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4.: Der Weg zur Hölle ist mit guten Ablehnungsbriefen gepflastert

Ich war recht einsam und entwickelte bald höchst unangenehme Eigentümlichkeiten, die mich während der ganzen Schulzeit unbeliebt machten. Ich nahm die Gewohnheiten an, die man oft bei sich selbst überlassenen Kindern findet, mir Geschichten auszudenken und mich mit imaginären Personen zu unterhalten. Ich glaube, dass meine literarischen Ver­suche von Anfang an von dem Gefühl begleitet waren, von allen anderen Menschen getrennt und nicht genügend ­an­erkannt zu sein. Ich wusste, dass es mir leicht fiel, mich gewandt auszudrücken und dass ich die Fähigkeit hatte, mich mit unerfreulichen Dingen auseinander zu setzen. Ich schuf mir meine eigene Welt, in der ich mich für die ­Enttäuschungen im Alltag entschädigen konnte.

George Orwell, »Warum ich schreibe«


* * *

20. Januar 1988

Brian Warner

3450 Banks Rd. # 207

Margate, FL 33063

John Glazer, Redakteur

Night Terrors Magazine

1007 Union Street

Schenectady, NY 12308

Sehr geehrter John Glazer,

anbei erhalten Sie meine bislang unveröffentlichte Ge­schichte „Bleibt alles in der Familie“. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt biete ich sie nur Ihrer Zeitschrift an. Ich würde mich freuen, wenn Sie über eine Veröffentlichung der oben erwähnten Geschichte nachdenken würden. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich auf Ihre Antwort.

Hochachtungsvoll,

Brian Warner

* * *

BLEIBT ALLES IN DER FAMILIE

Von Brian Warner

Er hoffte, dass das Tonband immer noch funktionierte. Es war eines dieser kleinen tragbaren Geräte, wie sie häufig in Schulen oder Büchereien verwendet werden. Teddy fiel nicht einmal die Ironie an seiner Handlung auf – es war Angie gewesen, die ihm das Tonband gekauft hatte. Er wischte die Haarbüschel und das Blut aus der Ecke und stieß einen Seufzer aus. „Zur Strafe wird mir Mutter wahrscheinlich das Fernsehgucken verbieten“, überlegte er, als er sich die Bescherung ansah, die er angerichtet hatte.

„Hol sie der Teufel! Soll sie alle der Teufel holen. Warum hatte sie das Peg bloß angetan? Warum?“ Hasserfüllt trat er gegen den Leichnam, der neben ihm lag. Ihre glasigen Augen starrten mit einem Ausdruck leerer Faszination zurück. „Du Miststück. Du hast Peg umgebracht.“

Der tote Blick seiner Schwester konnte ihm keine Antwort mehr geben. (Er fragte sich warum.) Ihr Gesicht wirkte, als würde es von einem Schatten verdunkelt. Er zog ihren Kopf an ihrem verklebten Haar hoch und stellte fest, dass dieser Eindruck durch das Blut an ihrer Wange hervorgerufen wurde. Er sah auch, dass aus dem Loch in ihrem Schädel keine Flüssigkeit mehr quoll; das Blut war zu einem gallertartigen Pfropfen geronnen.

Mutter würde bald nach Hause kommen. Er musste schnell ein Grab ausheben.

Teddy stand auf und ging in sein Schlafzimmer. Aus Pegs Körper war das letzte bisschen Luft entwichen, und so lag sie nutzlos auf dem Boden. In ihrem blutleeren Brustkorb steckte ein Küchenmesser, und sie starrte mit ihrem immergleichen Gesichtsausdruck – einem Mund, der sich zu einem „O“ formte – an die Decke. Sie sah aus, als würde sie schreien.

