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Treue Begleiter

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„Anthonius war letzte Nacht bei mir...“

Kite stand in dem nur mäßig erhellten Raum und betrachtete die junge Frau eingehend.

Er wollte wissen, wie sie reagierte.

„Er klagte über schlimme Schmerzen. Er meinte, er würde bei lebendigem Leibe verbrennen. Und wisst Ihr, was das seltsamste daran war?“

Mia sah auf und begegnete seinem forschendem Blick.

„Er sagte, dass Ihr ihm das angetan hättet...“

Mia schluckte und wich seinem Blick aus.

Sie konnte sich nur noch vage an die Ereignisse der letzten Nacht erinnern. Ihr Zorn war beinah grenzenlos gewesen. Es hatte lange gedauert, bis sie sich wieder unter Kontrolle hatte.

„Ist das wahr, Mia? Habt Ihr ihm das angetan?“

„Ich...“ sie spürte die Tränen, noch ehe sie etwas dagegen tun konnte. „Ich wollte das nicht...“

„Was ist geschehen, Mia?“

Er ging auf sie zu und verspürte keine Angst.

„Ich war so unheimlich wütend auf ihn. Wie er Cathrina behandelt hat, dass er Leelu im Stich gelassen hat. Ich weiß nicht, was über mich kam.“

Sie schluchzte nun hemmungslos und Kite schloss sie in die Arme.

„Ich schäme mich so...“

„Schhh, ganz ruhig. Alles ist gut.“

Er wog sie leicht hin und her. Bald schon beruhigte sie sich wieder.

„Mir war immer schon klar, dass in Euch eine Hexe schlummert.“

„Das ist nicht witzig, Kite.“ sie tupfte sich die Augen mit einem Taschentuch, dass er ihr gereicht hatte trocken und sah ihn streng an.

„Nein, das sollte es auch gar nicht sein. Ich meinte das völlig Ernst.“

„Inwiefern?“

„Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll... Es waren bestimmte Dinge, die Ihr tatet. Gewisse Tränke, die so niemals funktioniert hätten, außer eben mit Magie... Nicht einmal Helembertus war in der Lage einen Ibericotrank wirkungsvoll zusammen zu brauen.“

Der Ibericotrank war einer der schwierigsten Tränke überhaupt.

Mia erinnerte sich noch genau an den Tag, als Helembertus sie dazu aufforderte, ihn einmal zu probieren.

Er verlieh einem Menschen ungeahnte Kräfte. Ein Bildhauer war in der Lage eine Skulptur innerhalb weniger Stunden fertig zu stellen, für die er sonst mehrere Tage benötigt hätte. Er arbeitete dann wesentlich schneller und effizienter. War konzentrierter und lief zu wahren Höchstleistungen auf.

„Was soll das heißen, Helembertus war nicht in der Lage diesen Trank zu brauen?“

„Mia, Helembertus ist ein Heiler, kein Magister. Er wollte Euch nur testen. Er wollte wissen, ob in Euch eine Magierin schlummert. Er selbst hat es mir gesagt. Ihr wärt niemals zu solch einem mächtigen Trank in der Lage gewesen, wenn Ihr eine schlichte Heilerin wärt, das war Helembertus klar. Aber siehe da, Ihr habt ihn hinbekommen. Und mehr als das. Helembertus selbst hat ihn damals getestet.“

„Was wäre geschehen, wenn ich den Trank versaut hätte?“

„Dann wäre es lediglich eine seltsam schmeckende Brühe gewesen...“

„Melissa!“

Helembertus rauschte herein und Kite machte ihm sogleich Platz.

Ohne Umschweife zog er sie in die Arme.

„Ich hatte noch keine Gelegenheit Euch mein Beileid auszudrücken. Bitte, vergebt mir, dass ich bei der Beerdigung abwesend war. Seine Majestät hatte uns verboten ihr beizuwohnen.“

Er gab sie wieder frei und sie schüttelte verwirrt den Kopf.

„Seine Majestät? Aber wieso?“

Helembertus wechselte einen vorsichtigen Blick mit Kite.

„Da ihnen der Hochverrat vorgeworfen wurde hat er es den meisten untersagt.“

„Aber Hawke war doch auch da.“

„Hawke... Ihn scheren solche Verbote nicht. Er tut, was er will und für richtig hält. Ich weiß nicht, weshalb, aber bisher hatte seine Majestät stets Nachsicht mit ihm.“

Er musterte sie aufmerksam.

