Читать книгу Festspiel-Kurier #15 - Nordbayerischer Kurier - Страница 6

„Ludwig sieht im
Theater die bessere Welt.“

Оглавление

Er weiß es seit Jugendtagen. Wagners „Lohengrin“ hat Ludwig als 15-Jähriger zum ersten Mal gesehen. Ein Tag, dessen er – genauso wie des Tages seines „Tannhäuser“-Debüts – alljährlich gedenkt: „Diese Tage sind für mich Feiertage, deren Bedeutung für mich und mein Leben nicht einmal durch die höchsten Feiertage der Christenheit erreicht wird.“

Ludwig sieht im Theater seine Ersatzreligion und die bessere Welt. „Vom Ministerium und der Ministerialbürokratie eingeschränkt, vom Parlament bedrängt, vom Kabinettssekretär partiell gelenkt“ – so hat Hermann Rumschöttel des Königs Lage treffend zusammengefasst – sieht Ludwig II. reichlich Gründe, sich in ein Traumreich zu sehnen. Und dann ist da die Großwetterlage in den deutschen Landen. Österreich und Preußen sind einander nicht mehr grün, über die Beute des gemeinsamen Krieges gegen Dänemark – Schleswig und Holstein – wird man sich zerstreiten. Bayern wird eine Entscheidung fällen müssen – und sich für die falsche Seite entscheiden. Für Österreich, das gegen Preußen ein Debakel erleidet.

Festspiel-Kurier #15

Подняться наверх