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Unsere Zellen ernähren

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Um zu verstehen, warum diese Produkte eine entscheidende Rolle dabei spielen, sich richtig zu ernähren, müssen wir uns etwas ziemlich Grundlegendes vor Augen führen: Bevor wir unsere Nahrungsmittel zu uns nehmen, haben diese ebenfalls Nahrung zu sich genommen.

Sie ernähren sich auch. Sie wachsen und entwickeln sich. Sie absorbieren, verstoffwechseln, scheiden aus, behalten und verwerten, was sie benötigen.

Wovon ernährt sich das, was wir essen? Von Sonnenlicht. Insbesondere Pflanzen nehmen Energie von einem rund 150 Millionen Kilometer entfernten Stern auf und speichern diese – ein ziemlich guter Trick. Dazu kommen: Luft und Wasser.

Doch den größten Teil ihrer Nahrung nehmen Pflanzen aus dem Boden auf. Was ist da drin? Mehr als wir uns vorstellen können. Der Boden ist ein geheimnisvoller komplexer Eintopf aus Mineralstoffen, Vitaminen, Metallen, organischen Stoffen, Mikroben – winzigen Lebewesen, die sich ihrerseits ernähren und Exkremente ausscheiden – und allen möglichen anderen essenziellen Substanzen. Die Pflanze, der Baum, der Wein ziehen ihre Nahrung aus dem Boden und verwenden sie, um ihre Frucht – das Produkt – gedeihen zu lassen, bis wir ins Spiel kommen und es verzehren.

Da sowohl wir als auch diese Pflanzen allesamt Lebewesen sind – eine wichtige Gemeinsamkeit, die uns verbindet –, ist es kein Zufall, dass wir viele der Substanzen, die Pflanzen benötigen, ebenfalls benötigen. Und zwar in der gleichen Form. Wenn wir also das Gemüse, die Frucht, die Beere, die Bohne, das Getreide oder die Nuss essen – das Produkt selbst –, führen wir uns dessen Nährstoffe in intakter und verfügbarer Form zu, damit sie von einem anderen Lebewesen aufgenommen werden können: von uns. Eine Frucht oder ein Gemüse ist wie eine Art Vermittler – eine Möglichkeit für uns, die im Boden, ja, in der Welt existierenden Substanzen aufzunehmen.

Das ist die erstaunliche Reise der Nährstoffe – aus dem Boden zu den Zellen der Pflanzen, und von dort zu unseren Zellen. Wir füttern unseren Körper, aber wir nähren unsere Zellen. Das ist die Ebene, auf der wir am realsten existieren – jeder von uns besteht aus einer wunderbaren Ansammlung von mehr als rund 70 Billionen Zellen.

Innerhalb unserer Zellwände passiert eine Menge. Chemische Reaktionen und Prozesse finden statt, es ist ein stetiges Auf und Ab wie bei den Gezeiten des Meeres. Es wird Energie erzeugt. Botschaften werden gesendet und empfangen. Substanzen werden gebildet und zerstört. Abfallprodukte werden abtransportiert. Unsere Zellen enthalten unsere Baupläne, die genetischen Anweisungen, die dafür sorgen, dass wir weiterleben und uns bester Gesundheit erfreuen. Doch selbst unsere Gene und unsere Chromosomen reagieren auf ihre Umgebung – auf die Bedingungen, die wir durch das, was wir tun, selbst erzeugen. Natürlich haben wir genetische Veranlagungen, aber wie diese sich exprimieren, also entfalten, hängt in einem hohen Maß davon ab, was wir uns in den Mund stecken.

Es gibt eine ganze neue Wissenschaft, die sich mit genau diesem Thema befasst: die Epigenetik, die untersucht, wie und warum bestimmte Gene aktiviert werden und sich exprimieren. Früher dachten wir, unsere Gene wären unser Schicksal. Inzwischen wissen wir, dass wir mehr Kontrolle über unsere Gene haben, als wir dachten. Wenn wir die Gesundheit unserer DNA durch positive Lebensstilentscheidungen – im Hinblick auf Nahrung, Wasser, Gewohnheiten, sogar Gedanken – erhalten, haben wir die Chance, ein langes, erfülltes Leben zu leben. Aber durch schlechte Entscheidungen können wir auch Gene aktivieren, die Krankheiten verursachen. Wenn die Schädigung unserer DNA zu groß wird, folgen üble Dinge. Wie Krebs, um nur eine dieser üblen Folgen zu nennen.

In jüngster Zeit haben Wissenschaftler unseren Telomeren sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt: den schwanzartigen Enden unserer Chromosomen. Die Länge der Telomere hängt von dem Maß an Stress – ernährungsbedingt und anderweitig bedingt – ab, dem wir unseren Körper aussetzen. Je mehr Stress, desto kürzer die Telomere, desto kürzer das Leben. Jede einzelne Nahrungsmittelwahl, die wir treffen, wirkt sich auf zellulärer und chromosomaler Ebene aus.

So faszinierend unsere Zellen und unsere Chromosomen auch sind – sie sind darauf angewiesen, dass wir sie mit richtigen Rohstoffen versorgen. Um dafür zu sorgen, dass unsere Zellen all ihre Funktionen erfüllen können, müssen wir zu uns nehmen, was unsere Zellen benötigen.

Was benötigen unsere Zellen?

Sie benötigen Wasser, worauf wir in dem Kapitel „Lebenskraft Nummer zwei: Hydrierung“ ausführlicher eingehen werden. Außerdem Sauerstoff, was in dem Kapitel „Lebenskraft Nummer drei: Sauerstoffzufuhr“ Thema sein wird.

Und sie benötigen Nahrung. Protein. Kohlenhydrate. Fette. Das sind die sogenannten Makronährstoffe, die Grundstoffe des Lebens, die Substanzen, die unseren Körper erschaffen und ihm als Brennstoff dienen. Abgesehen davon benötigen wir eine lange Liste anderer Dinge, die genauso lebensnotwendig sind, wie Vitamine, Mineralstoffe, Salze, Enzyme, Coenzyme, Antioxidantien, Elektrolyte, Mikronährstoffe, Phytonährstoffe, Flavonoide, Carotinoide, Mikroben, Säuren und vieles mehr. Es sind ziemlich viele Substanzen, um den Überblick zu behalten. Und die Wissenschaft entdeckt ständig neue. Es ist unmöglich, dass wir alle im Kopf behalten.

Was ist also die beste Möglichkeit, unseren Zellen zu geben, was sie benötigen? Sie haben es erraten – eine Vielfalt ganzer, vollwertiger, frischer, sauberer überwiegend pflanzlicher Produkte. Vieles davon roh. Gehen wir diese Liste Punkt für Punkt durch.

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