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Sei gut gegen dich selbst – nähre dein Gehirn

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Treue gegen andere ist ein sehr schöner Zug, allein Treue gegen dich selbst ist eine ebenso wünschenswerte Eigenschaft. Es ist tatsächlich eine ebenso große Sünde, nicht gut gegen sich selbst, als nicht gut gegen andere zu sein. Es ist jedermanns heilige Pflicht, sich selbst körperlich und geistig im besten Zustand zu erhalten, sonst kann niemand die göttliche Sendung, die zu erfüllen er in die Welt gestellt ist, wirklich durchführen.

Es ist jedermanns heilige Pflicht, sich in einem Zustand zu erhalten, der ihm das Höchste, wozu er fähig ist, möglich macht. Es ist entschieden eine Sünde, sich in einem matten, herabgekommenen, erschöpften Zustand geraten zu lassen, so dass man seinem Lebensberuf oder sonst einer großen Anforderung, die das Leben an einen stellt, nicht gewachsen ist.

Es gibt viele Leute, die zwar gut gegen andere sind, aber nicht gut gegen sich selbst. Sie geben nicht acht auf ihre Gesundheit, ihren Körper, suchen nicht ihre Kraft zu erhalten und ihre Hilfsmittel zu sparen. Sie sind die Sklaven anderer und Tyrannen gegen sich selbst.

Wo wir nur hinsehen, erblicken wir Männer und Frauen mit glänzenden natürlichen Gaben, gescheiten Köpfen, die untergeordnete Arbeit tun, wegen herabgesetzter Lebenskraft und schlechter Gesundheit. Ihr erstklassiger Verstand bringt es nur zu einem halben Erfolg, weil er nicht gestützt wird durch eine gute Gesundheit, einen kräftigen Körper. Es ist nicht immer das beste Gehirn, sondern das bestgenährte Gehirn, das am meisten leistet.

Man muss ein Riese sein, um eine Riesenarbeit zu leisten. Einerlei wie gut dein Gehirn sein mag, wenn du nicht den Magen, die Lungen und die andern Organe des Körpers zu seinen Verbündeten machst und dein Gehirn nicht in jeder Weise unterstützt, wirst du niemals die Erfolge erzielen, die du erstrebst.

Was nützen alle Fähigkeiten, wenn du sie nicht zu brauchen vermagst, was nützen Kräfte, die gehemmt, geschwächt sind durch kleinliche, falsche Sparsamkeit. Was nützt dir ein guter Kopf, was nützt dir selbst Geist, wenn du körperlich schwach bist, wenn deine Lebenskraft entweder durch unsittlichen Lebenswandel oder durch Mangel an der nötigen Körperpflege so herabgesetzt ist, dass deine Tatkraft schon durch die kleinste Anstrengung erschöpft wird.

Lebenskraft ist so notwendig, hat so viel zu bedeuten für den Erfolg im Leben, dass jedermann sie für ein viel zu kostbares Gut achten sollte, als dass er es sich antasten ließe oder es vergeuden möchte.

Viele Menschen machen sich gar nicht klar, wie weitgehend ihr Fortkommen in der Welt von einem kräftigen Körper abhängig ist. Jede geistige Eigenschaft, jede einzelne Fähigkeit, jede Tätigkeit wird ganz wunderbar gekräftigt, die ganze Leistungsfähigkeit des Menschen überhaupt vervielfacht durch eine gute Gesundheit.

Alles, was die Körperkraft herabsetzt oder die Gesundheit schädigt, schwächt früher oder später auch den Geist und vermindert die Leistungsfähigkeit. Dass so viel Arbeit in der Welt schlecht getan wird, rührt zum großen Teil daher, weil sich die Leute nicht in einem Zustand erhalten, ihre Arbeit gut zu verrichten. Niemand kann das Beste leisten, dessen er fähig ist, wenn er sich nicht ganz auf der Höhe fühlt, und seine Lebensweise hat einen gewaltigen Einfluss auf seine Gesundheit und auf seine Arbeit.

