Читать книгу Hobbyhuren - Nadja Milenka - Страница 32
ОглавлениеRüdiger auf und neben mir
Nun gut mein großer Rüdiger sollte mit mir sein. Er war wirklich groß. Im Alter schrumpfte man, hatten wir in der Schule gelernt. Geht es danach, musste Rüdiger ein Riese gewesen sein. Er war jetzt noch über 1,90 Meter. Wenn es nach meiner damaligen Lehrerin ging und man nahm die normale Schrumpfungsrate im Alter, musste er über 2 Meter groß gewesen sein. Ein Merkmal dafür, dass die Lehrer heute überfordert waren und auch nicht mehr wissen, wovon sie sprachen.
Er hatte einen südländischen Akzent. Er kam aus Spanien. Lebte im Sommer in Barcelona und genoss im Winter Mallorca. Also genau andersherum. Das gefiel mir. Ich war auch keine Frau, die mit den wilden Touristenmassen am Strand im Sommer liegen möchte. Einfach nur furchtbar. Und viele nennen das dann Urlaub.
Na gut, er war schon etwas Dick. Doch er war nett und sein Parfüm eroberte den gesamten Raum im Hotelzimmer mit einem süßlichen Duft, der in meine Nase zog. Er war eigentlich ein sehr warmherziger Mensch, er konnte viel erzählen.
Das bemerkte ich in unserem längeren Escort Date. Nach Köln kam er immer nur zwei oder drei Mal im Jahr. Er war einsam. Sein Sohn lebte in den Staaten und seine Frau war schon vor vielen Jahren gestorben.
Wer ihn beobachtete, bemerkt, dass er mit dem Leben haderte. Er hatte nichts mehr, für das er leben wollte. Das machte mich traurig und auch nachdenklich. Wie schnell kann man so enden. Also beschloss ich, die Zeit für ihn wunderschön zu gestalten.
Ok, mit dem Bauch musste ich mich abfinden. Abschneiden konnte ich ihn schlecht. Dazu fehlten mir die Kenntnisse. Am ersten Abend blieb es rein bei Zärtlichkeiten. Rüdiger hatte so viel erzählt, dass er nun zu Müde für alles Weitere war. Er umarmte mich im Bett und schlief ein. Komisch, in dieser Nacht fühlte ich mich so sicher wie noch nie.