Читать книгу Neubeginn Für Vier Pfoten - Nica Gerberg - Страница 12

Der erste Spaziergang

Mein Mann lief vor mir her die Straße entlang. Sie war ziemlich kurvig und nicht gerade sicher für Fußgänger. Da das Tierheim in einem ländlichen Gebiet lag, fanden wir aber schnell einen geeigneteren Weg für unseren Spaziergang.

Luna lief an der Spitze unserer kleinen Karawane und schaute sich dabei nach einigen gemachten Schritten zu uns um. Mein Mann wertete das als ein gutes Zeichen. „Luna ist sehr aufmerksam“, meinte er.

Ich war indessen in meinen Grübeleien versunken. Wäre es besser, die Sache aufzugeben? Die Leiterin des Tierheims schien uns regelrecht von Luna abzuraten. Besonders als sie hörte, dass meine praktischen Erfahrungen mit Hunden minimal waren.

Vielleicht wäre es besser, wir würden einen anderen Hund auswählen, dachte ich. Es gab ja so viele kleine Seelen, die ein neues Zuhause suchten. Die Tierheime platzen schier auseinander vor niedlichen und sicherlich unkomplizierteren Hunden.

Von meinen Grübeleien nichts ahnend lief Luna weiter voran, schnüffelte hier und da und hatte offensichtlich kein Problem, an der Leine zu gehen. Sie zog meinen Mann nicht hinter sich her, hörte auf Kommandos und gab sich sehr umgänglich. Die Hündin lief leichtfüßig und sichtlich an ihrer Umwelt interessiert immer am Rand der Fahrbahn entlang. Es gab keinerlei Zwischenfälle auf unserem ersten Spaziergang, der etwa eine halbe Stunde dauerte.

Bei der Rückkehr wurden wir gefragt, ob wir Spaß gehabt hatten. Ehrlich gesagt hatte ich mir den Spaziergang chaotischer vorgestellt. Der Gang an der Leine war super verlaufen und es hatte keinerlei Anzeichen dafür gegeben, dass Luna nicht gehorchte. Alles war gut gegangen.

Wir verabschiedeten uns bei der Heimleitung und gingen, jeder in seinen eigenen Gedanken vertieft, zum Auto.

Auf der Fahrt nach Hause tauschten mein Mann und ich uns über die gewonnenen Eindrücke aus. Alles war bestens gelaufen. Der Hund schien friedlich zu sein, Grundkommandos zu beherrschen und unkompliziert zu sein. Mein Mann war mittlerweile begeisterter, als er noch bei unserer Abfahrt von zu Hause gewesen war.

„Ich denke, wir sollten sie am Wochenende noch einmal besuchen“, sagte er.

Aber ich war mir nicht so sicher, ob wir sie wiedersehen sollten. Schließlich schien sie Menschen gegenüber nicht harmlos zu sein. Trotz meines nagenden Gefühls der Unsicherheit, ob es das Richtige war, beschlossen wir, Luna am nächsten Wochenende im Tierheim erneut einen Besuch abzustatten.