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DAS STILLEN VERSTEHEN UND VORBEREITEN

Ein Baby wacht langsam aus dem Tiefschlaf auf. Sein Gesichtsausdruck ändert sich, es bewegt sich, öffnet die Augen und schaut seine Mutter an. Sie nimmt es hoch und spricht leise zu ihm, setzt sich in einen Sessel und macht die Brust frei. Als sie ihr Kind in die Nähe der Brust legt, weiß es schon, was jetzt geschehen wird, und erwartungsvoll öffnet es den Mund. Die Mutter zieht das Baby zur Brust und es beginnt zu sau- gen – zuerst ziemlich schnell. Bald wechselt es in einen ruhigen, tiefen Rhythmus. Intensiv saugend holt es sich seine Milch. Irgendwann ist es satt, lässt los und schaut seine Mutter zufrieden an …

Eine andere Frau stillt ihr Baby ebenfalls, doch schon nach kurzer Zeit will es nicht mehr weitersaugen. Sie nimmt das Kleine hoch, trägt es eine Zeit lang umher. Nach einer halben Stunde meldet sich das Baby erneut und trinkt wieder nur kurz. Nach einer weiteren halben Stunde möchte es wieder an die Brust. Erst nach vier, fünf kurzen Stillepisoden ist es ganz zufrieden und fällt in einen tiefen Schlaf. Die Mama ist ebenfalls müde geworden …

Erfahrungen beim Stillen

Die zwei Beispiele aus dem Alltag zeigen: Die Erfahrungen beim Stillen können unterschiedlich sein. Dieses Buch wird Ihnen helfen zu verstehen, warum das so ist. Es erklärt Ihnen, was beim Stillen geschieht, und Sie erhalten das Handwerkszeug, das Sie benötigen, um ins Stillen hineinzukommen, Ihren persönlichen Weg zu finden und mit Freude dabeizubleiben. Sie können in Ihre eigenen Fähigkeiten und die Ihres Babys vertrauen. Stillen geht leichter, wenn Sie wissen, wann was wichtig ist, und die kleinen Tricks kennen.

Stillen stärkend erlebt

Die Ernährung an der Brust ist von der Natur so angelegt, dass sie für Mutter und Kind befriedigend ist und leicht gelingt. Das erste Saugen an der Brust löst bei manchen Frauen ein starkes mütterliches Gefühl aus, und viele Stillpaare kommen nach einer kurzen Einübungszeit zufriedenstellend zurecht. Das Saugen wirkt beruhigend auf beide, sie fühlen sich wohl. Die Stillhormone erhöhen die Frustrationstoleranz der Mutter, sie nimmt alles gelassener. Es ist einfach schön zu erleben, wie ein zuvor unruhiges Baby an der Brust zufrieden wird. Solche positiven Erfahrungen machen viele Mütter – manchmal erst nach den ersten Wochen und nicht bei jeder Stillmahlzeit, aber oft genug, sodass später eine harmonische Zeit in Erinnerung bleibt. Viele finden das Stillen, sobald es sich eingespielt hat, praktisch und flexibel.

Eine erfüllte Stillzeit stärkt auch das Selbstvertrauen und ist für manche Frau ein Ausgleich nach einer schwierigen Schwangerschaft oder Geburt. Mütter berichten, dass das Stillen sie verändert hat und für ihre persönliche Entwicklung wichtig wurde.

Stillen schwierig erlebt

Verschiedene Umstände können allerdings den Zugang zu der von der Natur vorgesehenen Ernährung erschweren. Das ist beispielsweise der Fall, wenn der Hautkontakt nach der Geburt unterbrochen wird, wenn die Mutter keine passende Anleitung oder nicht genug Unterstützung erhält. Gerade in den ersten Tagen und Wochen gibt es manchmal Frustration und Enttäuschung, wenn das Stillen nicht gleich gelingt, beispielsweise wegen Schmerzen beim Anlegen, übervollen Brüsten, wunden Brustwarzen, zu wenig Milch und allgemein einer schwierigen Anfangszeit mit dem Baby. Die meisten erleben in den ersten sechs bis acht Wochen ein Auf und Ab. Wenn sie die turbulente erste Zeit durchgestanden haben, erleben viele das Stillen danach als angenehm. Manche aber erleben das Bedürfnis des Babys nach regelmäßigen, häufigen Mahlzeiten als Herausforderung und einengend.

Einige wenige Frauen haben aufgrund einer besonderen Situation ungewöhnlich schwierige Startbedingungen, etwa wenn ihr Kind schwer krank ist. Manchmal ist und bleibt die Lage durch eine Reihe von widrigen Umständen schwierig. Beratung kann helfen, auch eine solche Stillzeit innerhalb der realistischen Möglichkeiten als erfüllt zu erleben oder auch einen anderen Weg zu finden.

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