Er nahm Pegs Kopf in die Hand und schaute mit feuchten Augen auf die in sich zusammengesunkene Plastikhülle, die fast genauso groß war wie ein menschlicher Körper. Er muss­te weinen, als er ihr sanft über den Kopf streichelte – und jede einzelne Träne drückte tausendfach den sehnlichen Wunsch aus, sie möge ihm zurückgebracht werden. Es erfüllte ihn mit Genugtuung, dass Angie tot war – sie hatte jeden einzelnen dieser tödlichen Schläge verdient. Als Teddy seiner Puppe über das künstliche Haar strich, bemerkte er den Gestank, den der tote Körper seiner Schwester mehrere Meter entfernt verströmte. Er wusste, dass es Urin war – er hatte gehört, wie sich ihre Harnblase geöffnet hatte, als er ihr den letzten tödlichen Schlag verabreichte. Dann hatte er ihr erst recht noch einen Schlag versetzt – sie hatte Peg umgebracht. Er hatte jedes Recht, das zu tun.

Vorsichtig legte er Pegs Kopf auf den Teppich. Er beug­te sich zu ihr hinunter, küsste ihre Wangen und wischte das klebrige Zeug von ihren Plastiklippen. Mutter hatte ihm zuvor verboten, Peg zu berühren oder schmutzige Dinge mit ihrem Mund anzustellen, aber er konnte sich nicht be­herrschen. Er liebte sie viel zu sehr, um sie in Ruhe lassen zu können. Wenn Mutter herausgefunden hätte, was für schmutzige Dinge er mit ihr machte, dann hätte sie ihm Peg wieder weggenommen, so wie sie es schon einmal getan hatte – und dann hätte er wieder nach ihr suchen müssen. Als sich Teddy dem Körper seiner Schwester zuwandte, hielt er eine Minute inne, um ihre Nacktheit zu bestaunen. Von seiner Kammer aus hatte er immer beobachtet, wie sie sich anzog, aber er hatte ihr Dreieck noch nie aus der Nähe gesehen. Der dunkle Haarbüschel zwischen ihren Beinen faszinierte ihn – Peg hatte so etwas nicht. Er berührte ihre Oberschenkel und schreckte wieder vor ihr zurück, als sei ihr Körper noch warm. War er aber nicht. Tatsächlich begann sie langsam kalt zu werden. Seit seiner Tat waren vier Stunden vergangen.

„Ich hasse dich!“ Das war alles, was er ihren Kadaveraugen mitzuteilen hatte.

Wieder berührte er ihre Oberschenkel, aber diesmal zog er seine Hände nicht weg. Sanft fuhr er mit seinen Fingerspitzen ihre Hüfte entlang und bewegte sie auf ihren Schritt zu. Mit der anderen Hand zog er ihre muskulösen Beine auseinander. Dazwischen breitete sich eine Urinlache von der Größe eines Pfannkuchens aus. Neugierig steckte er seinen Finger in ihre Genitalien. Sie war viel weicher als Peg, und – Moment mal – obwohl ihr Körper kalt und farblos war, fühlte sie sich von innen warm an. Ihre makab­re, sexuelle, nahezu göttliche Ausstrahlung erregte ihn.

Er musste aufhören – Mutter würde böse mit ihm sein, wenn er etwas Schmutziges mit ihr anstellte. Sie hasste alles Schmutzige; Vater hatte das bereits auf denkbar unangenehme Weise erfahren müssen. Das Einzige, was sie wirklich gerne tat, war Nähen und sich Family Feud im Fernsehen anzuschauen. Sie mochte diesen Richard Dawson.

Aber sie war so biegsam, so glitschig. Pegs Haut war innen hart und wächsern – er besaß sie schon seit zehn Jahren (mit achtzehn hatte er sie per Mailorder von einem schweinischen Magazin bezogen). Angie war damals erst fünf, und nun war sie zu einer schönen, jungen Frau herangereift. Er hasste sie gar nicht mal so sehr, aber sie hätte Peg nicht töten sollen. Er hatte sie nur beim Duschen beobachtet. Das war nichts Neues. Aber sie hätte es Mutter erzählt, Mutter wollte solchen Schmutz in ihrem Haus nicht dulden. Das war auch der Grund, warum er Peg verstecken musste. Mutter war so altmodisch; er hatte viel vor Mutter zu verbergen.

