Читать книгу Das Leben läuft nicht nach Plan - Paloma Olszowka - Страница 8

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Mein wunderschöner Rollitraum

Wieder zu Hause angekommen, muss ich mir die neugierigen Fragen anhören, wie der Schultag gewesen sei. Ich antworte nicht. Francesco zeigt mit dem Daumen Richtung Boden und meine Mutter guckt ganz traurig. Doch sie sagt nichts. Francesco möchte von Mama wissen, ob er einen kurzen Moment lang mit ihr alleine reden könne. Ich fahre raus und lausche durch die Tür.

„Was war denn los?", fragt Mama.

Francesco erzählt und zieht seine Schlüsse: „Ich glaube, den Stress können wir ihr wirklich nicht antun. Gibt es denn keine andere Möglichkeit?“

„Die gibt es schon - aber das ist sehr teuer und ein bisschen weit weg. Sie könnte in ein Internat gehen. Da müsste ich mal ein wenig herumtelefonieren und mich erkundigen. Vielleicht gibt es einen Kostenträger. Aber ich denke, sie sollte es trotzdem noch einmal versuchen. Und du solltest sie dabei unterstützen… “

„Habe ich doch gemacht, Mum!“, fällt er ihr ins Wort.

„Wenn das nicht funktioniert, werde ich mich darum kümmern, dass sie auf eine andere Schule geht. So - aber jetzt gibt es Abendbrot. Sag' Franziska, dass sie noch ein bisschen mit Christina spielen soll, bis das Essen fertig ist. Dann geht es ihr bestimmt besser. Und du kannst mir dann beim Tisch Decken und Kochen helfen. Heute gibt es Nudelauflauf, den mag sie ja so gerne.“

Ich rolle mit dem Rollstuhl ins Wohnzimmer, wo schon Christina mit ihrer neuen Puppe wartet. Wir spielen ein bisschen mit ihrer Puppe, bis es Essen gibt und Papa nach Hause kommt. Er fragt mich, wie es heute in der Schule gewesen sei. Doch Mama macht seltsame Zeichen, die bedeuten sollen, dass dies kein gutes Thema sei und so hört er sofort auf.

Nach dem Essen gähne ich: „Ich möchte noch ein bisschen Musik hören, während ich mich bettfertig mache.“

„Klar doch, mein Schatz – war ja ein anstrengender Tag! Ich komme gleich noch mal, um dich zuzudecken.“ Sie gibt mir noch einen GuteNacht-Kuss und stellt die Musik an. Grade erst hat sie mir die neue Bosse-CD gekauft.

Kurze Zeit später kommt auch Christina im Schlafanzug zur Tür herein, gibt mir einen GuteNacht-Kuss und sagt mir, dass sie mich liebhabe. Während die CD läuft, schlafe ich langsam ein und träume davon, wie ich mit Leichtigkeit zu tanzen beginne - ganz so, als ob mein Rollstuhl ein Flugzeug wäre und mich tragen würde. Mit dem neuen Traummann könnte ich alles schaffen, was ich mir wünsche. Träume sind immer so leichtfüßig - man vergisst die Wirklichkeit und wenn man aufwacht, probiert man, in der Realität wieder anzukommen.

Das Leben läuft nicht nach Plan

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