Читать книгу Emmentaler Alpträume - Paul Lascaux - Страница 7

Mittwoch, 1.5.2019

Оглавление

Noch nie war jemand aus der Detektei Müller & Himmel so schwer verwundet worden. Das warf Fragen auf, besonders die eine: Welchen Fall bearbeitete Nicole Himmel? Niemand in der Detektei hatte Kenntnis darüber, welchen Informationen sie nachgegangen sein könnte.

Gut, es hatte schon Prellungen gegeben, wenn man in der Hast den schweren Fotoapparat hatte auf die Knie fallen lassen, um nicht als Schnüffler enttarnt zu werden, sondern nur als einer, der stundenlang sinnlos in einem Auto sitzt und auf niemanden wartet – noch nicht einmal auf Godot.

Aber eine Schusswunde? Dabei gehörte gerade Nicole Himmel zu den Übervorsichtigen, und ein Beobachtungsauftrag im Emmental war Heinrich nicht bekannt. Nicole hatte eben noch ihr Pensum als Anthropologin am Alpinen Museum erhöhen wollen, was jedoch aus Geldgründen nicht genehmigt wurde. Hatte sie deswegen ohne Kenntnis ihres Partners einen eigenen Fall an Land gezogen, um etwas dazuzuverdienen?

Kleinvieh macht auch Mist, dachte der Detektiv. Er konnte sich dieses Denken leisten, denn ihm gehörte das Haus im Berner Breitenrain, in dem sich die Detektei und seine eigene Wohnung sowie diejenige von Nicole und die der drei Grazien befanden. Und er würde bald in den Genuss einer staatlichen Mindestrente kommen. Aber für eine nach wie vor junge Frau von achtunddreißig Jahren galt das nicht, die erwartete noch mehr vom Leben. Was genau dies sein könnte, wusste der Detektiv nicht zu sagen.

Die drei Grazien waren keine offiziellen Mitarbeiterinnen der Detektei, aber sie hatten sich im Verlauf der Jahre als unentbehrliche Zuträgerinnen von Informationen erwiesen. Und auch dieses Mal sah es ganz danach aus, dass sie bei Recherchen vor Ort benötigt würden. Dabei hatten sich die drei jungen Frauen in der Zwischenzeit Perspektiven fürs Leben aufgebaut, denn ihre Studien befanden sich in der Schlussrunde: Melinda Käsbleich stand vor dem Abschluss ihrer Ausbildung zur Designerin, Phoebe Helbling bereitete sich auf die Prüfungen in Wirtschaftswissenschaften vor, und Gwendolin Rauch besuchte weiterhin Biologieseminare. Ob eine oder mehrere von ihnen der Detektei weiterhin zur Seite stehen würden? Darüber konnte Heinrich später nachdenken.

»Dort hat man sie gefunden?«, fragte Phoebe. Sie strich die langen blonden Haare aus ihrem übernächtigten Gesicht, denn an Schlaf war kaum zu denken gewesen, nachdem sie gestern von Heinrich Müller informiert worden war, dass Nicole Himmel, die gute Seele der Detektei Müller & Himmel, am Montag schwer verwundet aufgefunden worden war.

Heute Morgen erst hatte ihnen Kommissar Markus Forrer von der Abteilung »Leib und Leben« der Police Bern per Mail einige Fotos der Spurensicherung zugeschickt. Phoebes ungelenke Frage hatte damit zu tun, dass Nicole auf keinem der Bilder zu sehen war. Und eigentlich sah man auch sonst nichts, abgesehen von etwas Landschaft, einem Hinterhaus und einigen seltsamen Gegenständen.