Er ging in die Garage, holte einen Spaten und fing an, im Garten ein Loch zu graben. Er musste fertig werden, bevor sie nach Hause kam.

Die Erde war weich, und es dauerte kaum mehr als eine halbe Stunde, bis er das Grab ausgehoben hatte.

Jede Minute war kostbar, und so ging er wieder ins Haus und machte schnell alles sauber. Er schnappte sich ein Handtuch und ging in Angies Zimmer. Er nahm sie an ihren beiden Armen und zog sie ungefähr einen halben Meter von der Stelle weg – der Teppich hatte die Pfütze in sich aufgesogen, und so blieb ein dunkler Fleck übrig. Gewissenhaft wischte er alles weg und warf das Handtuch in ihre Kammer.

Als er sie durch das Wohnzimmer zog, kam ihm eine Idee. Es war der beste Einfall, den er je gehabt hatte. Wenn Mutter genauso schmutzige Sachen gemocht hätte wie er, wäre sie auch stolz auf seine Idee gewesen.

Er ließ Angies Arme fallen und ging in sein Zimmer zurück. Es tat ihm innerlich weh, Pegs zugerichteten Körper zu sehen; die klaffende Wunde in ihrem Brustkorb wirkte groß und schmerzhaft. Aber sie war alt, dachte er. Vielleicht war es das Beste, dass sie gestorben war.

Teddy zog ihr das Messer aus der Brust und trug den leblosen Torso durch die Küche in den Hinterhof. „Es tut mir leid, Peg“, sagte er in ihr lebloses, auf Plastik gemaltes Gesicht. Er wollte sie nicht sofort begraben – sondern erst einmal seine Idee ausprobieren. Erst wenn es geklappt hatte, wollte er ihren Körper zur letzten Ruhe betten.

Es wurde allmählich Zeit, er musste sich beeilen. Als er zurück im Zimmer seiner Schwester war, zog er seine Jeans aus und kniete sich neben dem Leichnam nieder. Der Leichengeruch war scharf und Ekel erregend, aber er fürchtete sich zu sehr vor dem Leben. Mit lebendigen Körpern kam er einfach nicht klar. Er gehörte zu den Menschen, die lieber zuschauen. Aber nun war es definitiv zu spät, einfach nur zuzuschauen, und sie würde genau die Richtige für ihn sein. Er konnte sie ja verstecken. Genau wie Peg.

Als Teddy gerade damit beschäftigt war, in einem ungelenken inzestuösen Akt von Nekrophilie seine tote Schwester zu besteigen, bog Mutters Auto in die verrottete Auffahrt ein. Durch die schmutzige Windschutzscheibe konnte sie sehen, wie sich in der Nähe der Veranda die verfaulten Mülltüten im Unkraut stapelten. Dieser abscheuliche Teddy. Genau wie sein Vater.

Teddy stieß nur vier Mal in sie hinein, dann hörte er auf und schämte sich; er blieb aber noch ein paar Momente in ihr – er mochte das schleimige Gefühl an seinem Fleisch. Es war ihm fürchterlich peinlich, aber er mochte diesen ganzen Dreck nun einmal so wahnsinnig gern. Warum konnte Mutter seine Bedürfnisse nicht verstehen?

„Teddy, habe ich dir nicht gesagt, dass du den Müll mitnehmen sollst, wenn du aus dem Haus gehst?“, brüllte sie, während sich die Haustür öffnete und mit einem lauten Knall gegen die Wand schlug. Sie verzog ihr Gesicht, als sie eine Ratte von hier nach da hoppeln sah. Eine riesige Liste möglicher Bestrafungen benebelte ihr Bewusstsein, während sie durchs Wohnzimmer ging.

Teddy erstarrte. Wie konnte er das Mutter bloß erklären? Er musste Angie verstecken; wenn Mutter sah, was da –

„Teddy.“

Mutter humpelte in den Flur, und er schaute aus seiner schmachvollen Position zu ihr hinauf.

