Читать книгу Neue Erfahrungswelten - Peggy Rockteschel - Страница 9
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Ich habe seit Tagen Herzschmerzen. Zu wem soll ich mit meinen Beschwerden gehen? Oder kann ich selbst etwas dagegen tun?
Das ist eine gute Frage. Sie erweitert Deine Sicht auf jenen verdrängten Aspekt Deines Seins, der unbemerkt in die Heiler- und Therapiearbeit miteinfließt und dadurch seine Spuren in jedem »sich krankfühlenden Menschen« hinterlässt. Wir sagen bewusst »krank fühlend«, weil es Krankheit nicht gibt, sondern immer nur den Ausdruck eines inneren Zustandes.
Solange Du Gefühle mit der Absicht »Schmerz vermeiden« unter Verschluss hältst, lebst Du eine Lüge und wirst Dich aus Angst an ein gewohntes, aber anstrengendes Überlebensmuster klammern. Und das ist der Grund, warum Du Dich entkräftet und energielos fühlst. Das Unterdrücken von Schmerz, Wut, Verzweiflung und Trauer kostet Dich nämlich jene Energie, die Du eigentlich für Deine kreativen Schöpfungen zum Wohle aller benötigst. Und diese sind inspiriert vom allumfassenden Geist durch die Verbindung mit Deiner Seele – wahrgenommen als gefühlte innere Weisheit.
So spricht die Seele zwar durch den physischen Körper, doch sie hat eine ganz andere Vorstellung von der Verwendung seiner Kräfte als er. Denn während der Körper verschiedene Bedürfnisse zu stillen sucht, seien es körperliche, emotionale oder auch soziale, hat die Seele keine. Sie will nur sich selbst durch ihn erfahren und sieht daher jede Erfahrung als Lernaufgabe. Wenn Du dies als Bedürfnis bezeichnen möchtest, kannst Du das gern tun, doch es ist mit Gewissheit nicht nötig, um zu überleben oder irgendetwas zu bekommen. Da die Seele nicht sterben kann, ist sie diesem Irrtum nicht erlegen, aber Deine Identifikation mit dem Körper schon.
Doch kommen wir zurück zu jenen heilenden Helfern, die sich in den Dienst der »sich krankfühlenden Menschen« stellen, indem sie sie darin unterstützen, gesund zu werden.
Aber was genau bedeutet »gesund sein«? Wenn doch Krankheit eine Illusion und nur abhängig vom inneren Zustand des Menschen ist?
Es ist eine schwierige und leichte Frage zugleich, je nachdem, in welcher Frequenz Du sie betrachtest. Schwer deshalb, weil Du ja irgendwelche Wehwehchen zu haben glaubst oder glaubst, haben zu müssen.
Hm.
Wir wissen, dass Dich das jetzt sehr ärgerlich macht, doch lass es einfach so stehen und in Dir arbeiten! Lass es arbeiten! Das ist von großer Wichtigkeit.
…
Es geht immer nur darum, die richtige Frage zu stellen und nicht sofort eine Antwort haben zu wollen. Zumal Du diese eigentlich nie wirklich finden oder haben kannst, denn wo Klarheit einkehrt, wird einfach nur die Frage überflüssig und die Antwort hat es in diesem Sinne nie gegeben. Was bleibt, ist dann ein wissendes Gefühl.
Also wenn ich meine Krankheit unbewusst erfunden und längst vor ihrem Entstehen eingeladen habe, dann bin ich selbst dafür verantwortlich? Das ist ein harter Brocken. Den muss ich erstmal schlucken.
Ja, und da Du für all Deine Schöpfungen verantwortlich bist, bist Du ebenfalls verantwortlich für ihr Verschwinden.
Aber wie verschwindet eine »gefühlte Krankheit«?
Indem Du erkennst, was sie ist. Nämlich nur eine Einladung, um eine ganz bestimmte Erfahrung zu machen.
Aber welche könnte das sein?
Vielleicht die Erfahrung, jemanden um Hilfe zu bitten und diese auch zu empfangen. Oder die Erfahrung, sich von einem anderen Menschen abgelehnt und isoliert zu fühlen.
Ja, aber auch die Erfahrung, mehr auf meine Seele zu hören und andere Entscheidungen zu treffen.
So viele Erfindungen von Krankheit, wie es gibt, so viele Absichten für Erfahrungen stecken dahinter. Hast Du erst einmal verstanden, dass Du alles, was Dir widerfährt, selbst eingeladen und Dir auf unbewusster Ebene sogar gewünscht hast, dann erkennst Du auch den Irrsinn, sich in irgendeiner Weise als Opfer zu fühlen.
