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Zum selbst gewählten Zeitpunkt gehen

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Wenn Sie Ihren Tieren mit offenem Herzen und Verstand gegenüberstehen oder auch einfach direkt fragen, werden sie oft deutliche Hinweise geben, ob sie sterben oder weiterleben wollen.

Barbara Janelle berichtet von einer 30 Jahre alten Stute namens Blue, die eines Abends in ihrem Stall zusammensackte. Die Besitzerin und der Tierarzt kamen herbeigeeilt. Die Stute wirkte, als würde sie schon vor dem Tor des Himmels stehen. Die Frau kniete sich neben Blue nieder und sagte zu ihr: »Blue, ich brauche ein deutliches Zeichen. Willst du jetzt sterben?« Blue öffnete die Augen, sah ihren Menschen an und stand auf. Danach lebte sie noch mehrere Jahre weiter.

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Marta Guzman lernte von einer Katze, die sie nicht mochte, viel darüber, sich der Liebe hinzugeben:

Ich hatte einen rotblonden Kater, der Petey hieß und den ich über alles liebte. Als Petey fünf Monate alt war, nahm ich Angela, eine schwarzweiße Katze mit kurzem Fell, auf. Petey liebte Angela. Ich bekam zu Angela keinen rechten Bezug und hielt sie auf Abstand.

Jahre später wurde bei Angela Nierenversagen diagnostiziert. Die große Trauer, mit der ich auf die Neuigkeit reagierte, überraschte mich selbst. 13 Monate lang flößte ich Angela subkutane Flüssigkeiten ein, auf die ihr Körper ziemlich gut ansprach. Doch dann verschlechterte sich Angelas Gesundheit stark und ich rief den Tierarzt an, um sie einschläfern zu lassen. Ich sagte den Termin ab, als Angelas Zustand sich prompt deutlich erholte.

Ich merkte, dass Angela und ich uns nicht länger bekämpften. Endlich konnte ich mein Herz öffnen und hören, was sie wollte - nämlich zu einem von ihr selbst ausgewählten Zeitpunkt gehen. Wir hatten noch drei liebevolle Wochen miteinander, in denen Angela täglich schwächer wurde. Als ich eines Tages von einer Besprechung nach Hause kam, fand ich Angela tot unter ihrem Bett. Wir hatten am Ende ihres Lebens Frieden geschlossen. Mir wurde klar, dass ich von Angela viel über die Hingabe an die Liebe gelernt habe, und ich war ihr dafür dankbar.

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Doris wurde von ihrem Tierarzt und ihren Freunden geraten, ihre Katze Poppy einschläfern zu lassen. Poppy konnte sich ohne Doris’ Hilfe nicht mehr entleeren oder fressen. Als ich mit Poppy sprach, wollte sie von allein gehen, ohne eingeschläfert zu werden. Die Hilfe ihres Menschen machte ihr nichts aus, da ihre Besitzerin es nicht als Last ansah und sie mit Würde behandelte.

Eines Tages, als Doris weg war, verließ Poppy ganz friedlich ihren Körper. Wie sie uns später mitteilte, hatte Doris sich wegen ihr keine Sorgen machen sollen und daher hatte sie sich entschlossen, in Doris’ Abwesenheit zu sterben. Poppy beschrieb mir, dass sie Doris’ Verwandte und andere Tierkameraden, die vor ihr den Übergang gemacht hatten, und eine ganze Gruppe anderer Wesen, die ihre Freunde waren, nun im Jenseits begegnete. Sie erzählte mir, dass ihre Mutter, die schon lange tot war, ihr in einem Traum gesagt habe, sie würde für sie da sein. Diese spirituellen Verbindungen und Offenbarungen schenkten Doris eine heilige Perspektive und Frieden.

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Sherris alte Stute Mamba starb trotz operativer Eingriffe sowie Kräuterbehandlungen und homöopathischer Mittel an Krebs. Es wurde immer schwerer für sie, zu fressen oder sich zu bewegen. Sherri und Mamba hatten schon ihren Frieden geschlossen und waren beide überzeugt, dass der Zeitpunkt gekommen sei, an dem der Tierarzt ihr Sterbehilfe leisten sollte.

