielen Dörfern und erst 1997 zur Stadt erklärt. Das muss kein Makel sein, aber irgendwie passt dort nicht alles zusammen. Das Glockenspiel am Rathaus war nett und die Bilderkunst am Bahnhof ist kaum erwähnenswert.
„Vielleicht sind wir als Großstädter verwöhnt“, grübelt Franzi nach.
Steffen meint: „Der einzige Höhepunkt ist das Straßen
bahn-Museum. Aber das hat nur an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Wie blöd!“
Jetzt ist aber gut mit dem Schaukeln, die Nelly sticht wieder in See. Noch eine Nacht würde Wonny das nicht aushalten. Das ist doch nicht ein echter Seebär.
„Da wieder eine Schleuse!“, ruft Hasi. Tatsächlich die Schleuse Anderten liegt voraus. Sie ist uralt und heißt eigentlich Hindenburgschleuse. Das Schiff muss warten. Zwei fette Schiffe sind zuerst dran. So ist das hier. Die Berufsschifffahrt hat immer Vorfahrt. Das sind die Regeln auf dem Wasser. Dann darf die Nelly in die Schleuse einfahren. 220 Meter lang ist die Schleusenkammer. Jetzt geht es 14,50 Meter abwärts. Franzi und Steffen müssen ganz schön arbeiten. Die Leine, an der die Nelly festgemacht ist, muss immer nachgelassen werden, wenn das Schiff absinkt. Nach 15 Minuten ist es geschafft.
Ganz gemütlich geht die Fahrt weiter. Die Sonne ist da. Jetzt ist es wirklich Frühling.
Steffen sagt: „Wenn das Wetter so bleibt, ziehen wir alle nach oben.“
„Was ist oben?“ will Dumm-Mausi wissen.
„Der obere Steuerstand auf dem Deck über uns. Von da können wir die Nelly auch fahren. Dann atmen wir frische Luft und können viel besser auf die Landschaft schauen.“ Kein Widerspruch. Das Wetter soll ganz schnell besser werden. Da sind sich alle einig.
Schon bald ist Hannover erreicht. Franzi und Steffen wollen in der Landeshauptstadt Niedersachsens anlegen. Obwohl die Tour bis hier noch nicht lange gedauert hat, wird es hektisch.
Franzi telefoniert. „Alles klar, wir haben einen Liegeplatz. Wir können im Yachthafen Hannover festmachen. Im Hafen Marinekameradschaft gibt es einen wunderschönen Platz für uns, wie der Hafenmeister sagt. Er soll auch nur einen Euro pro Meter kosten. In Hannover gibt es mehrere Häfen, aber jetzt haben wir einen Platz sicher.“
„Warum gerade da?“, will Kröti wissen.
„Dort können wir tanken. Unser Tank ist nur noch knapp halb voll. Und man weiß ja nie, was noch kommt“, erklärt Steffen mit einem gemeinen Grinsen.
Alle sind überrascht, weil Hafen und Platz sofort gefunden werden. Es ist ganz ruhig hier, keine Wellen und das Restaurant befindet sich nicht zu nahe und nicht zu weit weg. Franzi hat noch mit dem Telefon Diesel für die Nelly bestellt. Morgen soll getankt werden. Das muss man hier vorbestellen.
Früher Nachmittag, Franzi und Steffen machen sich auf den Weg nach Hannover. Die beiden haben sich viel vorgenommen. An Bord erzählt Wonny, der alte Seebär, unglaubliche Geschichten und meint, er sei nie seekrank gewesen. Alle müssen laut lachen, war er doch der Erste, der in Sehnde beim Schaukeln gejammert hat.
Mit dem Bus erkunden Franzi und Steffen Hannover. Für 9,50 Euro haben sie eine Hannover Card gekauft und können den ganzen Tag Bus und Bahn fahren ohne zu bezahlen. Und: In vielen Einrichtungen gibt es 50 Prozent Ermäßigung. Sie besuchen den Maschsee. Für die Menschen hier ein ganz besonderer Ort. Dort können sie flanieren oder Sport treiben. Es gibt viele Brücken und Restaurants. Schließlich fahren sie in die Altstadt. Dort stehen ein neues und ein altes Rathaus. Beide finden das alte Rathaus schöner, es stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Abend ist gemütlich. Die Sonne wärmt schon ganz schön. Draußen auf dem Oberdeck schmieden die beiden Pläne. Morgen wollen sie weiter Hannover erkunden.