Читать книгу Die Verborgene Harmonie - Бхагаван Шри Раджниш (Ошо), Osho, Osho . - Страница 13
3. KAPITEL ES GIBT NUR EINE WEISHEIT
ОглавлениеEs ist die Aufgabe eines jeden Menschen,
Sich selbst zu kennen
Und das rechte Maß zu wissen.
Das rechte Maß zu wissen, ist die höchste Kunst.
Weisheit besteht in nichts als diesem:
Wahr reden, wahr handeln,
Der Natur der Dinge folgen.
Wer den Logos nicht hört, der höre auf mich:
Der Weise sieht ein,
Dass alle Dinge eins sind.
Es gibt nur eine Weisheit:
Erkenne die Intelligenz,
Die alle Dinge
Mit allen Dingen verwebt.
Weisheit ist eins und einzig.
Unwillig und doch willig
Lässt sie sich beim Namen des Zeus nennen.
Ein paar Dinge vorweg, bevor wir in die Textfragmente des Heraklit einsteigen.
Erstens: Sich selber zu kennen, ist das Allerschwerste überhaupt. Das müsste nicht so sein. Es müsste eigentlich die einfachste Sache von der Welt sein. Aber so ist es nun einmal nicht, aus vielen Gründen. Es ist so kompliziert geworden und jeder hat ein so großes Interesse daran, sich nicht selbst zu kennen, dass es fast unmöglich scheint, den Weg zurückzufinden, zur Quelle zurückzukehren, sich selbst zu begegnen.
Dein ganzes Leben, so wie es jetzt ist, so wie es von Gesellschaft, Staat und Kirche gebilligt wird, gründet sich auf Unkenntnis deiner selbst. Du lebst ohne dich zu kennen, weil die Gesellschaft nicht will, dass du dich kennst. Das wäre gefährlich für den Bestand der Gesellschaft. Jemand, der sich selber kennt, muss rebellisch werden. Erkenntnis ist die größte Rebellion. Und mit Erkenntnis meine ich Selbsterkenntnis, nicht das Wissen, das man sich aus Büchern zusammenliest, nicht das Wissen der Universitäten, sondern das Wissen, das entsteht, wenn du deinem eigenen Sein begegnest, wenn du dich in deiner völligen Blöße, deiner Nacktheit kennengelernt hast; das Wissen, wenn du dich siehst, wie Gott dich sieht, und nicht, wie die Gesellschaft dich zu sehen wünscht; wenn du dein naturhaftes Wesen siehst, in seinem völlig wilden Wuchs, eine Erscheinung, die nicht zivilisiert ist, sondern ungetrimmt, unkultiviert, ungehobelt.
Der Gesellschaft liegt nur daran, aus dir einen Roboter zu machen, keinen Revolutionär, denn das ist dienlich. Es ist leicht; einen Roboter zu beherrschen. Es ist praktisch unmöglich, einen Menschen, der sich selbst kennt, zu beherrschen. Wie wollte man einen Jesus beherrschen? Wie wollte man einen Buddha oder einen Heraklit beherrschen? Er beugt sich nicht, er folgt keinem Diktat. Er folgt seinem eigenen Wesen. Er ist wie der Wind, wie die Wolken; er bewegt sich wie ein Fluss. Er ist wild, selbstverständlich auch schön, naturhaft, aber eine Gefahr für die verlogene Gesellschaft. Er passt nicht in sie hinein. Bevor wir uns nicht eine natürliche Gesellschaft auf Erden schaffen, bleibt ein Buddha immer ein Asozialer und jeder Jesus muss gekreuzigt werden. Die Gesellschaft will herrschen; die privilegierten Klassen wollen herrschen, unterdrücken, ausbeuten. Am liebsten wäre es ihnen, wenn ihr gar nichts von euch selber wüsstet.
Das ist die erste, die äußere Schwierigkeit: Man wird notgedrungen in irgendeine Gesellschaft hineingeboren. Die Eltern sind Teil der Gesellschaft, die Lehrer sind Teil der Gesellschaft. Die Gesellschaft ist überall, du bist von ihr umzingelt. Wie da herauskommen? Es sieht wirklich unmöglich aus. Wo eine Tür finden, die zurück zur Natur führt? Von allen Seiten bist du eingeschlossen.