Gwendolin wollte von Heinrich Müller wissen: »Markus ist doch dein langjähriger Kumpel?«

»Ja.«

»Dennoch hat er dich erst gestern informiert, einen Tag, nachdem es passiert ist, oder? Das verstehe ich nicht.«

Der Detektiv erklärte: »Er hat es selbst erst am Dienstag erfahren. Fassen wir zusammen. Am letzten Freitag hat uns Nicole mitgeteilt, dass sie für ein paar Tage verschwindet.«

»Und dass sie nicht gestört werden möchte«, ergänzte Gwendolin, »denn sie besuche einen Kurs.«

»Das kam überraschend«, überlegte Melinda, »aber keiner von uns hat nachgehakt. Warum?«

»Ganz ehrlich«, sagte Müller, »ich hatte Angst, dass sie mit der Arbeit in der Detektei, wie früher schon einmal, überfordert war und eine Auszeit brauchte. Ihr kennt Nicole inzwischen auch ganz gut und ihr wisst, dass sie zu spontanen Entschlüssen neigt und Entscheidungen für sich allein fällt, bevor sie uns davon in Kenntnis setzt.«

»Apropos Auszeit«, meldete sich Phoebe, »wenn die Detektei Auszeiten zu vergeben hat, komme ich als Erste in den Genuss, denn wen hat man im letzten Fall aus der Hand eines gemeingefährlichen Geiselnehmers befreit?« Sie tippte sich an die eigene Stirn.

Gwendolin intervenierte: »Es waren aber Melinda und ich, die gelitten haben, du warst von den K.-o.-Tropfen dermaßen zugedröhnt, dass du kaum etwas mitbekommen hast. Oder weißt du noch, wo man dich gefunden hat?«

»Nicht genau«, sagte sie kleinlaut, »also eigentlich nur aus dem, was ich aus euren Berichten rekonstruieren konnte.«

»Stopp«, befahl Heinrich. »Es geht hier nicht um eure Befindlichkeiten.« Dann fuhr er fort: »Am Samstag also ist Nicole weggefahren. Als ich erwachte, war sie schon nicht mehr im Haus.«

»Ich glaube, sie ist von einem Taxi abgeholt worden«, sagte Gwendolin. »Jedenfalls habe ich Autotüren zuschlagen hören. Sie ist wohl zum Bahnhof gefahren.«

»Lassen wir die Spekulationen beiseite«, verlangte der Detektiv. »Wie ich Nicole kenne, hätte sie bis zum Bahnhof das Tram genommen, denn die Haltestelle liegt ja beinahe vor der Tür.«

Die vier saßen in der Bar im Parterre des Schwarzen Katers, die nicht mehr als Gaststube genutzt wurde. Die Zahl der regelmäßigen Kunden war so stark zurückgegangen, dass es sich nicht mehr lohnte, das Lokal ganztags offen zu halten. Die Konkurrenz durch neue Betriebe rund um den Breitenrainplatz war zu groß geworden, die Leute zog es immer wieder in neue Restaurants, und wer sein Beizenkonzept nicht stets an Trends anpasste, hatte das Nachsehen.

»Nicole ist also am Samstagmorgen weggefahren«, nahm Müller den Faden wieder auf. »Wir haben sie nicht vermisst. Am späten Montagnachmittag ist sie hinter dem Restaurant Hornbach-Pinte bei Wasen im Emmental, Gemeinde Sumiswald, verletzt aufgefunden worden. Der Wirt hat die Sanitätspolizei benachrichtigt, zuständig ist Burgdorf als nächstgelegener Ort mit Akutspital und Notfallstation. Es bestand hohe Dringlichkeit, denn sie war schwer verletzt und hatte offenbar bereits viel Blut verloren. Also fand keine Tatortsicherung statt.«

Er blätterte in den ausgedruckten Protokollen.

»Bei der Notoperation stellte man die Schusswunde fest. Im Vordergrund standen die lebensrettenden Maßnahmen. Erst nach dem medizinischen Eingriff hat man die Police Bern in Burgdorf benachrichtigt. Dann war es jedoch bereits zu dunkel, außerdem war ein kräftiges Gewitter über der Gegend niedergegangen, sodass an eine Tatortbegehung nicht zu denken war. Die wurde schließlich am Dienstagmorgen durchgeführt, davon stammen die Fotos. Ihr seht ja die Wasserpfützen. Spuren: keine.«

»Wieso hat man nicht sofort Kommissar Forrer benachrichtigt?«, wollte Gwendolin wissen und schüttelte verständnislos den Kopf mit dem rot gefärbten Haar.

