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Kapitel 5

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Mara schreitet durch die Drehtür und steht nun im Eingangsbereich. Hinter dem Glastresen steht eine blonde Empfangsdame, die Mara wiedererkennt und gleich zum Fahrstuhl führt. Mara nickt nur, denn sie weiß, wo sie hinmuss.

Sie fährt mit dem Fahrstuhl in den dritten Stock. Dort saß der Personalmanager mit seiner Crew. Peer Gligoriak war für die Zuteilung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu den Arztpraxen verantwortlich.

Mara steigt aus dem Fahrstuhl aus und geht in einen Konferenzraum, in dem sie schon von Gligoriak erwartet wird. Neben dem Personalmanager begrüßte sie auch noch Bruno Hanning, der neuerdings die rechte Hand von Gligoriak war.

Mara setzt sich gegenüber und Gligoriak übernahm das Wort: „Schön, dass Sie es einrichten konnten! Wir haben einen neuen Auftrag für sie.“

Das hörte sich so an, als ob Mara eine Hostess gewesen wäre.

„Schön, ich freue mich schon.“

Hanning schiebt Mara einen Aktendeckel mit den wichtigsten Informationen zu. Mara öffnet den Aktendeckel und überflog die Informationen, um Fragen zu stellen.

Auch Gligoriak blätterte nochmal die Akten durch. Hanning schaute Mara während der Aktendurchsicht an. Er schaute sie nicht nur an, er beobachtete sie.

Mara bemerkte das noch nicht. Vertieft in die Akten merkt sie zunächst nicht, dass Hanning mit seinem Fuß unter dem Tisch an ihrem Bein hochfuhr. Dann spürt Mara wie die einzelnen Zehen seines Fußes an ihrem Bein hochwandern. Stück für Stück und Zeh für Zeh kribbelt es am Bein. Jede andere Frau wäre schon längst aufgestanden und hätte Hanning eine gescheuert. Aber Mara bleibt sitzen.

Hanning muss seine Schuhe ausgezogen haben, Mara fühlt die einzelnen Zehen, die schon ihr Knie passiert hatten. Sein Fuß war auf der Innenseite des Oberschenkels angelangt und Mara fühlt sich unwohl dabei. Die Zehen kommen näher, es fängt immer weiter an zu kribbeln. Nein, es war kein Kribbeln. Für Mara fühlt es sich an wie ein kleines Stechen, dem sie nicht entweichen kann oder nicht will.

Hanning belauerte sie förmlich, er checkt sie aus.

Als es ihr reicht, steht Mara kurzerhand auf, dreht ein Blatt Papier um 180 Grad, legt es Gligoriak vor und deutet mit dem Finger auf das Datum: „Soll ich da heute schon vorbeischauen?“

Hanning setzt sich unterdessen wieder normal auf seinen Stuhl, denn er musste etwas von seinem Stuhl rutschen, um Mara mit seinem Fuß berühren zu können.

Mara setzt sich wieder auf den Stuhl: „Heute? Ja, ok…“

„Hatten Sie was anderes vor?“, schaltet sich Hanning ein.

Hanning schaute sie an, als ob er ihr gleich ihre Kleider vom Leib reißen und sie auf dem Tisch nehmen würde. Allerdings war Hanning klein und dick. Er hatte kleine dicke Wurstfinger und schmierige Haare. Mara vermutete, dass er etwa eine Woche lang nicht unter der Dusche gestanden hatte.

Mara mustert Hanning etwas weiter, der dies bemerkt, sich seine Hand ableckt und seine schmierigen Haare nach hinten streicht. Dann zwinkert er ihr zu.

Verdutzt blickt Mara Hanning an. Ihre Augen waren feurig. Sie würde Hanning den Kopf abreißen, wenn er das nochmal machen würde. Mara war früher Kickboxerin gewesen.

