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Die Macht der Vorstellung
ОглавлениеAuf nichts im Leben kann der Spruch: „Wie der Mensch denkt in seinem Herzen, so ist er“, mit mehr Wahrheit angewendet werden, als auf die Gesundheit.
Gute Gesundheit ist dadurch zu erlangen, dass man Gesundheit denkt, spricht und danach handelt. Wie du dir deinen Erfolg ausdenken, ausmalen, ihn fest erwarten und alles dafür tun musst, wenn du Erfolg erlangen willst, so musst du Gesundheit denken, sie erwarten, sie dir vorstellen und deinen Geist zu einem großen Gesundheitsmagneten machen, der die Fülle der Gesundheit an sich zieht. Solange in deiner Vorstellung körperliche Fehler, Schwächen oder Veranlagung zu Krankheit vorhanden sind, muss dein Körper dem entsprechen, denn unsere Körper sind nur eine Erweiterung unserer Gedanken, sind unser Geist gegenständlich gemacht. Sowie der Krankheitsgedanke verschwindet, strafft sich unser Körper wieder und wird gesund.
Niemals können wir Gesundheit erlangen, so lange unsere Gedanken bei Krankheit verweilen, so wenig man Vollkommenheit, Einklang erlangen kann, so lange man Unvollkommenheit, Missklang denkt.
Wir müssen uns ein hohes Vorbild der Gesundheit und es Einklangs beständig vor Augen halten, und wir müssen jeden Gedanken des Missklangs bekämpfen, wie wir die Versuchung, ein Verbrechen zu begehen, bekämpfen würden.
Behaupte niemals etwas von deiner Gesundheit, von dem du nicht wünschst, dass es wahr sei. Hänge nicht in Gedanken deinen Leiden nach und gib nicht beständig acht auf Anzeichen von Krankheit. Die Ärzte sagen, dass niemand vollkommen gesund sein kann, der sich immer selbst beobachtet, an sich selbst denkt und immer auf der Wacht ist, ob er nicht ein kleines Anzeichen von Krankheit an sich wahrnehme.
Wenige unter uns machen sich die fast übermenschliche Wirkung klar, die die Einbildungskraft auf die Gesundheit ausübt. Schon Tausende von Menschen sind als Opfer ihrer Einbildungskraft gestorben. Sie waren überzeugt, von einer Krankheit ergriffen zu sein, die sie tatsächlich niemals gehabt haben. Der Fehler steckte nicht in ihrem Körper, sondern in ihrem Geist.
Nichts ist so förderlich für die rasche Entwicklung einer Krankheit als der Zustand des Geistes, der geeignet ist, die Lebenskraft herabzusetzen, dadurch, dass wir immer erwarten, was wir fürchten, und Ausschau halten nach jedem Anzeichen, das sein Nahen verkündigt. Wir werden mächtig beeinflusst durch unsere Vorstellungskraft, die aus den Dingen, die wir fürchten und scheuen, allerlei entsetzliche Ahnungen und Vorbedeutungen erschafft.
Wir haben alle schon unter Dingen gelitten, die nichts anderes waren, als Gespenster der Einbildungskraft. Eine empfindliche Seele von reger Einbildungskraft kann allerlei höllische Bilder heraufbeschwören, die quälen und martern, als ob sie wirklich wären.
Nervöse Leute mit lebhafter Einbildungskraft sehen nie frisch ins Leben; sie haben krankhafte Neigungen und machen Berge aus Maulwurfshügeln. Jeden kleinen Schmerz übertreiben sie und sehen in ihm das Anzeichen von Schlimmeren, das bevorstehe. Solche Leute sind stark beeinflusst durch die Überzeugung von „ererbten“ Krankheiten. Wenn ihre Vorfahren an Schwindsucht, Krebs oder einer anderen gefürchteten Krankheit gestorben sind, liegt die Überzeugung, dass sie wahrscheinlich dieselbe schwere Krankheit bekommen werden, wie ein Bann auf ihrem Leben, beeinträchtigt ernstlich ihre Gesundheit und lähmt ihre Leistungsfähigkeit.
Jedermann kann diese schädlichen Gedankenfeinde, die Feinde des Geistes und des Körpers, loswerden, wenn er ernstlich will.
Es ist gar keine schwere Sache, vergiftende Gedanken loszuwerden. Man braucht nur den entgegengesetzten Gedanken zu dem, der das tödliche Gift hervorbringt, an dessen Stelle zu setzen, denn dieser Gedanke ist das Gegengift. Wo Einklang herrscht, kann kein Missklang aufkommen. Der vertrauende, hoffnungsvolle, mutige Gedanke wird rasch den zweifelnden, furchtsamen, mutlosen Gedanken töten. Wenn wir freundliche, heitere Bilder in uns hervorrufen, müssen die trüben, düsteren Gedanken verschwinden.
Wie alles andere, so kann auch freudige, überschäumende Gesundheit erlangt werden durch richtiges Denken und richtiges Leben.
Die Ärzte der Zukunft werden in weitgehendem Maße als Heilmittel Gebrauch machen von Vorstellungen, Gemütszuständen und seelischer Beeinflussung.
Die Zeit ist nicht fern, da wir nicht übereinstimmende Gedanken so wenig in uns dulden werden, als wir Distelsamen in unserem Garten säen. Die Menschen werden wissen, dass Denken Erbauen heißt und werden ihr Denken beherrschen und in Einklang bringen.