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HUNGER

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In Mponela lernte ich zum ersten Mal in meinem Leben den Hunger kennen.

Die Probleme begannen im Vorfeld der Regenzeit 2002, zwischen Oktober und November, und dauerten bis Ende Februar, als die Maisernte anfing. Es war ein furchtbares Jahr, es regnete wenig, und die Ernte war nicht ausreichend. Meine Familie gehörte zum Glück nicht zu denen, die es am härtesten traf, weil mein Mann eine Arbeit und ein festes Gehalt hatte und wir nicht völlig von den Erträgen der Landwirtschaft abhingen – anders als die Bauern und viele andere arme Menschen.

Ich erinnere mich noch gut an ihre Verzweiflung.

Alles war geschlossen, kam zum Erliegen. Die Kinder gingen nicht zur Schule, weil sie bei der Nahrungsbeschaffung helfen mussten. Die Preise waren astronomisch hoch, und auch die Viehzüchter hatten Schwierigkeiten. Wenn man Ziegen und Hühner hatte, musste man mit Bedacht vorgehen : Man durfte sie nicht alle auf einmal essen, konnte das Fleisch jedoch der Hitze wegen auch nicht konservieren. Die einzige Möglichkeit war, sie zu verkaufen und Nsima davon zu kaufen, die haltbar war und den Magen für einige Tage füllte. Doch die Tiere waren ein grundlegendes Kapital und eine Investition, die große Opfer verlangt hatte, und so war es schwer, sich – zumal zu einem Schleuderpreis – von ihnen zu trennen. Hinzu kam, dass der Maispreis explodierte und unter den armen Leuten Gerüchte kursierten, wonach einige große Konzerne, die über die entsprechenden Mittel verfügten, genau darauf spekuliert hatten : Sie hätten große Vorräte für wenig Geld aufgekauft und würden sie nun zu exorbitanten Preisen weiterverkaufen.

Die Straßen waren voller erschöpfter und verzweifelter Menschen, die alles Mögliche aßen, nur um sich den Magen zu füllen. Einige starben, weil sie giftige Wurzeln gegessen hatten, andere, weil sie nicht einmal mehr die Kraft hatten, zu reagieren. Zuhause aßen wir nur einmal am Tag, mittags. Ich kochte keinen Maisbrei mehr, sondern eine Art Porridge aus Getreide, Wasser und Zucker. Das war alles, was wir uns erlauben konnten. Dabei konnten wir uns, verglichen mit der Mehrheit der Bevölkerung, noch glücklich schätzen. Die Nachbarn und die Freunde wurden argwöhnisch. Jeder misstraute jedem. Sie waren neidisch. Sie hatten Angst, bestohlen zu werden. In den Straßen der Stadt herrschte eine leidende, resignierte Stimmung. Die Tage verstrichen immer langsamer, immer leerer.

Eine Zukunft für meine Kinder

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