Читать книгу Zwei Fischköppe in den Anden - Norbert Hinz - Страница 3
Epilog
ОглавлениеDicke Tränen laufen mir über die Wangen, während die Bilder auf der Leinwand im Neunsekundentakt wechseln. Zwei Monate nach unserer Reise sehe ich mir an einem Samstagabend die Fotos in unserem Wohnzimmer an. Die eingespielte Musik im Hintergrund machen sie lebendig, kleine Videos lassen sie wie einen Film wirken. Schon einige Male habe ich meine Diashow vor Publikum gezeigt, die Bilder und meine Worte haben die Leute augenscheinlich mitgerissen. Sie haben die Reise sozusagen miterlebt. Wenn ich aber die Bilder nicht kommentiere und allein meine Gedanken laufen lasse, tauche ich wieder ganz tief ein und bin mittendrin, in einer anderen Welt. In der Welt der Freiheit und des Abenteuers. In meinem Kopf läuft immer und immer wieder dieser Film. Mein ganz persönlicher Film. Er heißt: „Bianka und ich sind vier Monate in Südamerika.“
Die Erinnerungen scheinen noch lange nicht zu verblassen, alles, was wir erlebt und gesehen haben, ist ständig präsent, ich fühle mich wie in einer Endlosschleife. Plötzlich fange ich an zu schluchzen, als die Bilder von dem heftigen Sturz auf der einsamen Lehmpiste auftauchen. Ich heule Rotz und Wasser. Das ist in Argentinien passiert, es war schon kurz vor Sonnenuntergang und immer noch herrschten satte 36 Grad. An diesem Tag waren wir schon 550 Kilometer gefahren. Ich war etwas unkonzentriert in einer Linkskurve. 50 Meter weiter lag unser Motorrad auf der Seite – ich daneben, Bianka mit einem Bein darunter.
Auf der Leinwand tauchen schon die nächsten Bilder auf. Wir sind in Iguazu, an den breitesten Wasserfällen der Erde. Die Ereignisse auf unserer Reise überschlagen sich im wahrsten Sinne des Wortes.Es geht von einem Extrem ins nächste.
Wenn ich daran denke, wie alles angefangen hat …