„Ihr seht gut aus, Melissa! Reifer, erwachsener. Wie ist es Euch ergangen? Ein Wunder, dass Ihr diese gefährliche Reise unbeschadet überstanden habt.“

„Er hat jeden Tag von Euch gesprochen.“ grinste Kite. „Er war in tiefer Sorge um Euch.“

Helembertus stieß Kite freundschaftlich an.

„Pst! Das muss sie doch nicht wissen. Aber es stimmt, meine liebe Freundin, ich habe mir wirklich Sorgen um Euch gemacht.“

„Das ist so lieb von Euch, Helembertus. Wo Ihr doch so viele andere Sachen im Kopf habt.“

„Ihr seid meine beste und liebste Schülerin. Also, erzählt mir von der Reise.“

Sie zogen sich einige Stühle herbei und Mia berichtete ihnen von der Expedition und wie sie mehrere Male nur kurz dem Tod entkommen waren. Sie erzählte ihnen von Ticzcos Verrat und die beiden Männer starrten sie entsetzt an.

„Das ist doch wohl nicht Euer Ernst!?“ rief Helembertus.

„Doch, leider.“

„Das ist ja ungeheuerlich! Niemals hätte ich gedacht... beim Erbauer, wie konnte er nur.“

„Darf ich Euch etwas fragen, Ser?“

„Natürlich, mein Kind, alles was Ihr möchtet.“

„Wer hat Ticzco empfohlen? Hawke sagte, er hätte lieber Cuonrat mit auf die Expedition genommen.“

„Das war seine Hoheit selbst. Er sagte, der junge Krieger könne die Erfahrung gut gebrauchen.“

Mia runzelte die Stirn.

„Aber wieso? Kannte er Ticzco denn gut?“

Helembertus dachte über diese Frage nach.

„Das weiß ich leider nicht. Aber er wusste, dass Ticzco in der Kompanie Schwierigkeiten hatte. Die anderen Krieger nahmen ihn nicht ernst. Ich vermute, seine Majestät wollte ihm so die Möglichkeit einräumen, das zu ändern. Er hätte sich so den Respekt der anderen verdient. Aber stattdessen... Himmel das ist so entsetzlich. Euch hätte sonst etwas zustoßen können.“

Mia nickte und dachte über Helembertus Worte nach.

„Helembertus...“ fing Mia an. „Ich habe etwas schreckliches getan...“

Der Heiler zog seinen Stuhl näher an den ihren und umfasste väterlich ihre verschränkten Hände.

„Na na, so schlimm wird es wohl nicht sein. Erzählt mir davon. Was ist geschehen?“

Mia erzählte ihm, wie sie in der Lyriumwüste von Leupold, der zu einem Reever geworden war gebissen wurde, und wie Lillith sie geheilt hatte.

Seine Augen wurden groß.

„Du meine Güte.“ keuchte er. „Die schwarze Königin höchstpersönlich?“

„Ja.“ bestätigte Mia. „Und seit dem... geschieht etwas mit mir. Lillith sagte, sie hätte eine Pforte in mir geöffnet...“

„Sie hat Eure Magie in Euch erweckt...“

Mia sah ihn überrascht an.

„Ja... richtig.“

„Aber Kind, das ist doch nichts schlechtes.“

„Dessen bin ich mir nicht so sicher. Ich kann sie nicht immer kontrollieren.“

„Ah... verstehe.“

„Könnt Ihr mir helfen?“ fragte sie fast flehend. „Ich hätte letzte Nacht beinah meinen Vater umgebracht...“

„Was denn, Anthonius?“ fragte Helembertus überrascht. „Das war doch sicher nichts weiter als ein dummer Unfall?“

„Nein, eben nicht. Ich habe einen Streit zwischen ihm und meiner Schwester mitangehört. Die Wut in mir war unbeschreiblich. Ein Teil von mir wollte ihn zerreißen. Ihm das Fleisch von den Knochen schälen...“

„Und was habt ihr dann getan?“

Mia wich seinem Blick aus.

„Ich habe ihn stattdessen verflucht. Er sollte leiden für das, was er meinen Schwestern angetan hat.“

„Verstehe... Aber Mia, versteht Ihr denn nicht?“

„Was...?“

„Ihr wolltet ihn töten. Mit jeder Faser Eures Herzens wolltet Ihr ihn töten und habt es dennoch nicht getan. Das allein ist doch schon ein gutes Zeichen.“

Mia sah ihn zweifelnd an.