Sie stand direkt über ihm. Aus seinem Blickwinkel nahm ihre Erscheinung geradezu altertümliche, leviathanische Dimensionen an. Ihr Rohrstock erschien ihm so groß wie ein Baumstamm, und er rückte ihm bedrohlich nahe.

Teddy löste sich aus seiner Schreckensstarre, er sprang auf, und mit der hohlen Hand verbarg er seine unanständigen Körperteile vor Mutters Blicken.

„Teddy, warum hast du nicht den Müll weggebracht?“

„Wie bitte?“ Er war verwirrt über diese deplatzierte Frage, aus der einfach nur eine banale Mütterlichkeit zu sprechen schien.

„Na ja, sei’s drum.“ Sie versetzte Angie mit dem Rohrstock einen neugierigen Stoß. „Zieh deine Unterhose an.“

„Mutter, es war nicht meine Schuld, sie hat ...“ Er hielt plötzlich inne – Mutter konnte von Peg nichts wissen. Sie hasste Peg.

„Sie ist tot, was?“

„Mutter, ich wollte sie nicht töten.“ Das war eine Lüge.

„Du hast sie schon wieder beobachtet“, strahlte Mutter triumphierend.

„Nein, Mutter. Ich habe sie niemals beobachtet. Ich schwöre es.“

„Hast du doch. Sie hat’s mir gesagt.“

„Nein, Mutter.“ Dieses Miststück, sie hatte gepetzt. Er wünschte, er könnte sie noch mal töten; sie hatte noch viel zu wenig gelitten.

„Ich habe dir gesagt, dass du keine Schweinerei anstellen sollst. Und nun erwische ich dich, wie du es auf deiner Schwester machst. Was soll ich bloß mit so einem ungehorsamen Jungen anstellen?“

Ihre Sätze erschreckten ihn. Würde sie ihm den Fernseher wegnehmen? Würde sie ihn zwingen, wieder diese Tabletten zu essen – wie hatte sie die genannt? Salpeter? Aber damit würde er schon klarkommen. Er war darin geübt, sie unter seiner Zunge zu verstecken und sie aus dem Fens­ter zu werfen.

Obwohl Teddy größer war als Mutter, wurde er von ihrer Erscheinung geradezu erdrückt. Sie stieg über Angie hinweg und zog den Rohrstock; in ihrer Rage wirkte sie ungefähr genauso elegant wie eine alte Krampfader.

„Böse Jungen müssen bestraft werden. Nur so hält man die Familie zusammen.“

Mit überraschender Wucht knüppelte sie auf seinen Kopf ein, ihre Schläge gingen schnell und hart auf ihn nieder, bis er kraftlos und gedemütigt auf dem Teppich zusammenbrach.

* * *

Als Teddy wieder aufwachte und mit den Augenlidern zuckte, fühlte er einen stechenden Schmerz – er konnte sie nicht mehr öffnen, so sehr er es auch versuchte. An seiner nackten Hüfte spürte er die vertraute Kälte von Pegs künstlichem Körper, und unter sich bemerkte er lauter sandige Erde. Diese verdammte Mutter mit ihrer Näherei. Er berührte seine Augenlieder, und er wusste, dass seine Finger auf kleine, verknotete Einstiche stoßen würden, die ihm das Augenlicht raubten.

„Teddy“, rief sie von oben. „Du bist ein böser Junge gewesen. Aber nun wirst du Angie nicht mehr anschauen, dafür habe ich gesorgt. Du bist genau wie dein Vater. Er hat damals auch seine Lektion bekommen.“

Von oben hörte er, wie sie in der Erde scharrte, und er flehte um Vergebung. „Mutter, ich wollte sie nicht anschauen. Es tut mir leid. Bitte, Mutter ...“

Eine Schaufel Dreck landete auf seinem Gesicht, bedeckte seine Nase und seinen Mund; seine Arme waren so eng in das Grab gequetscht, dass er sich auch damit nicht mehr wehren konnte.

