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Alterung der Bevölkerung
ОглавлениеVon 2003 bis 2011 sank die Bevölkerungsanzahl in Deutschland, weil die Zuwanderung aus dem Ausland das Defizit bei den Geburten (weniger Geborene als Gestorbene) nicht ausgleichen konnte. Durch die hohe Zuwanderung steigt die Bevölkerungszahl seit 2011 leicht an. Gleichzeitig altert die Bevölkerung. Politiker und Gesundheitsplaner fragen sich natürlich, was das für Auswirkungen hat. Wie sich Bevölkerungsgröße und Bevölkerungsstruktur in den Jahren bis 2060 voraussichtlich entwickeln, hat das Statistische Bundesamt gemeinsam mit den Statistischen Landesämtern in der »14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung« abgeschätzt.
Bei einer Bevölkerungsvorausberechnung berechnen die Statistiker und Demografen mehrere Szenarien, die sich durch die Annahmen bei der Fertilität, der Sterblichkeit und der Außenwanderung unterscheiden. Bei der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung waren es 21 Varianten.
Nach den mittleren Varianten der Vorausberechnung wird die Bevölkerungszahl zwischen 2018 und 2060 um 5,8 bis 10,4 Prozent zurückgehen. Was sind die Folgen?
Das durchschnittliche Alter der Bevölkerung wird in diesem Zeitraum von 44 Jahre auf maximal 50 Jahre steigen – Deutschland ergraut.
Gleichzeitig verschiebt sich das Zahlenverhältnis zwischen den Altersgruppen, der Anteil der älteren, abhängigen Menschen in der Gesellschaft steigt. Auf jeweils 100 Menschen im wirtschaftlich aktiven Alter von 20 bis 64 Jahren kommenstatt heute 29 dann zwischen 31 und 37 Menschen unter 20 Jahren (der sogenannte Jugendquotient steigt also leicht),statt heute 31 dann 43 bis 57 Menschen im Alter von 65 Jahren und höher (der sogenannte Altenquotient steigt also stark an).
Durch die Alterung nehmen chronische Krankheiten und Pflegebedürftigkeit zu. Über 80 Prozent der Pflegebedürftigen gehören zur Gruppe der älteren Menschen. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der gesetzlich versicherten Pflegebedürftigen von heute 3,5 Millionen auf etwa 5,1 Millionen ansteigen. Der ebenfalls stark steigende Altenquotient lässt erkennen, dass zukünftig die wirtschaftlich aktiven Menschen für eine vergleichsweise immer größere Zahl alter Menschen sorgen müssen.