Dann schaut sie wieder zu Gligoriak. Dass sie heute noch zum dem Arzt fahren solle, damit habe sie nicht gerechnet. Aber der Kunde ist in so einer Agentur der König. Nicht zu vergessen, war für sie, dass sie auch ordentlich Geld verdiente. Die Ärzte hatten zum Teil so akuten Mangel, dass sie sehr viel Geld auf den Tisch legen würden. Mara grübelt etwas, denn sie hatte ja Artur gesagt, sie würde direkt danach einkaufen und wieder nach Hause kommen.

„Ok, ich fahre dann gleich bei Herrn Naaborg vorbei!“, bestätigte sie Gligoriak, der ihr zunickt.

Gligoriak nimmt einen Zettel in die Hand reicht ihn Mara herüber. Er schiebt auch noch einen Stift herüber. Mara nimmt beides entgegen.

Hanning starrt Mara noch immer an. Er hatte sich auf dem Tisch etwas aufgestützt.

Mara liest sich den Zettel, den Gligoriak ihr gegeben hatte. Es handelte sich um eine Verschwiegenkeitserklärung. Mara hatte die schon einige Male ausfüllen müssen. Für jeden Arzt neu, so wollten es die Vorschriften. Es ging dabei vor allem um die „großartige Diskretion“, die die Agentur in den Medien immer angepriesen hatte.

Mara schaut nochmal zu Hanning rüber, der eigentlich nichts Konstruktives zu diesem Gespräch beigetragen hatte.

Gerade als Mara zu ihm herüberschaut, fährt er mit seiner Zunge über seine Mundwinkel. Mara versucht sich wieder auf die Erklärung zu konzentrieren.

Währenddessen schielt sie dennoch zu Hanning herüber, nicht, dass er nochmal versuchen würde, sie unsittlich mit seinen Füßen zu berühren.

Dass Hanning es nicht geschafft hätte, ließ ihn aber nicht davon ab, mit seiner Zunge perverse Bewegungen zu machen.

Mara konzentrierte sich abermals auf die Erklärung und unterschrieb mit großen Bögen „Mara Netjes“.

Sie schiebt Gligoriak das Papier wieder herüber, schaut Hanning an und verabschiedete sich von ihrem Arbeitgeber.

„Frau Netjes! Schön, dass Sie so schnell einspringen können! Es ist wirklich schön, dass wir Sie zu unserem Team zählen können“, erklärte Gligoriak und deutete zeitgleich auf das große Bild, dass im Konferenzraum an der Wand hing. Darauf zu sehen: groß das Logo und die ganze Belegschaft. Mara schätzt, dass an die 1000 Kollegen in der Agentur waren.

Hanning will auch noch was sagen und baut sich auf. Dadurch wurde er nicht unbedingt größer; klein war er immer noch. Und dick auch…

„Ich kann Herrn Gligoriak nur zustimmen. Es ist wirklich schön SIE intim zu haben!“ Bitte was?

Mara stottert: „Bitte, was?“ Sie dachte, Hanning hatte sich wohl versprochen.

„Wie? Es ist schön Sie im Team zu haben“, wiederholt Hanning. Gligoriak, der noch am Tisch sitzt und die Akten sortiert, hatte die Worte Hannings gar nicht mitbekommen.

Gligoriak steht auch auf und verabschiedet sich von Mara, die jetzt den Konferenzraum verlässt. Während sie den beiden Herren nochmal zunickte, sieht sie, wie Hanning sich die Hand vorne in die Hose steckte. Mara dreht sich um und geht. Sie merkt allerdings, wie Hanning ihr hinterher schaute. Er schaut ihr auf den Hintern, das spürt sie.

Mara steht vor dem Fahrstuhl. Dann gibt es ein Kling, die Fahrstuhltür öffnet sich und Mara betritt die Kabine und drückt den Knopf, um ins Erdgeschoss zu kommen.

Die Türen beginnen gerade sich zu schließen, als sie durch den Schlitz noch einen kleinen Mann angelaufen kommen sieht. Die Tür war noch nicht ganz zu, als ziemlich kurze, keine Finger durch den Spalt der Fahrstuhltür greifen.

Mara wird rot, ihr wird leicht übel.

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