Читать книгу Die mechanischen Katzen - Miriam Rieger - Страница 11
Оглавление9. Kapitel
Ein harter Stoß, und Cornelius Hartmann stürzte. Reflexartig fing er sich mit den Händen ab, dennoch tanzten für einen Moment Lichter vor seinen Augen. Fahrig versuchte er, seinen Angreifer zu packen, doch er fasste daneben. Hände hielten ihn fest, und auf seinen Rücken legte sich ein Gewicht, das ihn nach unten drückte und nach Luft japsen ließ.
„Lassen Sie mich sofort los“, keuchte er in dem Wissen, dass er nicht in der Lage war, Forderungen stellen zu können.
„Ich lasse Sie los, aber schreien Sie nicht.“ Ein Tritt gab ihm deutlich zu verstehen, was ihn erwartete, wenn er sich nicht daran hielt.
„Ich habe verstanden.“ Sofort löste sich der Griff, und Hartmann rappelte sich auf. Noch immer dröhnte es in seinem Kopf, und für das zu schnelle Aufstehen bedankte sich sein Kreislauf mit einem Schwindelanfall. Mit einer Hand versuchte er, sich an einem der Briefkästen festzuhalten, die an der Wand hingen. Zu spät fiel ihm ein, dass sie nach zahlreichen Diebstählen, bei denen die Schlösser gewaltsam aufgebrochen oder die Türen ausgehebelt worden waren, nicht mehr stabil genug waren. Mit einem lauten Poltern fiel der Kasten zu Boden, und auch Hartmann hätte das Gleichgewicht verloren, wenn nicht eine Hand zugegriffen und ihn gehalten hätte.
„Was wollen Sie?“ Er schlug die Hand beiseite und ärgerte sich über sich selbst. Was für ein peinlicher Auftritt! Hartmann atmete tief durch und bemühte sich, gerade zu stehen. Wahrscheinlich tat er das, doch der Boden schwankte. Oder war es sein Kopf, der ihm das vorgaukelte?
„Sie!“, kam es. „Wohnen Sie hier?“
„Ja.“
Hatte diese Person ihm hier aufgelauert? Wenn ja, woher wusste sie, wo er wohnte?
„Worauf warten wir?“
Ein Gegenstand presste sich an Hartmanns Bauch. Er zuckte zusammen. War es ...? Langsam spürte er, wie sich kalter Schweiß auf seiner Stirn bildete. Wenn die Person tatsächlich über eine Schusswaffe verfügte, hatte er ein Problem. Er drehte sich um und nahm die Treppe, dicht gefolgt von der Person. Nur zu deutlich spürte er den Druck der Waffe, die ihm nun an den Rücken gehalten wurde. Die vier Stockwerke kamen ihm so lange vor wie selten, und als er vor seiner Wohnungstür stand und den Schlüssel in den Zylinder geben wollte, war es nicht nur das fahle Licht, das ihm die Sache erschwerte. Seine Hände zitterten merklich, doch um nichts in der Welt hätte er es vor der Person zugegeben, die merklich ungeduldiger wurde. Er spürte ihren Atem am Hals und ihre Präsenz überdeutlich.
„Denken Sie, dass Sie es noch heute schaffen?“ Ein Hauchen an seinem Ohr, gefolgt von einem Klicken. Und einem Knall.