Mamba war bei den Leuten im Reitstall sehr beliebt. Sie bat, all ihre menschlichen Freunde noch einmal zu sehen, um sich von ihnen zu verabschieden. Daher organisierte Sherri eine Abschiedsfeier und lud alle Freunde ihrer Stute dazu ein. Sherri wollte auch wissen, ob ihr Pferd sich irgendetwas Besonderes für ihre Party wünschte. In ihrer Kommunikation mit mir schickte Mamba mir die Vision, in der sie ein Partyhütchen aufhatte und Karottenkuchen fraß. Sherri lachte, denn Mamba hatte auf früheren Geburtstagspartys einen Hut getragen und Karottenkuchen bekommen.

Alle genossen die Abschiedsparty sehr, die unter Tränen, viel Herzenswärme und geteilter Freude über Mambas gutes Leben stattfand. Als der Tierarzt am nächsten Tag kam, war Mamba bereit. Sie legte sich hin, um die Spritze zu erhalten. Sie ging in Würde und Frieden, genauso wie sie gelebt hatte, und ihre menschliche Besitzerin war erleichtert und glücklich für sie, statt sich mit Schuldgefühlen zu belasten.

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Neil Jarrell empfand eine ganz besondere Liebe für seine Katze Raku. Als Raku anfing, ihr Gleichgewicht zu verlieren, diagnostizierte der Tierarzt ihre Krankheit als unheilbar und bot an, sie einzuschläfern. Für Neil brach bei diesem Urteil eine Welt zusammen. Er schildert, was dann geschah:

Ich ließ mich von der Tierkommunikatorin Val Heart beraten, die mir versicherte, dass Raku ihr mitgeteilt habe, ihre Zeit sei noch nicht gekommen. Raku sagte, das Frühjahr sei so herrlich, dass sie so lange wie möglich draußen verbringen wollte. Raku verstand mein hektisches Verhalten gar nicht. Sie bot mir an, ein paar »verzauberte Stellen« im Garten kennen zu lernen, auf denen sie so gern lag.

Ich verbrachte viel Zeit mit Raku, lag neben ihr im Gras und bemühte mich, den Drang zu unterdrücken, aufzuspringen und weiterzuarbeiten oder den Insekten auszuweichen oder irgendein Problem zu lösen. Raku versuchte mir beizubringen, einfach zu »sein«.

Während meines emotionalen Aufs und Abs konsultierte ich Val mehrmals. Einmal fragte ich sie, ob ich Raku einschläfern lassen solle. Als Antwort dankte Raku mir für meine Fürsorge und teilte mir mit, dass sie nicht eingeschläfert werden wolle. Sie wünsche sich, den Übergang aus diesem Leben ganz natürlich zu erleben. Sie sagte, wenn der Schmerz zu stark werden würde, würde sie mir ein Zeichen geben. Raku ließ mich auch durch Val wissen, dass sie mich sehr lieb habe, sie an einen besseren Ort gehen und ihre Seele weiterleben würde. Sie verschied an einem Nachmittag, als ich nicht dabei war. Mir wurde klar, wie viel ich von meiner Lehrerin Raku gelernt hatte und wie viel die Menschheit lernen könnte, wenn wir anderen Lebewesen nur zuhören würden.

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Trotz mehrfacher Bandscheibenvorfälle wollte Catherines Dackelhündin Julia nicht sterben. Fröhlich hielt sie durch, auch wenn es ein Jahr dauerte, bis sie wieder laufen konnte. Schon zweimal hatte der Tierarzt geraten, sie einschläfern zu lassen, doch das war nicht in Julias Sinn.

Liebevoll und mitfühlend zeigte Julia uns ein Leben nach dem anderen in vielerlei Formen, einschließlich menschlicher Gestalt, in denen sie für andere da gewesen war. Trotz körperlicher Leiden hatte sie ihnen gedient und war immer über sich selbst hinausgewachsen. Das Wissen, das sie durch ihr Beispiel weitergeben wollte, war, dass Leiden eine Einstellungssache ist, und dass physischer Schmerz einen nicht davon abhalten muss, zu lieben und zu dienen. Welch eine Freude, einem so demütigen, schönen und hoch entwickelten Geschöpf zu begegnen!