„Ich muss die Familie zusammenhalten.“

Mutter schaufelte unbeirrt das Grab voll, während Teddy verzweifelt versuchte, sich zu befreien; er wollte spucken, aber er hatte einfach zu viel Sand im Mund. Über dem Grab brabbelte seine Mutter was von Disziplin. Ihre Strafe brachte Teddy den Erstickungstod, während Tränen voller Blut aus seinen Augen sickerten.

* * *

15. März 1988

Night Terrors Magazine

1007 Union Street

Schenectady, NY 12308

Brian Warner

3450 Banks Rd. #207

Margate, FL 33063

Hallo Brian,

Vielen Dank für »Bleibt alles in der Familie«. Deine Idee gefällt mir, nur würde ich mir die Ausführung ein bisschen detaillierter und weniger oberflächlich wünschen. Du schreibst aber sehr gut und sehr überzeugend, und ich warte gespannt auf den nächsten Text, den ich von dir zu sehen bekomme. Dennoch möchte ich dich, Brian, erst einmal dringend bitten, dich mit der einzigartigen Art von Literatur vertraut zu machen, die wir veröffentlichen, indem du ein Abonnement von NT bestellst. Ich kann Dir die nächsten vier Ausgaben zum Preis von $ 12 für das erste Jahr, und zum Preis von $ 16 für jedes weitere Jahr schicken. Ich hoffe, du möchtest von dieser Ersparnis – mehr als 35 Prozent weniger als der Kioskpreis – profitieren und dich unserer kleinen Gang anschließen. Wenn du ernsthaft vorhast, deine Arbeit an NT zu verkaufen – das Honorar beträgt zweieinhalb Cent pro Wort –, dann solltest du unser Magazin unbedingt näher kennen lernen. Das ist der Schlüssel zu einem schnellen Verkauf.

Bis bald

John Glazer

Redakteur

* * *

28. März 1988

Brian Warner

3450 Banks Rd. # 207

Margate, FL 33063

John Glazer, Redakteur

Night Terrors Magazine

1007 Union Street

Schenectady, NY 12308

Sehr geehrter John Glazer,

Vielen Dank für Ihre ermutigende Antwort. Einen Scheck für vier Ausgaben von NT habe ich beigefügt. Ich bin auf die ersten Hefte schon gespannt. In der Zwischenzeit schicke ich Ihnen anbei drei neue Gedichte, die ich geschrieben habe, „Piece de Resistance“, „Stained Glass“ und „Hotel Hallucinogen“. Ich hoffe, sie entsprechen mehr Ihrem Geschmack.

Vielen Dank für Ihr Interesse an diesen Arbeiten, die ich Ihnen hiermit anbiete. Ich freue mich schon auf mein Abonnement von Night Terrors Magazine.

Hochachtungsvoll,

Brian Warner

* * *

PIECE DE RESISTANCE

When the fork eats the spoon,

and the knife stabs

the face reflected in the plate,

dinner is over

* * *

STAINED GLASS

In the wooden silence

genuflecting fornicators

seek penance and

false-toothed idealists

throw grubsteaks on the offering plate.

light a candle for the sinners

light a fire

Self-pronounced prophet, parable-speaking Protestant

preaches his diatonic dogma,

disemboweling indiscreetly.

supplicate

congregate

the world looks better through stained glass

light a candle for the sinners

set the world on fire

Falsities

Falsities

Falsified factualities;

All sitting like eager sponges,

soaking up the tertiary realities of life.

* * *

HOTEL HALLUCINOGEN

Lying in bed contemplating

tomorrow, simply meditating,

I stare into a single empty

spot, and notice a penetrating

of two eyes looking up and

down and at various odd angles

secretly inspecting me; and I

feel my stare tugged away

from the blank screen in

front of my eyes and directed

at the eight empty beer cans

forming an unintentional pyramid.

And I close my lids to think -

How many hours have passed

since I constructed such an

immaculate edifice of tin?

Or did I create it all?

Was it the watchers?

I open my eyes and return my stare to the pyramid.

But the pyramid has now

become a flaming pyre, and

the face within is my own.

