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Nantes, 5. Februar 1892

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Ich bin froh, dass Victor nach Nantes versetzt wurde und nicht zu einem Ort namens Werchojansk, an dem vor wenigen Tagen eine Temperatur von fast achtundsechzig Grad unter null gemessen wurde. Die Zeitung schreibt, dass dies jetzt der kälteste Ort ist, an dem Menschen leben. Da dieses Werchojansk im russischen Sibirien liegt, wird ein französischer Armeeoffizier wohl kaum dorthin versetzt werden. Ich muss überlegen, was die kälteste Temperatur war, der ich jemals ausgesetzt wurde. Mit Vater und Mutter bin ich im Winter einmal in der Nähe von Grenoble gewesen und wir sind auf einem See Schlittschuh gelaufen und es hat geschneit und es war auch sehr kalt, aber es war eigentlich nicht unangenehm, es hat mir sogar Freude gemacht. Ich war am Abend so herrlich erschöpft und hungrig. Es waren wohl nur wenige Grade unter null und es lässt sich bestimmt nicht mit der Kälte in diesem Werchojansk vergleichen. Ich frage mich, ob das Blut nicht gefriert, bei achtundsechzig Grad unter null. In Nantes zeigt das Thermometer heute sechs Grad Plus und es hat am Vormittag geregnet. Schneefall wäre mir allerdings lieber als dieser Regen.

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