„Meint Ihr?“

„Natürlich!“ rief er. „Es ist das eine, jemanden weh zu tun, doch etwas ganz anderes, ihn zu töten. Ihr wärt zweifelsfrei in der Lage dazu gewesen, doch die Tatsache, dass Ihr es nicht getan habt zeigt doch schon, dass ihr es versteht, Eure Wut zu beherrschen. Wenn auch nur zum Teil.“

„Könnt Ihr mir denn nicht helfen?“

Helembertus sah sie an und sein Blick war aufrichtig traurig.

„Ich fürchte leider nicht, mein Kind. Jeder hier in Ascardia denkt, dass ich ein Magier wäre, und angeblich sogar noch ein sehr mächtiger. Ich weiß nicht, wie die Leute immer auf so etwas kommen.“ lächelte Helembertus. „Na wie auch immer... Kite und ich wussten bereits, dass in Euch magisches Blut fließt, das hat er Euch sicher erzählt. Aber ich selber bin lediglich ein ganz normaler Mensch. Ich wünschte, dem wäre nicht so. Ich bin vielleicht ein sehr fähiger Heiler, aber leider kein Magier und somit kann ich Euch nur mit Rat und Tat zur Seite stehen. Doch ich fürchte, das ist auch schon alles.“

Mia atmete auf, nun etwas beruhigter.

„Es wird genügen.“ sagte sie mit einem mildem Lächeln.

„Ich lasse Euch nicht im Stich.“ sagte Helembertus und zwinkerte ihr vergnügt zu.

Mia machte sich schweren Herzens auf den Weg nach Hause.

Es war der letzte Ort, an den sie jetzt gehen wollte, doch sie konnte sich nicht ewig verstecken und außerdem musste sie mit Cathrina sprechen.

Sie bog gerade um eine Ecke als Hawke sie einholte.

„Ah, Kommandant. Schön Euch zu sehen.“

Erst dann nahm sie sein Gesicht wirklich wahr.

Er schien nicht er selbst zu sein. Seine Haare standen ihm wirr vom Kopf ab, als wäre er sich dutzende Male hindurch gefahren. Er hatte tiefe Furchen unter den Augen und Mia fragte sich, ob er letzte Nacht womöglich auch keinen Schlaf gefunden hatte.

Sein Blick war ernst, mehr noch als sonst.

Irgendetwas stimmte nicht.

„Alles in Ordnung, Hauptmann?“

„Nein... Es ist wegen Cathrina... Sie ist furchtbar böse auf mich.“

„Nun, dass kann ihr wohl keiner verübeln. Ihr hättet es besser wissen sollen, Hauptmann.“

Hawke blieb stehen und fasste Mia am Arm.

„Ihr wisst davon?“ fragte er ungläubig. „Wer noch?“

Mia blieb stehen und sah ihn beruhigend an.

„Niemand, Kommandant. Ich habe den Streit zwischen meinem Vater und ihr mitbekommen. Cathrina hätte es mir nicht erzählt. Macht Euch keine Sorgen, von mir erfährt keiner ein Wort über Euer Geheimnis. Aber Ihr müsst verstehen, dass sie enttäuscht ist.“

„Ja... Ich wusste, sie würde so reagieren. Ich habe einfach zu lange gewartet und jetzt habe ich sie verloren...“

Sie setzten sich wieder in Bewegung und gingen die Straße entlang.

„Das glaube ich nicht. Sie ist im Augenblick nur sehr wütend und durcheinander...“

„Ihr habt sie letzte Nacht nicht gesehen.“ Hawke schüttelte den Kopf. „Ich bin so ein Narr! Ich hätte es ihr einfach sagen sollen.“

„Nun in diesem Punkt kann ich Euch leider nicht widersprechen.“

Sie erreichten das Anwesen der DuPuis.

„Und nun? Wollt Ihr Euch bei ihr entschuldigen?“

„Nun ich hoffe, dass sie sich ein wenig beruhigt hat, und nun bereit ist, mir zuzuhören.“

Mia nickte. „Dann kann ich Euch nur viel Glück wünschen... War nett Euch gekannt zu haben.“ fügte sie mit einem sanften Lächeln hinzu.