Dann bin ich immer nur das Opfer von mir selbst?
Ja. Und wir wissen, das ist eine schwere Kost, wenn Du über die Sätze in der Frequenz der »gefühlten Krankheit« nachdenkst. Doch lass es einfach so stehen! Du musst ja keine Meinung dazu haben. Es braucht noch ein paar mehr Worte, um die Krankheit als eine Illusion zu erkennen.
Doch weiter im Text. So gehst Du nun zu einem heilenden Helfer mit der Absicht, von einem bestimmten Symptom befreit zu werden, das Du selbst eingeladen und daher als Schöpfer auch erschaffen hast – zwar unbewusst, doch Du hast es getan. Und vor allem warst Du damit zu hundert Prozent einverstanden und hast Dich deshalb mit dieser Erfahrung harmonisiert.
Also egal, was Du erlebst, du erlebst es nur, weil Du unbewusst in Harmonie mit dieser Erfahrung bist. Und der heilende Helfer erscheint in Deiner Erfahrungswelt, weil Du es längst entschieden hast. Und dann macht er Deine Beschwerden mit diversen Mitteln und Techniken weg. Glaubst Du das wirklich?
Na, zumindest geht es mir dann etwas besser.
Ja, natürlich geht es Dir hinterher besser, aber was meinst Du, warum? Gibt es wirklich irgendjemanden außer Dir, der verstehen und erkennen könnte, was Dein Körper als »gefühlte Krankheit« ausdrückt, um dann Deine eigene Schöpfung zu entfernen?
Das ist eine gute Frage.
Lass diese Frage bitte wirken und geh mit uns noch einen Schritt weiter. Nehmen wir dennoch einmal an, dass der besagte heilende Helfer Dich heilt, was genau heilt er, wenn er selbst auch Deine Schöpfung ist?
…
Ist er womöglich nur ein von Dir erfundenes Hilfsmittel, weil Du der eigenen Verantwortung ausweichst und Deiner Heilkraft nicht traust?
Aber wenn’s hilft, dann ist doch auch das gut.
Ja, das stimmt, wenn nicht noch etwas anderes mit einfließen würde. Dieser heilende Helfer glaubt nämlich an dieselbe Illusion wie Du und beseitigt etwas, das er noch nicht als die eigene Projektion erkannt hat. So hält er sich für besonders – auch wenn er das vor sich selbst und seinem Gegenüber verbirgt – und investiert damit in eine Selbstlüge. Und solange er nicht erkennt, dass er immer nur sich selbst behandelt, bleibt jener Teil in ihm unerlöst und erzeugt noch mehr Illusionen. So lebt auch er in einer niederen Frequenz und bemerkt nicht, wie sinnlos seine Arbeit in Wahrheit ist. Denn diese Sinnlosigkeit wird ständig gefüllt mit neuen Aufgaben, die ihn weiterhin glauben lassen, dass er heilt.
Der wahre Heiler bist immer nur Du. In dem Moment, wo Du bewusst entscheidest, Dir Hilfe zur Behebung eines Symptomes zu suchen, ist es längst geschehen. Und da Du an die Illusion der Zeit glaubst, dauert es manchmal auch eine Weile. Doch genau hier liegt der Irrtum. Du selbst hast Dich nämlich längst befreit. So ist der heilende Helfer auch nur ein »sich krank Fühlender«. Und geholfen hat er nur in einer Sache – und zwar die Illusion der Krankheit aufrechtzuerhalten. Denn in dem Augenblick, wo er auf die »Krankheit« schaut, bekräftigt er sie und macht sie damit wirklich. Er und Du bleiben somit in einer Projektion des unbewussten Versuches, sich jeweils selbst gesund zu machen, und die Wahrheit hat dabei niemand erkannt.
Was ist also »gesund sein«?
Gesundheit ist Dein ursprünglicher Zustand. Jener Zustand, den Du vergessen hast. Und weil Du Dich nicht daran erinnerst, hast Du entschieden, die Illusion von Krankheit zu erschaffen, damit Du durch ihre scheinbare Heilung erkennen kannst, was Du in Wahrheit bist – nämlich reiner schöpferischer Geist, der weder leiden noch sterben kann.
Wichtig hierbei ist nur die Frequenz, in der Du schaust, denn sie ist entscheidend für die Erfahrung, die Du machst. Je höher sie ist, umso schneller erkennst Du die Krankheit als Illusion, und deshalb brauchst Du sie auch nicht neu zu erschaffen. Alles ist Bewusstsein, und wirst Du Dir dieser Tatsache bewusst, nutzt Du Deine Schöpferkraft zur Bestätigung der Wahrheit und nicht länger zur Aufrechterhaltung einer Lüge.