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Joan Fox erzählt die folgende wunderschöne Geschichte über ihren tierischen Freund, der seinen Abschied feierte und wie die anderen Tiere darauf reagierten:

Unsere elf Jahre alten Lhasa-Pudel, die Geschwister Bo und Annie, waren unsere ständigen Begleiter. Als Familienmitglieder kamen sie auf Wandertouren und Campingtrips mit. Annie blieb bis ins hohe Alter lebhaft, doch Bo begann, deutlich abzubauen. Eine Untersuchung des Tierarztes bestätigte schließlich meine eigene telepathische Untersuchung. Bo hatte zahlreiche Tumore und litt unter dekompensierter Herzinsuffizienz. Tieftraurig fragte ich Bo, wie ich ihm das Leben erleichtern könnte. Hatte er Schmerzen? Wollte er es mit einer Operation versuchen oder brauchte er Medikamente? Und dann die angstvolle Frage: Wollte er von seinem Elend durch Einschläferung befreit werden? Sein Wunsch war uns Befehl.

Bo, der schon immer ein »Mann der wenigen Worte« gewesen war, antwortete mürrisch: »Ich gehe nicht zum Tierarzt. Ich erledige es auf meine Weise.«

Täglich setzte ich ihn auf meinen Schoß und schmuste mit ihm, während wir uns alte Erinnerungen und Abenteuer erzählten. Ich konnte nun sogar über die Zeit lachen, als ich von der Arbeit nach Hause gekommen war und entdeckt hatte, dass er und Annie im Alter von zwei Jahren den neuen Teppich im Flur buchstäblich zerfetzt hatten!

Als er immer schwerer atmete, quälte sich jede Faser meines Körpers, ihn nach Luft ringen zu sehen. Doch immer wenn ich ihm die alte Frage stellte, erwiderte er entschlossen: »Ich GEHE NICHT zum Tierarzt!«

Ein paar Wochen später waren mein früherer Mann Joe und ich an einem Freitag eines langen Wochenendes zu Hause. Ich sah Bo an und sagte zu ihm: »Bo, ich kann es nicht länger ertragen, dich so leiden zu sehen. Du musst mir helfen. Mir bricht das Herz. Ich rufe jetzt die Tierärztin an und bringe dich hin.«

Diesmal gab er mir keine telepathische Antwort. Er kam bloß her und leckte mir das Bein ab. Da wusste ich, dass er sich in sein unabwendbares Schicksal ergeben hatte. Gemäß echtem Tierverhalten akzeptierte er meinen Wunsch mit bedingungsloser Liebe. Um 9 Uhr morgens rief ich die Tierärztin an. Sie war über das Wochenende verreist. Man sagte mir, dass der vertretende Tierarzt Bo erst nachmittags um drei behandeln könnte. Unter Tränen erklärte ich die Situation, doch die Antwort blieb dieselbe: Der Tierarzt konnte sich nicht vor drei Uhr um Bo kümmern. So machte ich den Termin aus.

Ich stand im Türrahmen zur Terrasse und brach in Tränen aus. Bo nahm all seine Kräfte zusammen, schleckte mir das Gesicht ab und schwankte dann hinaus auf die Terrasse, wo er sich unter den Glastisch legte. Die nächsten Stunden werden mir immer in Erinnerung bleiben.

Bo lag also unter dem Tisch und ich saß im Türrahmen, als Fergie auftauchte. Unsere große grauweiße Katze Fergie, die wir für taubstumm gehalten hatten, hatte keine Angst vor Bo und hatte bisher auch noch nie Interesse für ihn gezeigt. Für sie war er nur ein lästiger Hausgefährte, den sie gelegentlich von meinem Schoß verscheuchen musste.

