Читать книгу Arthur - Mikael Lindnord - Страница 10

Der richtige Weg „Du kannst dein Ziel nicht erreichen, wenn du nicht weißt, wo du bist.“ Örnsköldsvik, 2015

Оглавление

Es ist früher Morgen, und die Sonne bricht gerade durch den Dunst, als ich beim Laufen den Gipfel meines Lieblingsbergs erreiche. Es ist noch immer Herbst, daher ist von Schnee weit und breit nichts zu sehen, und die hölzerne Skisprungschanze erhebt sich bedrohlich aus dem Nebel.

Ich spüre den vertrauten Schmerz in den Lungen, als ich mich vorbeuge, um wieder zu Atem zu kommen.

Den Wagen habe ich oben geparkt, damit ich zuerst bergab und dann wieder hinaufrennen kann und mein Lauf auf dem höchsten Punkt zu Ende ist. Ich schaue den Weg hinab und erwarte, gleich eine vertraute goldfarbene Gestalt zu sehen. Hmmm. Keine Spur von Arthur.

Ich beschließe, mir keine Sorgen zu machen. Die schwedischen Wälder und Berge sind zwar nicht zu vergleichen mit dem Regenwald von Ecuador, wo Arthur seine im Dunkeln liegenden ersten Lebensjahre verbracht hat, doch er weiß sich zu orientieren.

Meistens bedeutet das, dass er dorthin zurückkehrt, wo er mich zuletzt gesehen hat oder wo ich das Auto abgestellt habe. Doch je mehr Zeit verstreicht, desto mehr spüre ich, wie sich in meinem Bauch vor Sorge ein Knoten bildet. Ich rase den Hang hinunter und springe von Stein zu Stein, von Wurzel zu Wurzel. Weil ich es gewohnt bin, so zu laufen, habe ich schon bald die Hälfte des Weges nach unten hinter mir.

Noch immer keine Spur von Arthur. Ich erinnere mich, wie wir uns am Tag nach unserer ersten Begegnung zusammen verlaufen haben, als mein Team und ich die Karte falsch gelesen hatten und Arthur uns unbeabsichtigt noch weiter in die Irre führte. Vielleicht hat ihn sein innerer Kompass heute im Stich gelassen …

Der Knoten in meinem Bauch zieht sich zusammen und ich laufe wieder zurück nach oben. Wir sind viel zu weit von zu Hause weg, als dass Arthur allein zurücklaufen könnte, also muss er hier irgendwo sein. Aber es wird später und später, und bergauf dauert es länger als bergab.

Als ich den Gipfel des Berges erreiche, wo sich die Silhouette der Sprungschanze vor dem noch immer grauen Himmel abzeichnet, laufe ich gleich weiter zum Auto.

Nichts, außer ein paar herumliegenden Steinen.

Dann plötzlich ein Wuff. Hinter dem Auto erscheint ein goldfarbenes bellendes Fellbündel auf vier Pfoten. Arthur sprintet zu mir, als hätte er mich monatelang nicht gesehen. Er springt wieder und wieder an mir hoch und bellt, als wäre alles ein großer Spaß gewesen. Ich freue mich so sehr, dass mir sein wildes Hochspringen, bei dem er mich fast umwirft, nichts ausmacht. Ich knie mich vor ihn hin, Nase an Nase, und umarme meinen Kumpel erst mal.

Hat er sich also doch nicht verlaufen.

Arthur

Подняться наверх