Sie wollte jetzt nicht in seiner Haut stecken.

Mia stieß die Tür auf, und erschreckte Mharen dabei fast zu Tode.

„Gütiger Himmel, Kind!“ rief sie und erkannte dann Hawke. „Oh, Kommandant. Entschuldigt. Ähm Ser Vanellus ist leider nicht zugegen...“ beeilte sie sich zu sagen.

„Zu ihm will ich auch nicht. Ist Cathrina da?“

„Cathrina?“ fragte die Haushälterin leicht verwirrt. „Nein. Sie habe ich heute noch gar nicht gesehen. Sie ist letzte Nacht gegangen und seit dem nicht wieder nach Hause gekommen.“

Hawke und Mia wechselten einen Blick.

Er hatte angenommen, dass sie nach ihrer Auseinandersetzung nach Hause zurückkehren würde und Mia war sich sicher gewesen, dass Cathrina die Nacht bei Hawke verbringen würde.

Doch wenn sie hier nicht war und keiner von ihnen sie gesehen hatte, wo war sie dann?

Cathrina erwachte mit rasenden Kopfschmerzen.

Als sie die Augen öffnete, und sich der Boden unter ihr bewegte, spürte sie einige Momente das dringende Bedürfnis, sich zu übergeben.

Schnell schloss sie die Augen wieder und schluckte ein paar mal schwer um den widerlichen Geschmack in ihrem Mund herunter zu würgen.

Sie lag auf dem Rücken eines Pferdes, wie ihr Verstand verschwommen feststellte. Ihre Hände waren fest zusammengebunden und schmerzten empfindlich.

Auch ihre Füße waren gefesselt.

Ticzco und Kristan.

Cathrina erinnerte sich an die letzte Nacht und wie sie ihr aufgelauert hatten.

Sie mussten sie bewusstlos geschlagen haben, das wusste sie nun.

Wohin brachten sie sie?

Und vor allem wieso?

Fragen über Fragen und so wie es im Moment aussah, hatte sie jede Menge Zeit sich darüber Gedanken zu machen.

„Wir haben alles abgesucht,“ Mia kam zusammen mit Kytschuld herein. „keine Spur von ihr.“

Sie hatten sich in der Kaserne versammelt.

„Hier stimmt etwas ganz und gar nicht.“ sagte Hawke. „Sicher, sie war sehr wütend und aufgebracht aber sie würde doch nicht einfach davon laufen und noch dazu ohne Pollux.“

„Das ist wahr.“ bestätigte Mia. „Wenn Cathrina einfach nur Zeit zum Nachdenken haben wollte, hätte sie einige Sachen zusammengepackt und wäre mit Pollux davon geritten. Niemals hätte sie sich zu Fuß auf den Weg gemacht.“

„Da ist noch etwas Hauptmann...“ Embrico kam mit Melchior herein. „Cathrina ist nicht die einzige die verschwunden ist.“

Hawke versteifte sich und sah den Krieger aus zusammengezogenen Augenbrauen an.

„Ticzco, Kristan und Nyze vermisst man auch.“

„Das kann kein Zufall sein!“ polterte Kytschuld.

Hawke schluckte seinen Zorn herunter.

„Kytschuld, ruft nach Cuonrat, Jesco, Kaidin und Gawin. Ich brauche sie hier. Embrico, Melchior, Euch ebenfalls. In einer Stunde.“

Kytschuld nickte und verließ schnell den Raum, dicht gefolgt von Melchior und Embrico.

Mia sah Hawke fragend an.

„Was habt Ihr vor?“

„Wir nehmen die Verfolgung auf, was denn sonst!?“

„Danke, dass Ihr so schnell kommen konntet.“

Hawke nickte den Kriegern grüßend zu.

Jedem von ihnen war bewusst, dass es eine Seltenheit war, hier zu sein.

Wenn Hawke sie in seine Privatquartiere einberief musste es sich um etwas Wichtiges handeln.

„Kytschuld...“ forderte Hawke seinen ersten Heerführer auf, das Wort zu übernehmen und dieser trat vor.

„Ihr alle wisst, dass wir gerade erst von einer Expedition zurückgekommen sind. Einer der unseren, Ticzco, hat uns verraten...“

Die Männer sogen abrupt die Luft ein und es wurde gefährlich still im Raum.

