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9. AMPERAUEN: NATUR PUR VOR DEN TOREN FÜRSTENFELDBRUCKS

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Urige Auwaldreste, dichte Schilfgürtel und reiche Laubwälder – das idyllische Naturschutzgebiet Amperauen mit Leitenwälder zwischen Fürstenfeldbruck und Schöngeising bietet eine beeindruckende Wildflusslandschaft. Auf einem interessanten Rundweg entlang beider Flussseiten lässt es sich in diesen reichen Mikrokosmos eintauchen.

Zusammen mit der Ammer bildet die Amper ein zusammenhängendes, 185 Kilometer langes Flusssystem. Dabei wird der Oberlauf bis zum Ammersee als Ammer bezeichnet und der zweite Teil vom Seeauslauf bis zur Mündung in die Isar bei Moosburg als Amper. Das seit 1986 ausgewiesene Naturschutzgebiet Amperauen mit Leitenwälder umfasst einen 185 Hektar großen und circa vier Kilometer lange Abschnitt. Hier windet sich der Fluss durch eine herrliche Landschaft mit teilweise kiesigen Flachufern. Altwasserarme formen kleine Inseln und großflächige Schilfbestände säumen das Ufer.


Die Amper mit dem ehemaligen Zisterzienserkloster Fürstenfeld im Hintergrund

Die urigen Amperauen sind ein wahres Vogelparadies, und zahlreiche gefiederte Arten haben hier einen geschützten Lebensraum gefunden. Zu den eher seltenen Vertretern zählen zum Beispiel die Wasseramsel, der Eisvogel, die Waldohreule und der Große Brachvogel. Mit etwas Glück kann man sogar Schwarzstörche entdecken. Doch nicht nur in den Bäumen und in der Luft ist für den aufmerksamen Beobachter etwas geboten. Auf den Kiesbänken haben sich Erdkröten, Zauneidechsen und Blindschleichen angesiedelt. Und neben Kreuzottern und Schlingnattern gibt es ein bemerkenswertes Vorkommen an Ringelnattern. Außerdem sind hier in den letzten Jahren Biber wieder heimisch geworden. Die scheuen Nager sind zwar nachtaktiv und lassen sich eher selten tagsüber blicken, doch die von ihnen gefällten Bäume und errichteten Dämme sind allgegenwärtig.


Herbststimmung in den Auen

Den zwölf Kilometer langen Rundweg durch diese einmalige Landschaft beginnt man beispielsweise am ehemaligen Zisterzienserkloster Fürstenfeld im Süden von Fürstenfeldbruck. Dabei lohnt sich ein Abstecher in die Klosterkirche St. Maria, die als ein Hauptwerk des süddeutschen Spätbarocks gilt und mit Deckenfresken und Altären der Gebrüder Asam verziert ist. Über die Klosterstraße gelangt man entlang eines Seitenarms der Amper zum Hauptfluss und über eine Brücke auf die andere Seite, wo man dem Uferweg stromaufwärts folgt.

Bereits nach wenigen Metern verbreitert sich der Fluss. Ein Holzsteg führt auf den kleinen Stausee hinaus und bietet einen perfekten Aussichtspunkt für Vogelbeobachtungen. An Kleingärten vorbei geht es weiter, die Amper wird wieder schmaler, und man passiert eine öffentliche Badewiese am Flussufer. Nach zwei Kilometern trifft man kurz auf die Hauptstraße, bevor man wieder nach links zum Ufer hin abbiegt und in einer lang geschwungenen Rechtskurve entlang einer großen Wiese wandert.


Die Amperauen lassen sich auch mit dem Boot erkunden.

Erneut nähert man sich der Schöngeisinger Straße, biegt jedoch kurz vor dem Zusammentreffen nach links auf einen Trampelpfad ab, der einen durch einen zauberhaften Schilfgürtel der Amper führt. Hält man sich weiterhin immer nach links, erreicht man in einem weiten Bogen Schöngeising. Dort führen unweit der Kirche zwei Holzstege an einer Stelle über die Amperarme, wo bereits die alten Römer querten.

Auf der anderen Flussseite biegt man sofort nach links ab und wandert anfangs noch entlang des Ufers zum historischen Gut Zellhof. Ein Feldweg bringt einen an den Rand eines Gehölzes, in das es sich lohnt einen kleinen Abstecher über einen Stichweg zum sogenannten Eisenhutwald mit seinen auf feuchtem Moorboden wachsenden Eschen, Ahornen, Erlen und Hainbuchen zu unternehmen. Zurück auf dem Hauptweg erreicht man wenig später die sogenannten Leitenwälder, wo sich im Schutz des Hanges ein artenreicher Laubwald angesiedelt hat. Unter den Bahngleisen hindurch geht es zurück zum Klostergelände.

INFO

Lage: direkt südwestlich von Fürstenfeldbruck

Anfahrt: Vom Zentrum Fürstenfeldbrucks aus folgt man der Hauptstraße/Bundesstraße B2 nach Süden über die Amper. Nach der St.-Leonhard-Kirche biegt man nach rechts ab auf die Fürstenfelder Straße, nimmt an der Straßengabelung die Bahnhofstraße nach links und fährt an der nächsten Kreuzung auf die Oskar-von-Miller-Straße nach rechts. Von hier ist es nur noch ein knapper Kilometer bis zum großen Parkplatz beim Kloster. Der vorgeschlagene Beginn der Wanderung beim Klosterweg findet sich 100 Meter weiter westlich nach einer Brücke über einen kleinen Seitenarm der Amper.

Öffnungszeiten: immer

Eintritt: nichts

Aktivitäten: Wandern, Baden, Tierbeobachtungen

Unterkünfte:

 Romantik Hotel Post: traditionsreiches Hotel im historischen Kern von Fürstenfeldbruck mit Zimmern im Biedermeier- oder englischen Landhausstil; Doppelzimmer ab 125 EUR; Hauptstraße 7, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel.: 08141 31420, hotelpost-ffb.de

 Hotel Hartmann: in fünfter Generation geführtes Hotel mit Fassade im barockisierenden Jugendstil direkt am Amper-ufer gelegen; Doppelzimmer ab 100 EUR; Leonhardsplatz 1, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel.: 08141 5014630, hartmannhotel.de

Hinweis: Es empfiehlt sich unbedingt ein Fernglas mitzubringen um die zahlreichen Vögel aus der Entfernung beobachten zu können. Zum Schutz der fragilen Flora und Fauna ist auf den Wegen zu bleiben.

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