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Kapitel 4

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Malalos Bau lag im inndjarschen Viertel von Clénairville. Es und besaß ein Bürozimmer, wo man ungestört zwitschern und trinken konnte. Das heiße Krøggetränk bremste jede Bewegung Gugays aus. Die Luft war so schwül, dass es von den Wänden zu tropfen schien.

„Hey Malalo, es reicht doch völlig aus, wenn du mir lediglich einen deiner schrottigen Frachtshuttles überlässt! Ich werde es wird für dich mit Profit so vollstopfen, dass du dir ein gigantisches Imperium aufbauen und finanzieren kannst!“

„Ach ja?“ sagte Malalo völlig kühl und lüftete seine Flügel, wobei sein Antlitz in diesem Augenblick dem Blick eines misstrauischen Papagei glich.

„Ich habe dir noch nie zu viel versprochen!“ krächzte Gugay verärgert.

„Naja…“ seufzte Malalo.

„Na komm, überleg es dir. Und nimm dir noch einen Schluck.“

Gugay hielt Malalo ein Glas Krøg hin. Malalo schnupperte kurz, schätzte den Alkoholgehalt ab und schob das Glas beiseite. „Es bringt nichts, Handelsbeziehungen mit Krøg stiften oder Sorgen im Krøg ersäufen zu wollen, denn Sorgen sind bessere Schwimmer als Handelsbeziehungen.“

Gugay überhörte ihn.

„Mein Projekt ist genial, ehrlich!“, hakte er nach und wartete, um Atem zu holen und eine geeignete Lautfolge zu finden. „Es ist … Es ist von fast göttlichem Genie!"

„Naja…“ wiederholte Malalo. Er naschte ein paar Ravrokylkörner mit Schokoladenüberzug, goss sich Krøg in den Becher, hielt diesen behutsam einen Moment fest und nahm dann bedächtig einen kleinen Schluck, ehe er weitersprach. „Ich muss also nur einen Fracht-Shuttle im Werte von...“ Nach kurzem Überlegen rundete er die Summe auf. „ … von 2400 Cisni abschreiben?"

„Nein, du kriegst ihn unbeschadet zurück. Und das ist gegenüber deinem Gewinn doch nur ein Prozent!“ warf Gugay schnell ein.

Malalo sah ihn halb zweifelnd, halb staunend an – staunend über so viel naiven Optimismus, den Gugay da zur Schau stellte.

„Du schätzt den Gewinn aus deinem Erzvertrieb wirklich so gigantisch ein?“ fragte er.

„Das ist das Minimum, Malalo, überleg doch mal! Kryolithionit und Pegmatit sind hochgradig Lithium-reiche Mineralien, die gibt es im Sar-Gebiet in Massen! Lithium für Tausende von Akku-Fabriken! Und das Sar-Gebiet als Naturschutzgebiet ist völlig unbewohnt, ist das privaten Jagdrevier des Großkaisers, da ist ansonsten seit Generationen keine Erz mehr abgebaut worden! Die Lithiumvorräte dort sind gewaltig, man muss sie nur vom Boden aufheben und in den Frachtraum schieben!" Unwillkürlich formte sich seine Hand so, als wolle er eine handvoll Kryolithionit-Knollen vom Boden aufheben.

„Selbstmord!“, flüsterte Malalo kreidebleich, doch die Gier milderte seinen sonst harten Gesichtsausdruck. „Du willst also vom Ozean her in den Fluss hineinsegeln, die Hoheitszeichen der Cisnair République mitten im Jagdrevier des sarkarischen Großkaisers funken und das Shuttle mit geraubtem Erz füllen. Das ist praktisch Selbstmord!“

„Ich schon wieder weg, ehe der Gouverneur die erste Kurznachricht an seinen Großkaiser schickt, und schon wieder daheim, wenn der sich bei unserem Président beschwert. Die Sarkarier sind bisher auf keiner der Sar-Inseln präsent, außerdem ist das Sar-Gebiet ein hoheitlich neutrales Naturschutzreservat!“

„Sie wären innerhalb weniger Momente mit einer gigantischen Schlagkraft da, du Phantast! Das Sarjowa-Geschwader liegt drüben im Hangar in Bereitschaft, ein Kampfjet mit Laser-Geschützen!“

„Wir sind unter dem Schutz der Cisnair-Zeichen, da können es nicht riskieren, uns festzunehmen! Und erst recht nicht auf freiem Ozean, so wie die Lage zwischen den Reichen von Sarkar und der Cisnair République, ja, der IPO überhaupt, liegen. Das wäre ein Anlass zum Krieg! Zudem werde ich selbst erst von den Seiten des Reiches von Cisnar her dazustoßen. Mit echten, sarkarischen Fracht-Papieren!“

„Entschuldige, Gugay!“ Malalo beruhigte sich wieder und blickte Gugay an. „Dann muss es ja funktionieren.“

Malalo zückte sein Mobilfunkgerät, tippte ein „o.k.“ in die Konsole und unterschrieb damit den im Display angezeigten Mietvertrag für den Fracht-Shuttle.

„Monsieur Gugay Fiscaux, ich bin genau der Mann, der dir den richtigen Shuttle liefern kann!“

DER AUFBRUCH

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