Читать книгу Die Verborgene Harmonie - Бхагаван Шри Раджниш (Ошо), Osho, Osho . - Страница 10

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Ständig ist in diesem Buch von Gott die Rede, aber dann, in einem der letzten Kapitel steht: „Ein Mensch, der richtig im Kopf ist, braucht keinen Gott … Ihr wollt nicht frei sein, ihr wollt lieber Sklaven sein und darum erfindet ihr Gott … Wenn du ohne Gott lebst, dann wirst du zu Gott, wirst Du göttlich.“

Ist das ein Widerspruch? Oberflächlich gesehen: ja! Widersprüche gibt es oft im Werk und im Denken Oshos. Die Massenpresse, die Flachdenker, die im „Spiegel“ und im „Stern“ schreiben, haben ihm das angekreidet. Osho selbst sagt: „An der Oberfläche kommt es euch manchmal so vor, dass ich mir widerspreche, aber wenn ihr nicht nur auf meine Worte hört, sondern auf mich, werdet ihr keine Widersprüche finden.“ Immer wieder lehrt er uns, dialektisch zu denken: Der Tag und die Nacht. Das Licht und das Dunkel. Die Liebe und der Hass – im Sinne Heraklits. Zusätzlich aber besitzt Osho noch etwas, was kaum einer der großen Denker und spirituellen Weisen der Menschheit besitzt: Humor.

Zum Beispiel: „Dialektik ist heterosexuell, Rationalität homosexuell.“ Das trifft nicht nur, das ist auch zum Lachen. Oder: „Wissenschaft ist Erkenntnis minus Selbsterkenntnis.“ So prägnant formulieren in der spirituellen Welt allenfalls noch die großen Zen-Meister. Nicht umsonst erzählt Osho so viele Witze und Schwänke von Nasrudin, dem vielgeliebten Schelm, dem Till Eulenspiegel der Sufis. Osho will, dass gelacht wird. Und er sorgt dafür, dass gelacht werden kann. Sogar in einem Buch über Heraklit.

Osho: „Ich antworte nicht auf die Frage, ich antworte dem Fragenden.“ Oder: „Was ich auch sage – auch das Gegenteil davon ist wahr. Denkt daran, denn wenn ihr das Gegenteil ausschließt, werdet ihr engstirnig und fanatisch.“ Und schließlich: „Alle Theorien sind falsch – absolut, kategorisch, meine eigenen eingeschlossen.“ Wer so denkt, muss in unserer auf Logik, Kausalität und Bestand fixierten Welt Feinde haben.

Osho: „Wenn die Mehrheit dich für einen Idioten hält, nur dann besteht die Wahrscheinlichkeit, dass du ein Weiser bist, andernfalls ist es ausgeschlossen.“ Und: „Wenn du keinen Feind hast, verschwindet alles Salz aus deinem Leben.“ Von hierher kommt das Schillernde des Oshobildes in der Öffentlichkeit. Osho hat seinen Spaß daran. Er genießt es, ja er fördert es. Er lacht darüber. Gelegentlich zitiert er Alan Watts, der über Gurdjieff geschrieben hat: „Er ist der heiligste Schurke, den ich je gekannt habe.“ Ich glaube, Osho wäre es lieb, wenn irgend jemand das über ihn sagte.

Also sage ich es hier: Osho ist der heiligste Schurke, den ich je gekannt habe.

Osho: „Ist es richtig, auf Kosten anderer ein Heiliger sein zu wollen? Nein, durchaus nicht. In einer besseren Welt wird der Heilige auch Sünder sein … Nach Gurdjieff lässt sich das alte Konzept vom Heiligen nicht mehr aufrecht erhalten. Gurdjieff markiert einen Wendepunkt … Bis zu ihm galt, dass ein Heiliger ein Heiliger sein muss. Er aber war beides – Heiliger und Sünder zugleich.“

Osho: „Für mich gibt es nur eine Religion, und diese Religion ist: die innere Stimme finden, den inneren Leitstern.“ Und aus dem Zusammenhang dieses Buches wird deutlich: Der innere Leitstern ist die Verborgene Harmonie, der Verborgene Gott, der Gott in uns. Höre auf Seine Stimme in Dir! Deshalb ist dieses Buch so wichtig.

Für mich ist es eines der schönsten, die Osho geschrieben – eigentlich ja gesprochen – hat.

Joachim Ernst Berendt

Die Verborgene Harmonie

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