Wie viele Studenten, die für gute Prüfungszeugnisse büffeln, lassen ihren Körper aushungern, während sie ihren Geist vollstopfen. Es ist oft ergreifend zu sehen, wie sie sich anstrengen und dabei alle körperlichen Übungen vernachlässigen, nur um mehr Zeit für ihr Studium zu haben. Sie gehen nicht genügend an die frische Luft. Sie haben wenig Genuss und Vergnügen von ihren Studentenjahren, und schlimmer noch, sie essen nicht genug, und was sie essen, ist oftmals nicht von der richtigen Beschaffenheit. Der Erfolg davon ist häufig ein körperlicher Zusammenbruch.

Ein Gehirn, das mit wenig oder gar keiner Abwechslung immer mit der gleichen Arbeit beschäftigt ist, entwickelt nicht die kräftige, natürliche Tätigkeit des Gehirns, dem häufig Abwechslung und Erholung zuteil wird. Der Mann, der immer in seiner Tretmühle bleibt, der wenig Spaß und Vergnügen in seinem Leben hat, wird meistens schon früh in seiner Laufbahn auf irgendein Nebengleis geschoben, schrumpft ein und vertrocknet aus Mangel an Abwechslung in seiner geistigen Nahrung. Nichts ist für körperliche und geistige Arbeit förderlicher als Abwechslung darin – als ein neuer Gesichtspunkt.

Die meisten unter uns führen Krieg mit sich selbst und sind ihre eigenen schlimmsten Feinde. Wir erwarten Großes von uns, aber wir versetzen uns nicht in einen Zustand, dieses Große auch zu erreichen. Wir sind entweder zu nachsichtig gegen unseren Körper oder nicht nachsichtig genug. Wir verzärteln oder vernachlässigen ihn, und es ist schwer zu sagen, welche von diesen beiden Behandlungsweisen sich am schlimmsten rächt. Wie wenige unter uns behandeln ihren Körper mit derselben weisen Sorgfalt und Überlegung, die sie einer teuren Maschine angedeihen lassen, die sich gut verzinsen soll.

Wenige Menschen nur unterstützen ihr Gehirn und nähren es mit allem, was es stark zu machen vermag, was reines Blut und einen kräftigen Körper schafft. Wie viele essen unregelmäßig oder essen zu viel oder zu wenig. Sie lassen sich wenig Zeit zum Schlafen, gönnen sich keine Erholung und gehen so gut wie nie an die frische Luft. Jedes Spiel im Haus und jeden Sport im Freien betrachten sie als Zeitverschwendung, und dann wundern sie sich, warum sie sich so wenig wohl fühlen, und warum es mit ihnen nicht rascher voran geht. Überall sehen wir Menschen, die zu früh alt geworden sind, weil sie zu viel gearbeitet und zu wenig gespielt haben. Die Einförmigkeit ist eine große Zerstörerin der Leistungsfähigkeit.

Die erste Grundbedingung von Glück und Erfolg ist eine gute Gesundheit. Das Gehirn erntet viel Lob, das eigentlich dem Magen und den Muskeln gebührt. Gesundheit gehört dazu, uns über die Mittelmäßigkeit hinauszuheben. Körperliche Schwäche jeder Art setzt unsere Leistungsfähigkeit herab, macht uns klein und schwach; kein Fleiß und keine Willenskraft vermögen, ihren schlimmen Einfluss aufzuheben.

Alles Streben des Menschen ist beeinflusst von der Art und der Kraft seiner geistigen Fähigkeiten, und wird ein Gehirn mit vergiftetem Blut ernährt, das von schlechter Luft, zu vielem oder zu schlechtem Essen oder zu wenig kräftiger Bewegung in freier Luft herrührt, so kann es niemals Großes leisten. Reines Blut schafft reine Gedanken und gesunde Freude am Leben, und reines Blut ist nur möglich bei einem reinen Leben, viel und kräftiger Bewegung im Freien, großer Abwechslung der geistigen Nahrung und viel gesundem Schlaf.

Einer der schmerzlichsten Anblicke in der Welt ist es, das nutzlose eifrige Streben und Ringen mancher Menschen zu beobachten, die sich selbst durch ihre Unkenntnis der Gesetze der Gesundheitslehre immer wieder Hindernisse in den Weg legen.