Sie kam hinaus, ließ sich neben mir nieder, warf den Kopf zurück und heulte eine halbe Stunde lang ununterbrochen. Als unsere anderen fünf Tiere Fergies Stimme zum ersten Mal hörten, versammelten sie sich rasch auf der Terrasse. Jedes von ihnen wusste, dass Bos Stunden gezählt waren und dass Fergie eindeutig ein Klagelied für ihn sang.

Fergie lieferte eine wahre Meisterleistung, indem sie alles aufzählte, was sie an Bo bewunderte. Sie begann damit, wie unverständlich es für sie war, dass er in der Hitze von Phoenix, Arizona bei über vierzig Grad im Schatten durch die Hundeklappe ins Freie schlüpfte und sich auf die heißeste Stelle des Gartens legte, um sich zu sonnen. Sie sagte, er sei hübsch, und vor allem seine Farben würden ihr gefallen (es waren auch ihre Farben). Fergie drückte ihm ihre Dankbarkeit für den Respekt aus, den er ihr gegenüber zeigte, indem er sie immer in Ruhe gelassen und nie gejagt hatte. Am glücklichsten war sie darüber, dass er nie versucht hatte, auf meinem Schoß zu sitzen, während ich am Computer war. Denn dieser Platz war für sie reserviert.

Nachdem sie jede positive Eigenschaft des Pudels, an die sie sich erinnern konnte, aufgezählt hatte, rollte sie sich still auf meinem Schoß zusammen.

Nach dieser Eröffnung sprang Großmutter Squeaker, unsere rotblonde Katze, auf den Gartentisch und betrachtete Bo durch die dicke Glasplatte. Sie, die schon immer ein mitfühlendes Wesen war, dankte ihm für seine langjährige Loyalität der Familie gegenüber. Dann hüllte sie ihn in liebevolles Licht ein und segnete seinen bevorstehenden Übergang.

Nun drückten sich unsere beiden wilden Kätzchen Cheeto und Twiggy Seite an Seite durch den Türrahmen. Die Hüften eng aneinander geschmiegt, hielten sie einen sicheren Abstand zu Bo. Er hatte sie, seit sie in unsere Familie geholt worden waren, vom ersten Augenblick an terrorisiert. Da sie als wilde Katzen äußerst sensibel waren, ließen sie sich leicht einschüchtern. Cheeto und Twiggy saßen ein paar Minuten lang still da, bis Twiggy schließlich sagte: »Wenn man nichts Nettes sagen kann, dann sollte man lieber schweigen.« Sie zollten ihm durch ihre Gegenwart Respekt und huschten dann wieder ins Schlafzimmer, um sich dort zu verstecken.

Annie saß sprachlos da und betrachtete Bo mit riesengroßen, traurigen Augen liebevoll.

Die nächsten Stunden verbrachten wir damit, Bo zu sagen, wie sehr er geliebt und geschätzt wurde. Jedes Mal, wenn ich aufstand, erhob sich auch Bo mühsam und folgte mir. Dann warf ich einen Blick auf die Uhr und sah, dass es Zeit war. Während ich meine Haare kämmte, sah ich im Spiegel, dass Bo sich umdrehte und aus dem Schlafzimmer ging. Er legte sich im Flur auf die Seite. Ich rief Joe und wir legten uns neben ihn auf den Boden. Annie lag mit dem Kopf auf den Pfoten in der Nähe. Bo schaute uns liebevoll in die Augen, holte dreimal tief Luft und starb. Annie stand sofort auf, ging entschlossen zu ihm und leckte ihm das Gesicht ab. Dann wandte sie sich um und ging. Ohne einen Blick zurückzuwerfen, sagte sie: »Wow! Was für ein Abgang, Bo!«

Heute begreife ich, dass Bo sich den Tag ausgesucht hatte. Er hatte gewusst, dass wir zu Hause sein würden. An jenem Tag ließ er, umgeben von seiner Familie, seinen müden alten Körper los. Damals waren wir verzweifelt darüber, seine körperliche Gegenwart verloren zu haben, doch gleichzeitig waren wir unglaublich dankbar darüber, dass wir alle zusammen gewesen waren und auf unsere Weise hatten Abschied nehmen können. Sein Übergang war sein letztes Geschenk an uns.

Tiere erzählen vom Tod

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