Henna?, schoss es Müller durchs Gehirn. Kam das wieder in Mode? Dann antwortete er: »Man wusste nicht, wer die Frau war. Sie trug keine Dokumente bei sich. Also schickte Burgdorf Fahndungsfotos an die Datenbank. Das Gesichtserkennungsprogramm lieferte jedoch keinen Treffer. Markus Forrer sah das Foto erst am Dienstagmittag in der Newsbox und erkannte Nicole. Allerdings forderte er zuerst die Unterlagen an und veranlasste die Verlegung ins Salemspital, bevor er mich informierte. Dort liegt sie auf der Intensivstation. Vorderhand keine Besuche.«

»Eine Schusswunde, sagst du?«, fragte Melinda.

»Ja. Genaueres steht nicht im Bericht. Markus und ich besuchen übermorgen die Rechtsmedizin. Dr. Augsburger kümmert sich um den Fall.«

Phoebe sagte: »Es gab bestimmt Gäste im Restaurant und dazu noch den Wirt oder Leute in der Küche. Und keiner will den Schuss gehört haben?«

»Offensichtlich nicht«, sagte der Detektiv, »jedenfalls nicht, was das Personal betrifft. Am Montag gibt es kaum Gäste im Lokal.«

Gwendolin griff noch einmal zu den Fotos und fragte Melinda: »Was liegt denn da Seltsames rum?«

»Woher soll ich das wissen?«, wehrte sie ab.

»Du warst doch früher mal Model für den Bauernkalender, du kennst dich in der Landwirtschaft aus, und das ist doch tiefstes Emmental.«

Melinda wurde ungern an jene Zeit erinnert, denn ihr war das Posieren für den Voralpen-Playboy inzwischen eher peinlich. Heute suchte sie Ruhm und Ehre im Design-Studium. Dennoch griff sie nach den Bildern und erkannte nach genauerem Hinsehen: »Das ist eine Anlage für das Platzgen.«

»Bitte was?«, fragte Phoebe.

Melinda fuhr fort: »Platzgen ist eine altbernische Brachialsportart.« Sie zeigte auf das erste Foto. »Hier liegen die handförmigen Sterne aus gehärtetem Stahl. Ihr seht die grobe Handfläche mit fünf zugespitzten Fingern. Sie wiegen zwischen einem und drei Kilo.«

»Nicht sehr ordentlich, die Sportler«, bemängelte Gwendolin, »dass sie ihre Geräte einfach so rumliegen lassen.«

»Sieht so aus, als ob der Platz lange nicht mehr benutzt wurde«, sagte Melinda und nahm das zweite Foto.

»Siebzehn Meter vom Abwurfplatz entfernt liegt ein Kreis aus Lehm, das Ries, wie eine Platte gegen hinten schräg nach oben gekippt. In der Mitte müsste ein Eisenpflock stecken, der Schwirren, denn den gilt es mit den Wurfsternen zu treffen, das gibt hundert Punkte. Der Stock liegt aber neben der Anlage. Der Lehm sollte mit einer Plane abgedeckt sein, sonst zerstört der Regen den Haufen. Dahinter befindet sich übrigens eine Palisadenwand, die verhindert, dass zu weit geworfene Sterne in der Wiese verschwinden.«

Müller blätterte noch einmal im Protokoll: »Man hat Nicole auf einer Plastikplane liegend gefunden. Das muss wohl die zum Abdecken des Rieses gewesen sein. Die blieb dort liegen. Am nächsten Tag fand man kaum noch Blut darauf, denn der Regen hat ganze Arbeit geleistet. Nun weiß man nicht, ob Nicole vor Ort erschossen oder erst dort auf der Plane abgelegt worden ist.«

Phoebe wollte wissen: »Wird dieses Platzgen heute noch ausgeübt?«

Melinda antwortete: »Es gibt sogar eine Schweizermeisterschaft. Aber es wird hauptsächlich im Kanton Bern gespielt.«

»Viel wichtiger ist wohl«, unterbrach Gwendolin, »dass der Täter gewusst hat, dass der Platz an diesem Montag nicht bespielt wurde und dass man von der Holzwand vor neugierigen Blicken geschützt war. Es sind also Ortskenntnisse nötig.«

»Läuft dein Laptop?«, fragte Heinrich.

