Читать книгу Haustiere fotografieren - Nicole Schick - Страница 11

1.2Finde deinen Weg – Inspiration und Bildstil

Оглавление

Bei so vielen guten Fotografen ist es mittlerweile wirklich schwer geworden, sich von der Masse abzuheben. Das war auch nie mein Anspruch. Wichtig war mir, eines Tages »angekommen« zu sein, einfach meine Bilder anzusehen und dabei zufrieden zu sein mit meiner eigenen Arbeit – nicht nur heute, sondern auch morgen noch. Dabei wollte ich meinen klaren und schlichten Stil nicht verlieren, den ich mir über die Jahre für meine Bilder ausgesucht und erarbeitet habe. Natürlich hatte ich Vorbilder, die mich inspiriert haben. Aber es sollte selbstverständlich nicht mein Anspruch sein, einfach nur zu kopieren.

Ich finde es wichtig, eine eigene Bildsprache zu finden und zu festigen – und das geht schneller, als du vielleicht gerade denkst. Wenn du immer nur versuchst, anderen Fotografen nachzueifern, wird es schwierig, deine Sicht auf die Dinge zu finden, die unter Umständen viel schöner ist. Du solltest ruhig auch mal einige Tage nicht links und rechts schauen, sondern nur auf die eigenen Bilder achten. Habe Selbstvertrauen und sei mutig! Du kannst nur besser werden. Wenn heute das Actionfoto von deinem Hund nicht klappt, morgen wird es das. Und wenn dein Pferdebild heute nur zwei Likes bekommt, dann liegt es nicht an dir.

Wir haben verlernt, uns an Dingen zu erfreuen, und sind viel zu selbstkritisch geworden. Gerade, wenn die Fotografie für dich »nur« ein Hobby ist, dann sollte es vor allen Dingen eines: Spaß bringen. Das Foto muss nicht gestochen scharf sein, um den Betrachter zu berühren! Du darfst ein Foto auch schön finden, wenn es andere nicht tun! Es ist dein Bild. Zu viel Ehrgeiz verdirbt dir nur die Freude an diesem wunderschönen Hobby.

Als kleines Beispiel: Vor einigen Jahren habe ich Kalenderprojekte entworfen. Eins davon wurde mehrfach von der Jury abgelehnt. Da es das Herzstück meiner Arbeiten war, habe ich nicht klein beigegeben und für das Projekt gekämpft. Schlussendlich wurde es doch veröffentlicht. Ein Jahr später gewann genau dieser Kalender aufgrund der hohen Absätze vom Verlag ein goldenes Abzeichen. Lasse dich also nicht von jeder Kritik aus dem Gleichgewicht bringen.

Ein weiterer Punkt, wenn du dich auf anderen Kanälen, Webseiten, Zeitschriften und Büchern inspirieren lässt: Schärfe! »Boah, sind die Fotos scharf, viel schärfer als meine … So scharfe Bilder würde ich auch gern machen.« Gerade im Social-Media-Bereich können Bilder schärfer erscheinen, als sie es in Wahrheit sind. Meist sind sie für diese Darstellungen gezielt noch ein weiteres Mal geschärft. Das Gleiche gilt für ISO-Rauschen. Das sieht man oft auch nur bei vergrößerter Ansicht. Vielleicht stecken in deinem Bild nur zwei Minuten Bildbearbeitung, in dem einer anderen Fotografin aber zwei Stunden? Messe dich also nicht, ohne auch an diese Hintergründe zu denken. Und vor allem: Vergleiche nicht so viel! Klopfe dir selbst öfter auf die Schulter. Danach darfst du dir gern neue Ziele stecken. Wir neigen alle dazu, uns klein zu machen oder zu verstecken, das ist Blödsinn. Inspiration heißt für mich, dass man sich Anreize in Form von Workshops, Fachliteratur, Büchern oder auch Foto-Webseiten suchen sollte. Aber es geht nicht darum, einen Stil zu kopieren. Lasse dich inspirieren, motivieren, aber bitte verliere nicht den objektiven Blick für die Qualität deiner Fotos.


1/200 Sek. | f/3.2 | ISO 200 | 170 mm


1/320 Sek. | f/3.5 | ISO 200 | 112 mm

Lisa und ihre kleine Ava – Tierfotografie muss eigentlich nur eins: Spaß machen, und zwar Mensch und Tier gleichermaßen!

Haustiere fotografieren

Подняться наверх