Читать книгу Ströme meines Ozeans - Ole R. Börgdahl - Страница 179

Paris, 30. November 1894

Оглавление

Ich bin noch immer in Paris. Das Schiff ist fort. Victor wollte erst bleiben und die Reise noch einmal verschieben, aber ich habe es nicht zugelassen. Ich lag im Bett, als er mir den Abschiedskuss gab. Erst jetzt wird mir bewusst, wie lange ich ihn nicht sehen werde. Wenn ich aufstehe, bekomme ich sofort Herzrasen, auch jetzt noch, wo ich doch ständig nur liege und mich ausruhe und gar nichts mache. Dr. Coulaud hat entschieden, dass ich noch nicht reisen darf, dass ich mich jetzt schonen muss. Er ist fast jeden Tag bei mir, misst meinen Blutdruck, sonst nichts. Ich habe ihn nach Medikamenten gefragt. Es gibt nichts oder er will mir nichts geben. Es kann einen Monat dauern, dann könnte es von alleine vorüber sein und es muss von alleine gehen. Ich weiß nicht. Zum Glück ist Mutter noch immer hier in Paris, sie pflegt mich. Sie hat sich schon erkundigt, das nächste Schiff soll kurz vor Weihnachten gehen. Es ist das Letzte für die kommenden vier Monate. Ich fürchte nur, ich werde tatsächlich bis zum Frühjahr warten müssen, dann wäre auch das Kind schon auf der Welt und die Reise wohl auch einfacher für mich. Doch was mache ich in dieser Zeit ohne Victor.

Ströme meines Ozeans

Подняться наверх