»Ja«, antwortete Phoebe.

»Schau nach, ob Google Street View bis zum Hornbach funktioniert, ist ja nicht gerade eine Durchgangsstraße.«

»Geht in Ordnung.«

Heinrich fuhr fort: »Das Napfgebiet wird oft völlig unterschätzt, einfach deshalb, weil der Schweizer mit den Voralpen und Alpen bedeutendere Höhen gewöhnt ist, die er üblicherweise mit Seilbahnen erkämpft. Im Napf gibt es hingegen keine technische Unterstützung, denn Alphütten kann man natürlich auch mit dem Auto erreichen, schließlich sind tausendvierhundertsechs Meter ja keine Höhe, bis zu der hinauf man nicht auch asphaltieren könnte. Dagegen spricht nur das Gelände. Das Napfbergland besteht aus Nagelfluhschichten, also Gesteinsschichten, die von den aus den Alpen stammenden Flüssen am Alpennordrand abgelagert worden sind. Und diese wurden im Laufe der Zeit regelrecht ausgefressen, sodass sie heutzutage stark zerklüftet sind. Man kann mit bescheidenen Höhenunterschieden zwar lange Wege auf den Graten zurücklegen, aber irgendwann muss man rauf oder runter, und das geht nur in kräfteraubenden Anstiegen oder durch rutschige Abhänge in einem stark bewaldeten, meist düsteren Graben, der eher durch sagenhafte Gestalten als durch Menschen belebt ist, zum Beispiel durch die Jungfrau aus dem Änziloch, einem beeindruckenden Felskessel in der Gemeinde Romoos. Nach einem der berüchtigten Unwetter über dem Napfgebiet soll die Bauerntochter Sophie in einen ungerechten Zorn verfallen sein und wurde vom Vater ins Änziloch weggewünscht, wo sie fortan als langhaarige Frau mit schwarzen Händen und schwarzem Gesicht schmachtete, bis sie von einem Pilger erlöst wurde. Solche Heilsgeschichten kannten vor allem die katholischen Luzerner, womit auch gleich gesagt ist, dass das gesamte Napfbergland ziemlich genau von Nord nach Süd durch den Grenzverlauf der Kantone Bern und Luzern unterteilt ist, was man vor Ort allerdings nicht bemerkt, es sei denn, man steigt bei Luthern Bad ein, das sich zum meistbesuchten Luzerner Wallfahrtsort entwickelt hat. Dafür wäre allerdings Nicole Himmel kaum zu begeistern gewesen.« Heinrich Müller kannte die Gegend von verschiedenen Wanderungen, die meisten davon hatten ihn ins südliche Napfgebiet geführt, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Bern aus wesentlich einfacher zu erreichen war.

Nach einigen Klicks zeigte Phoebe ein Standbild: die Hornbach-Pinte von vorn. Hinter das Haus und auf die Platzgeranlage konnte man nur mit Einschränkungen schauen.

Melinda erschrak. »Da war ich schon einmal. Vor ein paar Jahren. Noch in der Sekundarschule. Im Bach vor dem Restaurant haben wir Gold gewaschen.«

»Gold?«, fragte Gwendolin verzückt. »Hast du etwas nach Hause gebracht?«

»Ja, jede von uns hat ein paar winzige Gold-Flitterchen in einem Röhrchen mitgetragen. Irgendwo muss es noch liegen.«

»Die ganze Gegend rund um den Napf ist Goldwäschergebiet«, erklärte Heinrich. »Früher war das ein Nebeneinkommen für einige Bauern und Tagelöhner. Die Mengen waren zwar gering, und richtige Nuggets fand man nur selten, aber wenn man sonst kaum etwas zu verdienen hatte … Nun aber zurück zu Nicole. Sieht so aus, als ob dies nicht der Tatort war, sondern dass sie auf der Platzgeranlage abgelegt wurde.«

»Vielleicht in der Hoffnung, dass jemand sie noch lebend findet?«, überlegte Gwendolin.

