Читать книгу Abende auf dem Gut Dikanka - Nikolai Gogol - Страница 12

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Hältst dich wohl für einen Mann,

Aber rückt ein Weibsbild an,

Dann setzt’s Senge ...

Kotljarewski

»He, Frauchen, ich habe einen Bräutigam für unsere Tochter gefunden!«

»‹s ist wohl gerad die rechte Zeit, sich einen Bräutigam zu suchen! Du Dummkopf du, mußt wohl dein Leben lang ein Dummkopf bleiben! Wo hast du gesehen oder wo hast du gehört, daß ein anständiger Mensch jetzt hinter einem Bräutigam herläuft? Hättest du doch lieber daran gedacht, den Weizen loszuwerden. Das wird ein schöner Bräutigam sein! Sicher ist’s der zerlumpteste aller Habenichtse!«

»Ach was, davon ist keine Rede! Du solltest nur mal sehen, was das für ein Bursche ist! Sein Kittel allein kostet mehr als deine grüne Jacke und die roten Stiefel zusammengenommen. Und wie der großartig Schnaps saufen kann! ... Der Teufel hole mich mit dir zusammen, wenn ich je gesehen habe, daß ein Bursche ein halbes Maß hinuntergießt, ohne mit der Wimper zu zucken ...«

»Ei freilich, also ein Trunkenbold und ein Landstreicher wie du! das würde dir so passen! Ich möcht’ darauf wetten, daß es derselbe Lümmel ist, der uns auf der Brücke angerempelt hat. Schade, daß ich ihn bis jetzt noch nicht erwischt habe — ich hätte ihm schon was gezeigt!«

»Und wenn’s nun wirklich derselbe wäre, Chiwrja? Warum soll er denn ein Lümmel sein?«

»Warum soll er kein Lümmel sein? Ach du hirnloser Schädel! So hör doch — warum soll er denn kein Lümmel sein! Wo hattest du denn deine kreuzdummen Augen versteckt, als wir an den Mühlen vorbeifuhren? So einem Mann kann man wahrhaftig geradeswegs vor seiner, mit Tabak beschmutzten Nase die eigene Frau beleidigen, und er kümmert sich nicht drum!«

»Ich kann nichts Schlimmes dabei sehen: der Junge ist großartig! Höchstens, daß er dir die Fratze mit Mist vollgekleistert hat!«

»Aha! Ich sehe schon, du willst mich nicht mehr zu Worte kommen lassen! Das wär’ mir noch was Neues! Du hast wohl einen zu viel getrunken, noch bevor du überhaupt etwas verkauft hast!«

Unser Tscherewik merkte jetzt selbst, daß er in seiner Rede zu weit gegangen war, und bedeckte schnell den Kopf mit den Händen, da er annehmen mußte, daß die erzürnte Gattin es nicht unterlassen würde, ihre ehelichen Tatzen in sein Haar zu krallen.

»Den Teufel auch, da hast du deine Hochzeit!« dachte er bei sich, während er die heftig vordringende Gattin abwehrte. »Ich werde dem lieben Kerl ohne allen Grund eine Absage erteilen müssen. Himmel, Herrgott! Wofür strafst du uns arme Sünder so? Es gibt doch schon soviel Unrat, mußtest du auch noch die Weiber in die Welt setzen.«

Abende auf dem Gut Dikanka

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