Ein großer Teil derer, die im Leben Schiffbruch gelitten haben, hatten zuerst einen körperlichen Zusammenbruch erlitten. Ihre Gesundheit war nicht ausreichend, ihr Gehirn genügend zu unterstützen, damit es die nötigen Kräfte im Vorrat habe für die großen Notlagen des Lebens. Vorrat an Körperkräften ist für die Gesundheit dasselbe, was eine Lebensversicherung für die Familie ist.

Sollten wir nicht unsere Gesundheit, die für alles, wofür wir leben, von so unendlich großer Bedeutung ist, in jeder möglichen Weise heben und unterstützen?

Lebensfreudigkeit und Selbstvertrauen, so notwendig für den Erfolg, sind zur Hälfte körperliche Eigenschaften. Trübsinn, Lebensunlust, Zweifel und Misslingen gehen Hand in Hand. Wenn wir uns in gesundem körperlichen Zustand befinden, schauen wir das Leben heiter an; sind wir körperlich erschöpft, so sehen wir alles von der trüben Seite. „Ich kann!“ bedeutet Körperkraft; „ich kann nicht!“ bedeutet Körperschwäche.

Durch nichts anderes kannst du dein Gehirn so kräftig unterstützen und deine Leistungsfähigkeit vervielfachen, als durch Stärken deiner Gesundheit.

Ohne Gesundheit kann niemand stark sein; ein kräftiger Körper bedeutet auch einen kräftigen Geist, schöpferische Kraft.

Viele Menschen schädigen ihre Gesundheit ernstlich im Bestreben, Geld zu ersparen. Wenn du wirklich dein Bestes leisten willst, so hüte dich vor einer Sparsamkeit, die dir teuer zu stehen kommt.

Wer meint, eine kleine Summe erspart zu haben, weil er weniger für sein Frühstück ausgegeben hat, verliert vielleicht größere Summen wegen seiner durch ungenügende Nahrung verminderten Leistungsfähigkeit.

Erschöpfe dich selbst so wenig als möglich durch Arbeit oder Erholung. Damit ist nicht gesagt, dass du dich nicht mit ganzer Seele deiner Arbeit oder deiner Erholung hingeben sollst, aber du sollst dabei deine Körperkraft nicht nutzlos vergeuden. Machst du eine lange Reise und kannst es irgend bezahlen, so nimm einen Platz im Schlafwagen und iss deine regelmäßigen gesunden Mahlzeiten und spare dadurch Zeit, Kraft und Gesundheit.

Leistungsfähigkeit ist die große Sache im Leben. Wenn du zu irgendetwas in der Welt nutz bist, so ist deine Zeit wertvoll und deine Kraft kostbar. Sie sind das Kapital, das dir einen Erfolg einbringen soll, und dieses Kapital darfst du nicht verscherzen oder achtlos wegwerfen.

Ich habe Leute gekannt, die eine leichte Operation oder die Behandlung ihrer Zähne monate- und selbst jahrelang hinausgeschoben haben, nur weil sie die Kosten scheuten, und die dadurch nicht nur die ganze Zeit über unnötig Schmerzen litten, sondern sich auch unfähig machten, in ihrem Beruf das Beste zu leisten.

Wie viele Leute sind jahrelang in ihrer Tätigkeit ernstlich behindert durch nervöse Kopfschmerzen, die lediglich die Folgen von Überanstrengung der Augen sind. Oft ist es nur ein kleiner Fehler in der Linse, die das Leiden verursacht, ein Fehler, der durch eine Brille gebessert oder ganz gehoben werden könnte; aber aus missverstandener Sparsamkeit versäumen sie, sich eine solche zu beschaffen.

Scheue keine Kosten für etwas, das deine Leistungsfähigkeit zu erhöhen, dich zu einem gesünderen, kräftigeren Menschen zu machen vermag.

Gute Gesundheit ist nie zu teuer erkauft; sie ist billig, was sie auch kosten mag, und wir sollten sie uns verschaffen, ob wir auch sonst auf vieles verzichten müssen.

Die Grundlagen des Erfolgs

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