Читать книгу Tiere erzählen vom Tod - Penelope Smith - Страница 8
Die spirituelle Natur
ОглавлениеMeine Erfahrungen bei der Kommunikation mit Tausenden von Tieren zeit meines Lebens und vor allem, seit ich 1971 meine beratende Tätigkeit als Spezialistin für Tierkommunikation aufnahm, zeigen, dass Tiere aller Arten genauso individuelle und bewusste spirituelle Wesen in einem Körper sind wie Menschen. Sie besitzen Intelligenz, mentale Fähigkeiten, Gefühle und Einfühlsamkeit, die oft bei Weitem das übertreffen, was Menschen von ihnen erwarten oder wissen. Die Tiere sind für ihren Lebenssinn und ihre Funktion in der natürlichen Ordnung oder dem Lebensnetz auf der Erde ausgestattet. Mit Tieren zu kommunizieren, die in »spiritueller Form« existieren, ist ähnlich wie das Sprechen mit Tieren, die »in körperlicher Form« leben, da Tiere sich ihrer Existenz über den Tod hinaus bewusst sind.
Ganz anders als viele Menschen unserer westlichen Kultur besitzen die meisten nichtmenschlichen Tiere ein Gespür für ihre spirituelle Natur und dafür, dass ihr Körper für eine nur begrenzte Zeit ihr irdisches Zuhause ist. Dieses Bewusstsein erlaubt es ihnen, Leben und Tod als einen natürlichen und ewig fließenden Kreislauf anzuerkennen. Obwohl sie den Verlust eines geliebten Wesens so wie Menschen betrauern können und ihre körperliche Hülle zu gewissen Zeiten oder unter gewissen Bedingungen nicht verlassen wollen, werden sie nicht von Angehörigen ihrer eigenen Spezies dazu konditioniert, sich den körperlichen Tod als ein schreckliches Ende oder etwas Beängstigendes vorzustellen. Wie sie wissen, ist der Tod ein Übergang in einen anderen Zustand, so wie der Kostümwechsel in einem Theaterstück oder eine andere Lebensform. Im Allgemeinen trauern sie um ihre Lieben und lassen sich vom Fluss des Lebens, wie er sich im Augenblick präsentiert, treiben.
Das Folgende bringt nahe, wie Tiere fühlen und den Verlust ihrer Lieben zeigen.1
Das Protokoll des Wärters sagt aus, dass die Elefanten in der Hauptscheune, die neben der Quarantänescheune liegt, in der Nacht vor dem Tod der sterbenden asiatischen Elefantendame Lota ein Gruppenritual veranstalteten, das noch nie zuvor dokumentiert worden ist. Alle Elefanten befanden sich in der Scheune und konnten ins Freie, wenn sie es wünschten. Ohne irgendwie provoziert worden zu sein, begannen Jenny und Shirley plötzlich zu trompeten. Gleichzeitig stimmten alle Elefanten im Chor ein, der immer mehr an Lautstärke und Vibration zunahm, bis er ohrenbetäubend wurde. Die Wände der Scheune bebten und die Luft zitterte, als die Elefanten dröhnende Laute von sich gaben. Dieses Schauspiel dauerte sechs volle Minuten. In dem Augenblick, in dem der Krach abnahm, baute sich der Lärmpegel aufs Neue auf. Er erinnerte an das Klagelied einer großen Trauermenge.
Auch das körperliche Verhalten der Elefanten war seltsam. Sie bewegten sich kaum. Sie blieben nur auf ihren Plätzen stehen und taten ihre Gefühle verbal kund. Genauso plötzlich wie das Spektakel begonnen hatte, endete es auch wieder. Danach war nur noch etwas Rumoren zu hören, während die gesamte Herde zur alltäglichen Routine zurückkehrte, die aus Schlafen, Fressen und Spielen besteht.