»Zuerst erschießen«, sagte Phoebe, »und sie dann mit einem Auto irgendwohin fahren, damit sie gerettet wird?«

»Und wenn sich der Schuss versehentlich gelöst hat?«

»Hätte man sie ins Spital gefahren«, sagte Heinrich. »Nein, jemand wollte Nicole töten und sie so entsorgen, dass man sie finden, aber nicht auf den Täter aufmerksam würde.«

»Scheint mir nicht ganz logisch«, wandte Melinda ein und blickte mit ihren stahlblauen Augen nachdenklich auf das Schnapsregal. »Wenn jemand Nicole ermorden wollte, hätte man doch erkannt, dass sie noch lebte, und ein zweites Mal geschossen, um ganz sicherzugehen.« Ihre nüchterne Abgeklärtheit überraschte die Anwesenden.

Heinrich aber dachte weiter: »Die Ausgangslage erinnert mich an einen Fall, in dem jemand versucht hat, einen Suizid vorzutäuschen.«

»Wie glaubwürdig wäre das denn?«, fragte Melinda. »Nicole nimmt an einem Kurs irgendwo im Emmental teil und begeht eine Selbsttötung, ausgerechnet auf der Platzgeranlage hinter der Hornbach-Pinte?«

»Und wo ist die Waffe?«, wollte Phoebe wissen. »Steht im Polizeibericht, dass man eine Pistole gefunden hat?«

»Nein«, sagte Müller. »Und der Kriminaltechnische Dienst hätte sie nicht übersehen, denn sie müsste in der Nähe des Körpers liegen.«

»Na also«, triumphierte Phoebe.

»Nicht so schnell«, sagte der Detektiv. »Nehmen wir an, jemand wollte tatsächlich eine Selbsttötung vortäuschen. Er schießt also auf Nicole. Wahrscheinlich nicht am Fundort, sonst hätte sich Nicole bemerkbar machen können. Er sieht nun, dass sie nicht tot ist, kann aber kein zweites Mal schießen, denn bei einem Suizid mit einer derart schweren Erstwunde ist keiner in der Lage, einen zweiten, einen tödlichen Schuss zu setzen. Der Täter muss also darauf hoffen, dass sein Opfer verblutet oder an inneren Verletzungen stirbt. Deshalb lässt er Nicole hinter dem Restaurant liegen, um sie zu verstecken, und nicht, damit sie gefunden wird. Das war dann ein glücklicher Zufall.«

»Bleibt immer noch das Problem der fehlenden Waffe«, sagte Phoebe. »Und dann hätte Nicole wenn auch vielleicht nicht ihr ganzes Gepäck, so doch immerhin Portemonnaie oder Ausweis oder Handy bei sich getragen. Aber nichts davon ist gefunden worden, soweit ich dich verstanden habe, sonst hätte man sie ja sofort identifiziert.«

Heinrich fuhr fort: »Entweder war die Inszenierung unvollständig, der Täter wurde gestört und hat die Waffe wieder mitgenommen.«

»Oder jemand anderes hat sie an sich genommen, warum auch immer«, unterbrach Melinda.

»Und Nicole einfach liegen lassen?«, fragte Phoebe. »So abgebrüht ist wohl keiner.«

»Jetzt müsste man wissen«, meldete sich Gwendolin, »wo das Verbrechen stattgefunden hat.«

Phoebe hatte die Ansicht von Google Maps verkleinert. »Zur Hornbach-Pinte kommt man von drei verschiedenen Seiten: entweder aus dem hinteren Hornbach, von der Fritzenflue oder aus Wasen.«

Heinrich zeigte auf die Hügel: »Oder von einer der Anhöhen. Wir brauchen genauere Karten. Geh auf swisstopo und bestelle sofort die Fünfundzwanzigtausender-Karten von der ganzen Umgebung.«

Phoebe wurde schnell fündig. »Erledigt. Glück gehabt. Es gibt einen Zusammenzug für das Napfgebiet.«

Emmentaler Alpträume

Подняться наверх