What is this prophecy that

comes to me like a delivery boy,

cold and uncaring of its message,

asking only for recognition?

But I will not fall prey

to this relevation of irrelevance

I will not recognize this perversion

of thought.

I will not.

I hurl my pillow at the

infernal grave, as if to save my

eyes from horrific understanding,

and I hear the hollow clang

of seven empty beer cans,

not eight -

Was it fate that left

one to stand?

Why does this solitary tin soldier

stand in defiance to my

pillow talk of annihilation?

Then, for some odd, idiotic,

most definitely enigmatic reason

the can begins to erupt in a barrage of

whimpering cries.

Does he lament because his

friends and family are gone

or that he has no one

with which to spawn?

They were gone ...

But no, that’s not the reason.

It is a baby’s cry of his mother’s

treason.

The screaming fear of abandonment.

And this wailing, screaming, whining

causes the dead cans to rise

and I can’t believe my eyes,

that this concession of

beverage containers is chanting

in a cacophony of shallow rebellion

to my Doctrine of Annihilation

that was discussed in my

Summit of the Pillow (which is now

lost among the stamping feet of the

aluminium-alloy anarchists).

I am afraid, afraid of these

cans, these nihilistic rebels.

As the one approaches – the baby cryer,

I suppose my fear now

escalates, constructing a wall

around my bed, trying to shut

everything out

but without a doubt

the cryer casually climbs what

I thought was a Great Wall

not unlike the one in Berlin.

He begins to speak.

His words flow cryptically from

the hole in his head

like funeral music: deep, resonant,

and sorrowful

He says to me: „You must

surrender to your dreams it’s just.

We sit all day planning for your attendance

and upon arrival you

very impolitely

ignore us.“

I awe, I nod involuntarily

and he closes my eyes.

No.

He gives me a pair of aphrodisiac sunglasses,

and I fall asleep in the shade.

Asleep in a field of hyacinth and jade.

When I crawl out of my sleep

I get up,

my hair a tangled mess of golden locks.

I enter the kitchen,

and go to the icebox.

I pull out a single can of beer,

and as I begin to drink

I hear

The weeping of an abandoned infant.

* * *

5. Juni 1988

Brian Warner

3450 Banks Rd. # 207

Margate, FL 33063

John Glazer, Redakteur

Night Terrors Magazine

1007 Union Street

Schenectady, NY 12308

Sehr geehrter John Glazer,

Vor zwei Wochen habe ich die erste Ausgabe von Night Terrors zugeschickt bekommen, und inzwischen habe ich das Heft ganz durchgelesen. Es hat mir sehr gefallen, ganz besonders die Geschichte von Clive Barker. Ich habe nichts mehr von Ihnen gehört und frage mich, ob Sie die Gedichte, die ich meiner Abonnementbestellung beigefügt hatte, auch erhalten haben. Ich bin nun noch mehr als bisher daran interessiert, meine Texte in Night Terrors Magazine veröffentlicht zu sehen. Ich glaube, es ist das perfekte Medium für meine Arbeit. Bitte antworten Sie mir baldmöglichst, und lassen Sie mich wissen, ob Sie meine letzten Beiträge erhalten haben, oder ob Sie möchten, dass ich Sie Ihnen noch einmal zuschicke.

Hochachtungsvoll,

Brian Warner

* * *

8. Juli 1988

Night Terrors Magazine

1007 Union Street

Schenectady, NY 12308

Brian Warner

3450 Banks Rd. # 207

Margate, FL 33063

Hallo Brian,

schön, von dir zu hören. Vielen Dank für deine netten Worte über NT; ja, ich habe deine Gedichte gelesen, und sie haben mir gefallen, aber ich war nicht der Meinung, dass sie für NT geeignet waren. Es tut mir leid; ich muss vergessen haben, darauf zu antworten. Aber bitte schick mir doch bald neue Texte; ich mag deine Arbeit wirklich sehr.

Bis bald

John Glazer

Redakteur

The Long Hard Road Out Of Hell

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