„Er hat uns in Bashima in eine Falle gelockt, unsere Vorräte gestohlen und zum sterben verurteilt. Wir sind nur knapp dem Tod entronnen und haben schwere Verluste hinnehmen müssen.

Und als wäre das alles nicht schon genug ist er nun hier und hat eine von uns in seine Gewalt gebracht...“

„Was?“ fragte Jesco.

„Wen?“ rief Kaidin.

„Cathrina DuPuis.“

„Sie war ebenfalls mit auf dieser Expedition, nicht wahr?“

„Ganz genau.“

„Wie konnte Ticzco sie in seine Gewalt bringen?“

„Das wissen wir nicht, er muss sie überrascht haben...“

„Das ist unmöglich.“ meldete sich Cuonrat zu Wort. „Ich kenne Cathrina. Sie lässt sich nicht einfach so überrennen...“

„Sie war nicht sie selbst.“ meldete sich nun Hawke. Es nützte nichts, seine Männer zu belügen, er brauchte ihre uneingeschränkte Unterstützung und dazu musste er ehrlich zu ihnen sein, zumindest in den wichtigsten Punkten.

„Cathrina und ich... Nun wir sind uns auf der Reise näher gekommen. Als sie gestern hier war, war sie sehr aufgebracht über etwas, dass sie erfahren hatte. Wir hatten eine Auseinandersetzung und sie ist gegangen. Das war das letzte Mal, dass sie jemand gesehen hat.“

Die Männer schwiegen über diese Enthüllung.

„Wie sieht der Plan aus?“ fragte Embrico und trat vor. Ihn musste man nicht fragen. Cathrina hatte ihm mehr als einmal das Leben gerettet und er respektierte und mochte sie sehr.

Sie war verschwunden und es war an ihnen ihr Leben zu retten.

„Nun der Plan besteht daraus die Bewohner von Ascardia zu befragen, irgendjemand muss etwas gesehen haben. Und wenn wir dann endlich eine Spur haben, nehmen wir die Verfolgung auf.“

Hawke richtete sich auf und starrte jeden seiner Krieger der Reihe nach an.

„Ich weiß, dass einige von uns erst nach Hause gekommen sind. Nichts läge mir ferner Euch schon wieder von Eurem zu Hause fort zu holen.

Das hier ist kein Auftrag und ich befehle Euch auch nicht, mir zu folgen.

Ich bitte Euch lediglich.

Ich habe keine Ahnung, wohin uns die Reise führt, doch ich weiß, dass ich allein es nicht schaffen kann. Genau aus diesem Grund bitte ich Euch, mir zu helfen.

Helft mir, das Wichtigste in meinem Leben zurück zu holen!“

Die Krieger starrten ihren Kommandanten verblüfft an.

Hawke war ein ehrenhafter Mann und seine Männer respektierten und schätzten ihn. Er war ein furchtloser Krieger und seine Loyalität galt in erster Linie seinen Gefährten.

Doch keiner von ihnen hatte es jemals erlebt, dass er sie um einen Gefallen gebeten hätte.

Jeder von ihnen würde seinem Hauptmann ohne Fragen oder Erklärungen überall hin folgen.

Das er sie jetzt bat, zeigte, wie viel ihm an dieser Frau lag.

Melchior trat vor.

„Ich bin bereit, Hauptmann. Holen wir Cathrina zu uns zurück.“

Embrico nickte und trat ebenfalls vor.

„Verdammt, ich lasse doch mein Küken nicht in den Fängen eines Verräters verrecken!“ rief Cuonrat und fletschte böse die Zähne.

„Ich kenne Cathrina zwar nicht persönlich, aber wenn sie Euch soviel bedeutet, bin ich dabei.“ Jesco senkte ehrerbietig den Kopf vor seinem Hauptmann.

„Erlaubt mir nur eine Frage, Hauptmann. Und ich bitte Euch, mich nicht falsch zu verstehen...“

Hawke nickte und forderte Kaidin somit auf, weiter zu sprechen.

„Was hätte sie getan, wenn einer von uns entführt worden wäre?“

Es war Kytschuld der anstelle von Hawke antwortete.

„Cathrina? Sie wäre schon längst auf der Suche nach uns!“

Embrico, Melchior und auch Cuonrat brummten zustimmend.

Gawin trat vor.

„Worauf warten wir dann noch, verdammt?!“

Die Legende von Ascardia

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